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Internationale Küche

Während eines Spaziergangs durch die Altstadt von Bratislava begegneten mein Mann und ich folgenden exotischen Gerichten: Smoked Knee (Geräucherte Haxe) und Spinach served in a zucchini bowel. Gemeint war Spinat, der in einer ausgehöhlten Zucchini serviert wurde. Der Übersetzer wollte also wohl bowl (Schale) schreiben und nicht bowel (Darm).

Diana Sims-Silbermann, Düsseldorf

 

Muße

Im berühmten französischen Weinort Saint-Émilion gibt es offensichtlich nicht nur guten Wein, sondern auch noch viel Zeit zum Lesen. Dieses Bild entstand bei einem Spaziergang durch den Ort: Der alte Mann ließ sich durch die vielen Touristen, die jeden Tag das Dorf besuchen, nicht stören. Schade, dass es in Deutschland nicht mehr so viele öffentliche Zeitungsleser gibt!

Susanne Gilg, Offenburg

 

Was mein Leben reicher macht

An einem Samstagmittag bei durchwachsenem Wetter ganz allein im Ummendorfer Badesee eine Runde zu schwimmen! Fische, Blesshühner und Haubentaucher lassen sich durch mich kaum stören, die Seerosen blühen in Weiß und Rosa. Ein leichter Regenschauer kommt auf, die Tropfen hüpfen direkt vor mir in einem wilden Tanz. Kaum verlasse ich das Wasser, scheint wieder die Sonne. Also Cabrioverdeck runter und schnell nach Hause! Dort erwärmen frische Dampfnudeln Körper und Geist.

Joachim Rothmund, Biberach

 

Lump: Mein Wort-Schatz

Lump ist eine der wenigen Gattungsbezeichnungen, zu denen der Duden kein weibliches Gegenstück kennt. Einst wurde „Lump“ für Männer verwendet, die sich nach einem Heiratsversprechen in die Büsche verzogen. Hatten sie die Frau auch noch geschwängert, wurde diese als Schlampe bezeichnet. Das Kind war dann ein Bankert, der mit der Lumperei seines Vaters leben musste. Heutzutage sind Lumpen meist die Männer, die ihre Doktorarbeit fälschen oder staatliche Gelder in die eigene Tasche stecken.

Eva Schwarz, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

An einem Samstagmittag bei durchwachsenem Wetter ganz allein im Ummendorfer Badesee eine Runde zu schwimmen! Fische, Blesshühner und Haubentaucher lassen sich durch mich kaum stören, die Seerosen blühen in Weiß und Rosa. Ein leichter Regenschauer kommt auf, die Tropfen hüpfen direkt vor mir in einem wilden Tanz. Kaum verlasse ich das Wasser, scheint wieder die Sonne. Also Cabrioverdeck runter und schnell nach Hause! Dort erwärmen frische Dampfnudeln Körper und Geist.

Joachim Rothmund, Biberach

 

Das erste Diktat

Das ist mein erstes Diktat. Ich habe es als Erstklässlerin im Oktober 1967 geschrieben, offensichtlich stand der Buchstabe M auf dem Lehrplan. Die stolzen Eltern haben beide unterschrieben. Das Blatt hat die Zeiten überdauert und wurde mir zu einem ganz wichtigen Erinnerungsstück: Meine damalige Lehrerin ist der Grund dafür, dass ich heute (nun schon seit über 25 Jahren) selbst im Lehrberuf tätig bin, und zwar im Fach Deutsch. Der Unterricht dieser Lehrerin war so faszinierend, dass für mich gleich am ersten Schultag feststand: Das will ich auch mal machen! Geglaubt hat mir das damals keiner so recht. Aber hier stehe ich und danke meine Freude an der richtigen Berufswahl einer engagierten jungen Referendarin, die uns Erstklässler immer spüren ließ, wie wichtig und einmalig jeder von uns ist.

Doris Honig, Roth, Mittelfranken

 

Was mein Leben reicher macht

Die Erkenntnis, dass man eine einmal erlernte Fertigkeit wieder ausgraben kann. Als Kind und Jugendlicher musste ich ein Instrument spielen. Als der Zwang wegfiel, fasste ich die Geige mehr als drei Jahrzehnte lang nicht mehr an. Jetzt spiele ich wieder gern, nehme Unterricht und wende mein Können in einem Streichquartett an – auf fortgeschrittenem Anfängerniveau. Ich merke, wie es mir guttut: Ich kann mich besser konzentrieren, und die Seele freut sich über den Wohlklang. Meinen Eltern sei posthum Dank!

Volker Pfau, Öhringen

 

lulus uhu

(nach Ernst Jandl, »ottos mops«)

lulus uhu ruht
lulu: huhu uhu
lulus uhu ruft
lulu: gut uhu

lulus uhu rupft
lulus uhu murrt
lulu: du du du
lulus uhu pupst
lulu: puuuh

lulus uhu zuckt
lulu schluchzt: uhu
uhu lulus uhu guckt
lulus uhu gluckst
lulu juchzt: juhuu

Daniela Schaller, Potsdam