Angesichts der Schicksalsschläge, die andere treffen, festzustellen, dass das eigene Leben gar nicht so schlecht ist. Und dass eine Partnerin, die einen verlassen hat, gar nicht so wichtig war.
Mit einer alten Dame sprach ich über die letzten Kriegstage in Besenfeld, einem kleinen Schwarzwaldort in der Nähe von Freudenstadt. Sie erzählte mir, wie deutsche Soldaten vor den Franzosen flüchteten, an dem Tag, als Freudenstadt in Schutt und Asche gelegt wurde: »Sie kamen aus dem Wald, zerlumpt und mit dem bisschen Gewehr in der Hand.« Dieser Ausdruck sagt so vieles über die Situation aus, über die Lächerlichkeit des letzten Widerstandes, über schweres Geschütz, Bomben und ebendieses bisschen Gewehr. Die alte Dame hätte die Situation nicht besser schildern können.
Mein Frühling ist blau-weiß-grün und kommt gleichsam von oben. Die Bergspitzen, noch weiß vom Schnee, ragen in den sonnigen blauen Himmel hinein. Weiter unten grünt es mehr und mehr. Diese Naturverwandlung, alle Jahre wieder!
Die morgendlichen Autofahrten mit meiner Tochter zu ihrer Grundschule! In dieser kostbaren halben Stunde besprechen wir Mädchenthemen, die zu Hause unter den Brüdern oft zu kurz kommen, wir singen lautstark die Lieder im Autoradio mit und haben Zeit füreinander, bevor wir in den Tag starten. Wie werde ich diese Fahrten vermissen, wenn sie nach den Sommerferien alleine zu ihrer neuen Schule fährt!
Unser Apfelbaum hat uns in den vergangenen zwölf Monaten emotional (und auch was das Pensum an Gartenarbeit betrifft) ziemlich beschäftigt. Im April 2014 blühte er üppig, die Aussicht auf die gute Ernte regte uns zu obigem Foto an. Nach dem großen Regen vom 28. Juli 2014 standen weite Teile der Stadt Münster unter Wasser – so auch unser Garten. Im aufgeweichten Boden fanden die Wurzeln dann nicht mehr ausreichend Halt, weshalb der schwer mit Äpfeln beladene Stamm umkippte. Wir ließen den noch einseitig verwurzelten Baum liegen, um wenigstens einen Teil der Früchte zu retten. Im September nach der Ernte schnitten wir die Krone radikal zurück, um den Baum aufrichten zu können – und nun, siehe da, hat er tatsächlich wieder ausgetrieben!
Lange Schlange an der Kasse. Und dann auch noch eine Stimme, die ruft: »Meine Frau hat die Kekse vergessen! Reichen Sie sie doch bitte durch!« Die Dose wird, unwillig, nach vorne gegeben. Da rezitiert ein Herr mit geschulter Stimme: »Durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer…« Schillers Glocke im Discounter!
Hans-Jürgen Ruwoldt, Uetersen, Schleswig-Holstein
Mir abends die Inline-Skates (die ich mir mit Anfang vierzig zugelegt habe) unterzuschnallen und (gegen alle Vorschriften) noch eine Runde auf den glatten Asphaltstraßen des Ohlsdorfer Friedhofs zu drehen, bevor der schließt.