Ich schicke Ihnen einen meiner ganz persönlichen Baumfreunde – beziehungsweise sein Porträt. Das Modell dafür steht (und das zum Glück auch noch nach den heftigen Stürmen dieses Frühjahrs) im Park von Muckross House, Killarney, Irland. Als Zeichnerin reizt mich besonders die Nahsicht auf Naturdetails, die dem, der sich die Zeit nimmt zu verweilen, ihre ganz eigenen Geschichten erzählen.
Im Cabrio des eilenden Verschwenders,
das Smartphone in der linken Hand,
fährt jetzt der Mai, die Wonne des Kalenders,
mit seinen Farben protzend durch das Land.
An seinem Weg die Frau’n erröten,
– die Mädchen machten früher einen Knicks.
Aus seinem Radio hört man schrille Flöten –
ist das die neue Melodie des Glücks?
Auf Autobahnen jagt dahin sein Wagen,
er fährt an meinem Orte rasch vorbei.
Die alten Menschen hört man klagen:
»Ist das noch unser lieber Mai?«
Er ruft uns zu: »Seid guten Mutes!
Ich komm’ zurück doch jedes Jahr.«
Er hat’s versprochen und er tut es.
Der Mai wird immer wieder wahr.
Den Pfeil in die Sehne meines Langbogens einnocken. Körperspannung aufbauen. Die Sehne bis zum linken Mundwinkel ziehen und zielen. Den Pfeil loslassen. Die Körperspannung lösen. Die fliegenden Pfeile machen meinen Kopf frei, und ich fühle mich nachher wohler.
Ein Bekannter zeigte mir kürzlich die neueste Errungenschaft seiner Autosammlung. Auf meine Frage, was das Schätzchen denn gekostet habe, meinte er, der Preis sei hoch gewesen, aber er habe noch ein wenig gefuggert, dann wäre die Sache für ihn rund gewesen. Diesen Ausdruck habe ich seit meiner Jugend nicht mehr gehört, da war er bei uns in der Gegend sehr gebräuchlich. Die Ableitung ist einfach, Namensgeber ist das Augsburger Kaufmannsgeschlecht der Fugger. Man könnte nun meinen, dass »gefuggert« soviel wie »gehandelt« bedeutet, im Sinne von generell um den Preis handeln. Es war allerdings, wenn mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, so, dass erst heftiges Feilschen als Fuggern bezeichnet wurde. Die moderne Form des Fuggerns findet heute auf einer bekannten Internetauktionsplattform statt: Preisvorschlag, Gegenvorschlag, Gegengegenvorschlag…
Vor einem halben Jahrhundert unternahmen zwei 16-jährige Gymnasiasten aus Stuttgart mit ihren Fahrrädern eine weite Reise durch ganz Deutschland. Der Wendepunkt war in Kiel. Fahrradwege gab es noch kaum, die Alternative auf der Straße war gefährlich und holprig. Das linke Bild zeigt meinen Freund Eberhard beim Bekämpfen einer der gar nicht seltenen Reifenpannen. Nach dem Abitur verloren wir uns leider etwas aus den Augen. Aber dann, nach 50 Jahren, fand die Jubiläumstour statt, in abgespeckter Form zwar, aber erneut als eine uns in jeder Hinsicht bewegende Unternehmung. Eberhards Panne freilich – das wird unser Fahrradvermieter gern hören – war diesmal inszeniert.
Der Wettstreit mit meiner Tochter darum, wer als Erste im Jahr die Mauersegler hat pfeifen hören. Seitdem sie zu meinem Leidwesen nach Süddeutschland gezogen ist, liegt der Wettbewerbsvorteil eindeutig bei ihr!
Seit 30 Jahren bin ich im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst, mit nicht nachlassender Begeisterung. Da schreibt mir ein Benutzer: »Darf ich noch sagen, dass Sie einen ausgesprochen schönen Beruf haben – und ich ihn für mein nächstes Leben ins Auge fassen werde?«