Der morgendliche Spaziergang durch die Lichtentaler Allee in Baden-Baden. Ein kurzer Plausch mit Lucys Frauchen, ein paar Worte mit dem Frauchen von Gina und ein kurzer Gruß zum Herrchen vom spanischen Strandhund, und der Tag kann bringen, was er will.
Leider ist mein Telefon noch fest verkabelt, deswegen bin ich bei den Gesprächen mit meinen weit entfernt wohnenden Familienangehörigen an meinen Schreibtisch gebunden. Als Illustrator habe ich auch immer viele Stifte greifbar und eine Tischplatte, die Farbe abbekommen darf … So entstand Stück für Stück und Telefonat für Telefonat ein kleines buntes Universum auf meinem schwarzen Tisch.
Nach einer Wirbelsäulenaufrichtung (zwei ganztägige Operationen) gerade und fünf Zentimeter »größer« durchs Leben zu gehen und die »neue Aussicht« zu genießen!
An einem kalten, total verregneten Tag in Hamburg – sah ich vor einem Restaurant unter den Alsterarkaden auf einer Tafel flüssig geschrieben (also von keinem Vandalen verändert) Meerärsche im Angebot. Das ließ mich das hässliche Wetter zeitweise vergessen!
Einer meiner Wort-Schätze ist der Tollpatsch. Ein wunderbares Wort, bei dem, wie ich finde, schon aus dem Klang die Bedeutung herauszuhören ist: eine insgesamt doch noch gutmütige Bezeichnung für einen etwas ungeschickten Menschen.
Aus der Antike sind zahlreiche Beispiele bedürfnisloser Philosophen überliefert, Diogenes etwa, der in einer Tonne lebte. Vermutlich besitzen auch die heutigen Philosophen kein Auto, sondern gehen zu Fuß. Kaum verwunderlich also, dass uns kein einziger Philosoph auf dem gleichnamigen Weg bei Remagen begegnete – sonst allerdings auch niemand.
Wenn meine Frau (Journalistin) und ich (Werbetexterin) uns Scrabble-Duelle liefern und wir dabei immer wieder überglücklich sind, dass wir uns gefunden haben.
Mein Kollege bezeichnete neulich einen Bekannten als Hansdampf in allen Gassen. Diesen Ausdruck habe ich schon ewig nicht mehr gehört, finde ihn aber grandios. Und er passt auf ebenjenen Bekannten auch äußerst gut: Dieser ist umtriebig, vielseitig und mischt überall mit.
Ein überraschender Anruf: Nach 15 Jahren meldet sich Shiyo. Damals war sie ein Kind aus Japan, das sehr gut Klavier spielte und durch einen Musikschul-Austausch zu uns kam. Wir verständigten uns in (beiderseits) dürftigem Englisch. Heute ist sie Pianistin und spricht nach dem Studium in Weimar perfekt Deutsch. Was hat sie vor? Sie will noch einmal auf den Aussichtsturm steigen, auf dem sie ihr erstes deutsches Wort gelernt hat: »Wunderbar!«
In meinem Archiv mit Urlaubsbildern fand ich das beiliegende Foto einer Speisekarte aus Griechenland. Bis heute weiß ich zwar nicht, was amgefollte Rebelotter, grons oder politiki sind – wir haben damals herzlich darüber gelacht, und lecker war es auch (siehe zweites Foto).