Neulich ging ich mit meinem Hund im Park spazieren. Eine ältere Dame näherte sich mit ihrem Boxer. Sie sprach mich an: »Ach, ist der niedlich. Wie heißt er denn?«Ich: »Lotte.« Sie: »Das ist aber schön. Ich finde es nett, dass diese alten deutschen Namen wieder in Mode kommen.« Ich: »Wie heißt denn Ihrer?« Sie: »Ananas.«
…der Moment mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Uni, Sonne im Gesicht und Frühlingsduft überall, in der die Shuffle-Funktion des iPods mein Lieblingslied spielt und ich einfach lächeln muss.
Ich reite mit meiner Stute aus, wie immer ohne Sattel und mit gebisslosem Zaum, heute auch barfuß weil die Sonne wärmt. Am Straßenrand ist ein Auto mit geöffnetem Fenster geparkt. Wir kommen näher und ich vernehme aus einem Radiobeitrag noch den Satz: „der große Traum von der Indianerfreiheit ist geblieben“. Ich muss lächeln. Unterstrichen wird das ganze von einem
eingespielten Pferdewiehern. Meine Stute hebt den Kopf und antwortet. Dann ziehen wir weiter…
..ist der Tag, an dem ich in unserer Ü-60 Gruppe des Theaters mit den sehr nervenstarken Theaterpädagoginnen unser Stück „Gruß und Kuss, dein Berti“ entwickele und einübe. Spaß, Ernst, Körperlichkeit, Stimmgewalt, Spontaneität, Konzentration, Frust, Gruppendynamik, Sorge, ob wir auf der großen Bühne bestehen, inbegriffen. Alles ist neu und extrem spannend. Ute Bönsel, Bremen
Ausschlafen an einem sonnigen Tag im Mai. Ein leckeres Frühstück mit Mailänder Salami, die habe ich uns trotz mickrigem PJ-ler Gehalt gegönnt. Kaffee aus der Espressomaschine mit Sylvia, der einzigen nicht-blutsverwandte Frau, die ich neben mir an Andys Seite dulde. Das Sofa haben wir zum Fenster gedreht, um schonmal ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Mit einer Decke in den Englischen Garten gehen, die Nase in die Sonne halten, dem bunten Treiben zuschauen, den Trommlern lauschen, sich über einen der zahlreichen Junggesellenabschiede amüsieren. Am Chinesischen Turm eine Radlerhalbe genießen. Dazu Breze und Leberkas. Auf dem Nachhauseweg noch ein Eis auf die Hand, Mangosorbet ist einfach unschlagbar, und Schoko-Ingwer ganz schön mächtig bei der Bullenhitze. Noch ein paar Stunden auf dem Sofa entspannen und den scheinbar unausweichlichen Abstieg von Frankfurt verkraften. Mein Aufmunterungsversuch, dass doch niemand gestorben sei, schlägt kläglich fehl. Sich an der Schulter des anderen anlehnen. Andy und ich. An einem sonnigen Samstag im Mai.
Wenn ich morgens einsam am Frühstückstisch sitze – mein Mann schläft noch – dann winke ich mit dem Nachbarsmädchen, das in den Kindergarten gebracht wird. Aber erst, wenn sie sich umgedreht hat und fröhlich hüpfend weiter geht, hüpft auch mein Herz vor Freude.
Am schönsten für mich – als Einzelkind – ist immer wieder die innige Geschwisterbeziehung meiner beiden Söhne, die hoffentlich ein Leben lang anhalten wird:
Mein Großer (5) möchte morgens unbedingt den Kuschelhasen des Kleinen (3) mit in den Kindergarten nehmen.
Der hält ihn fest umklammert und mag ihn nicht hergeben, alle Ersatzangebote schlagen fehl und meinem großen Sohn schießen Tränen in die Augen. Da sagt der Kleine zum Großen: „Frag doch mal ganz lieb.“ Tränenerstickt fragt der große Bruder ganz leise: „Darf ich den Hasi heute mitnehmen?“ Mein Jünster reicht ihm den Hasen und der Große drückt den Kleinen zum Abschied ganz fest und mit strahlendem Gesicht.
An einem Abend im Juni auf dem Hochsitz: In kurzen Abständen landen Waldbaumläufer hinter meinem Rücken und verschwinden durch einen schmalen Schlitz unter mein Sitzbrett. Schließlich merke ich, dass unter dem Sitz ein Nest mit vier Jungen versteckt ist, die permanent gefüttert werden wollen. Nach vielen Versuchen gelingen mir die Fotos von der Ankunft und dem Abflug eines dieser kleinen Vögel. Gut zu sehen sind die riesigen Krallen, mit denen diese Tiere so wunderbar klettern können.
Das ich in den ersten warmen Frühlingstagen kurz vor den Osterferien unseren Abiturienten nach bestandenen schriftlichen Prüfungen in den Pausen beim Feiern im Schulhof zusehen konnte. Während der ABI-MOTTO-WOCHE hieß es, sich täglich nach einem neuen Motto zu verkleiden, beispielsweise als Bauarbeiter, da zur Zeit die Schule saniert wird. Oder im Karibik-Kostüm, als Ausdruck von Lebensfreude. Für mich am schönstenanzusehen war en die Kostüme zum Thema Film-, und Kindheitshelden: Biene Maja, Michl aus Löneberga, Jim Knopf, Heidi, Schneewittchen, die Schlümpfe und viele andere Gestalten laufen durch die Flure der Schule und bringen Freude in den Schulalltag. Und unter all den Abiturienten war meine eigene Tochter Andrea, die mir strahlend zuwinkte!
Es tut gut, von so vielen gleich gesinnten, gleich fühlenden Menschen zu lesen. Jedes Mal, wenn ich schreiben will, was mein Leben reicher macht, ist mir jemand in meinem Denken und Fühlen schon zuvorgekommen – mit genau meinen Worten.