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Was mein Leben reicher macht

In Bogotá Frau Lilly Ungar begegnet zu sein, der Inhaberin der Librería Central. Sie ist die Seele ihrer Buchhandlung und fast täglich dort anzutreffen, obwohl sie an die 94 Jahre alt ist. 1938, kurz vor ihrem 18. Geburtstag, hat sie aus ihrer österreichischen Heimat nach Kolumbien fliehen müssen. Aber noch heute klingt ihr Wienerisch so unverfälscht, als ob sie die Stadt nie verlassen hätte.

Barbara Edelman, Oakdale, USA

 

Was mein Leben reicher macht

Meine sechsjährige Tochter Sophia, die mich immer ganz erstaunt und neugierig anschaut, wenn mir beim Lesen der Was mein Leben reicher macht-Rubrik ein lautes Lachen oder eine Träne der Rührung rausrutscht. Und die dann fragt: »Mami, was ist denn los?«

Nicole Armbruster, Freiburg im Breisgau

 

Was mein Leben reicher macht

Paddeln im schwedischen Schärengebiet. Vor 50 Jahren sind Lars und ich die Strecke Kalmar–Västervik in einem Faltboot gefahren. Seit 25 Jahren hat mein Kamerad die fürchterliche Krankheit ALS. Er kann kaum noch laufen, und man kann ihn nur schwer verstehen. Aber er kann immer noch paddeln! Im August setzen wir uns wieder in den Doppelkajak, um Teile der alten Strecke zurückzulegen.

Göran Henrikson, Vintrosa, Schweden

 

Zeitsprung: Am Walchsee

Das linke Foto zeigt meinen älteren Bruder Friedhelm und mich im Sommer 1964 bei unserem ersten (und leider letzten) gemeinsamen Familienurlaub. Mit unserem Vater Helmut, der im darauffolgenden Jahr viel zu früh mit nur 41 Jahren verstorben ist, posieren wir am Ufer des Walchsees in Tirol. Dieser Urlaub hat uns Brüder emotional sehr geprägt: Seitdem fahren wir beide – zuerst allein mit der Mutter, danach immer wieder mit Partnerinnen, Kindern, Enkeln und Freunden – in den Ferien in unsere zweite Heimat. Das rechte Foto wurde bei unserem „Jubiläumsbesuch“ im vergangenen Sommer geschossen. Während die Büsche und Bäume größer, die Hosen länger, bei mir die Haare weniger und wir beide reifer geworden sind, hat sich doch in der herrlichen Landschaft am Zahmen Kaiser nicht viel geändert, und auch die Kirche (im Hintergrund) ist „im Dorf geblieben“. Wer fehlt auf dem Erinnerungsfoto, ist unser Vater. In unseren Herzen aber, da reist er seit 50 Jahren mit uns an den Walchsee – auch in diesem Sommer.

Jürgen Müller, Berlin

 

Kraftakt

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Was für Kräfte müssen da gewirkt haben? Ein zunächst kleines Baumpflänzchen hat sich beharrlich seinen Lebensraum geschaffen und dabei im Wachstumsverlauf einen riesigen eiszeitlichen Granitbrocken gespalten. Gefunden habe ich dieses Naturwunder abseits der großen Wege auf einer Korsikareise.

Dieter R. Heiss, Remseck

 

Was mein Leben reicher macht

Der Auftritt einer alten Dame, die forschen Schritts auf mich zukommt: »Können Sie mir bitte gaaanz schnell drei Fahrkarten zum Hauptbahnhof aus dem Automaten lassen?« Sie hält mir einen Geldschein unter die Nase, und ich erledige den Auftrag. Da kommen zwei junge Erwachsene aus dem Parkhaus gerannt. Die Dame wedelt triumphierend mit den Tickets: »Sagte ich doch, Kinders: kein Problem für eure Omi!«

Gerhard Märtterer, Meldorf, Schleswig-Holstein

 

Läusknäcker: Mein Wort-Schatz

Meine Oma benutzte oft den Begriff Läusknäcker für Menschen, die bei gewissen Dingen Haarspalterei bis zum Exzess betrieben. Das kann man einer Person an den Kopf werfen, ohne sie zu verletzen. Daher ist dieser Begriff ein fester Bestandteil in meinem Wortschatz geworden. Außerdem sorgt er meistens für Erheiterung.

Gabriele Meinberger, Hausen, Unterfranken

 

Was mein Leben reicher macht

Auch unsere »Kleinen« (5, 9 und 16) haben Spaß an Gameboy und iPhone. Doch mit den Nachbarskindern aus dem zweiten Stock tauschen sie sich über den Balkon per Brief und Schnurpost aus. Hurra!

Gunther Ruettiger, Frankfurt am Main

 

Einladend

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Turckheim, Elsass: Aus dem Verkehrszeichen »Verbot der Einfahrt« haben unbekannte Künstler eine verführerische Einladung gemacht – ausgerechnet voreinerderzahlreichen »Winstuben«.

Alexandra Thielen, Schollbrunn, Unterfranken