In der ZEIT Nr. 12/15 schrieb Winfried Born aus Soest über seine Jungsbande und deren Klettereiche.
Unsere Mädchenbande in Heilbronn hatte einen entsprechenden Ahornbaum. Jede von uns hatte ihren eigenen Liege-Ast, in den wir unseren Namen einritzten. Komischerweise haben die Jungs nie versucht, uns den Baum streitig zu machen. Da saßen beziehungsweise lagen wir, erzählten Geschichten, reimten Gedichte und klebten uns die aufgeklappten Ahornsamen auf die Nase.
Ich wollte ein Foto schicken, habe extra meinen Schwager beauftragt. Doch der Baum ist verschwunden. Schade!
Morgens um 6.30 Uhr auf dem Weg zur S-Bahn: Im Garten des Montessori-Kinderhorts sind die Hühner schon munter am Picken. Das Krähen des Hahnes (der eigentlich eine Henne sein sollte) klingt allerdings noch etwas nach Stimmbruch…
Bei unseren Wanderungen ist dies immer ein Platz, um in Bewunderung der Natur zu verweilen: Die mittlere der drei Buchen ist unten abgefault. Seit mindestens 25 Jahren hängt sie in der Luft. Es klafft eine Lücke von fast einem Meter, und trotzdem lebt der Baum weiter, denn auf vier und sieben Meter Höhe wird die Buche durch eingewachsene Äste der Nachbarbäume mit so viel Nährstoffen versorgt, dass sie sich in der Blätterpracht von ihren Nothelfern nicht unterscheidet.
In der Chirurgie nennt man eine operativ hergestellte Verbindung von Blutgefäßen (etwa zur Behandlung verengter Gefäße) Anastomose. Den Anastomosenbaum findet man im Bayerischen Wald auf dem Wanderweg zum Lindberger Schachten (etwa einen Kilometer vom Parkplatz Buchenau in Richtung Hirschbachschwelle entfernt).
Schlüsselblumen,
das sind die Lebensretterinnen
aus Kindertagen,
wenn die Nachbarin stirbt
und der Himmel gerade zuhat.
Das sind die Kussmünder des Frühlings,
von Mädchenhänden getragen
zur Maiandacht,
Glockenröcke
goldgelber Feiertage,
dampfgebügelt
aus Mutters zärtlicher Hand.
Durstlöschende Kelche
erinnern mich,
weiterzureichen
den Frieden stiftenden Wein.
In den Ausgaben 8/15 und 12/15 konnte man in dieser Rubrik verschiedene regionale Begriffe für kleine Küchenmesser entdecken. Diese Messer sind ein typisches Produkt der Solinger Schneidwarenindustrie, und natürlich gibt es auch bei uns einen Ausdruck dafür: Wir nennen sie Zöppken. Einmal im Jahr gibt es hier auch den Zöppkesmarkt, dabei geht es aber ausnahmsweise mal nicht nur um Messer, sondern man kann dort Trödel loswerden. Außerdem wird bei dieser Gelegenheit eine »Miss Zöppken« gewählt.
Es ist 6.30 Uhr. Die Nachtschicht liegt hinter mir. Eine Zeit lang fahre ich am schönen Vater Rhein entlang. Hinter dem Fluss und den Platanen geht die Sonne auf. Die anderen fahren nun zur Arbeit.
Anfang des Jahres befand ich mich in einer Lebenssituation, so trist wie das Winterwetter. Da traf ich eine Person, die mich mit ihren Worten völlig unerwartet berührte, wie eine Schneeflocke dein Gesicht berührt, einfach aus dem Winterschlaf küsst. Jetzt ist der Frühling da mit all seinen schönen strahlenden Farben.