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Problemfall?

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Starke Wurzeln geben Halt. Doch manchmal bleiben die Wurzeln nicht unsicht­bar in der Erde, sondern werden – wie im Bild – ziemlich dominant. Im realen Menschenleben ist dann der Psychotherapeut an der Reihe. Und weil einem Bruder und Schwester Baum so oft als symbolträchtige Lebewesen begegnen, gibt es auf meinem PC einen Bildordner »Denk­mal Baum«. Dieses Foto zum Beispiel ist am Ufer des Obernberger Sees in den Tiroler Alpen entstanden.

Franz Götsch, Innsbruck

 

Was mein Leben reicher macht

Nach langer Zeit noch mal die Liebes­briefe meiner Frau zu lesen, geschrieben vor 43 und 44 Jahren. Und zu wissen, was es trotz aller Trauermomente für ein Glück war, dass ich diese Frau vor 42 Jahren ge­heiratet habe.

Willi Beste, Ahlen­Vorhelm, Nordrhein­Westfalen

 

Kiepe: Mein Wort-Schatz

Neulich wollte ich unsere rund hundert Jahre alte Standuhr zur Reparatur bringen, weil sie immer wieder stehen blieb. Vorher aber besprach ich die Anlieferung mit dem Uhrmacher, denn ich wollte ja nicht das fast zwei Meter hohe Gehäuse transportie­ren, sondern nur das Innenleben. Ich solle alles in eine Kiepe packen, meinte der Uhrmacher, und Gewichte sowie Pendel extra umwickeln und auch mitbringen. Dieses Wort hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gehört. Es war mir aber vertraut sowohl als Wäschekiepe als auch als Kar­toffelkiepe: Als Schulkinder mussten wir auf dem Acker der Bauern die Kartoffeln nachlesen. Sie kamen in einen Korb, der dann wiederum in besagte Kiepe entleert wurde. Die Teile meiner Standuhr transportierte ich dann in einem Wäschekorb.

Volker Meitz, Rostock

 

Was mein Leben reicher macht

Im frischen Grün einer Frühlingswiese die Biene auf einer Löwenzahnblüte zu be­obachten und dazu an ein Haiku meiner Mutter zu denken: Erst gold’ne Sonnen, dann trägt er Silberkugeln: Wiesenlöwenzahn.

Gerburg M. Stein, Tübingen

 

Was mein Leben reicher macht

Das Team der Kita Christianskirche! Mein kleiner Sohn muss plötzlich mit einer allergischen Reaktion direkt von der Krippe ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Erzieherin begleitet ihn im Kranken­ wagen, während mich die Kita-Leiterin per Handy auf dem Laufenden hält. Mein Freund ist noch vor mir im Krankenhaus und erlöst die tapfere Erzieherin. Herz­lichsten Dank an das Kita-­Team der Wichtelgruppe! Unser Kind ist da in guten Händen! Und alles ist gut gegangen.

Mareike Sturm, Hamburg

 

Die Kritzelei der Woche

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Als Mitglied des örtlichen Personalrates sitze ich in einer Gesamtpersonalrätesitzung und höre den Wortduellen zwischen Personalräten und der Geschäftsführung zu. Die Aus­einandersetzungen, die Anstrengungen und Bemühungen der Personalräte schlagen sich in meiner Kritzelei nieder.

Susanne Stübe, Boppard, Rheinland­Pfalz

 

Was mein Leben reicher macht

Das Team der Kita Christianskirche! Mein kleiner Sohn muss plötzlich mit einer allergischen Reaktion direkt von der Krippe ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Erzieherin begleitet ihn im Kranken­ wagen, während mich die Kita-Leiterin per Handy auf dem Laufenden hält. Mein Freund ist noch vor mir im Krankenhaus und erlöst die tapfere Erzieherin. Herz­lichsten Dank an das Kita-­Team der Wichtelgruppe! Unser Kind ist da in guten Händen! Und alles ist gut gegangen.

Mareike Sturm, Hamburg

 

Billiges Geld

(nach Stefan George »Komm in den totgesagten park«)

Auch du: nimm doch vom vielen geld und bau
Bei solchen zinsen dir palast statt kate
Dumm ist der mieter der investor schlau
Im speck sitzt er wie eine fette made

Geh hin zu deiner bank und trau
Dich – noch ist fern der nächste supergau
Es lockt doch alle der milliarden glanz
Ums goldne Kalb beginnt der nächste tanz

Doch schade kein kredit für dich du armer wicht
Wer nichts hat kriegt nichts denn so ist das eben
Nur wer schon hat dem wird gegeben
Der super­markt er braucht die kleinen nicht.

Kurt Wagner, Bonn

 

Jott-Wede: Mein Wort-Schatz

Als Kind in Berlin aufgewachsen, hörte ich von meiner Mutter und Großmutter häu­fig die Äußerung: »Die wohnt ja JOTT-WEDE!« oder »Der is nach Jottwede jezo­gen.« Dann wusste man, dass weitere Be­suche nicht mehr infrage kamen, denn wer wollte schon lange, beschwerliche An­fahrten in Kauf nehmen, um Verwandte oder Bekannte irgendwo im Umland zu besuchen? Das Wort klang für mich aber auch etwas feierlich und exotisch: vorn »Jott« – berlinisch für »Gott« – und am Ende das »e« betont, also mit einem Hauch von feinem Französisch. Viel später habe ich erfahren, dass »jwd« die Abkürzung des Berliner Ausdrucks »janz weit draußen« ist.

Christiane Andersen, Göteborg, Schweden