Nach zwei Jahren Fernbeziehung und vielen Kilometern Wochenendreisen die gemeinsame Wohnung auf die gemeinsame Zukunft und die Ankunft unserer Tochter vorzubereiten.
Die Vorlesung zum Thema »Alltag eines Klinikhygienikers« war absolut urlangweilig, und Alternativen (schwätzen, lesen, träumen) gab es nicht. Der Hörsaal hatte nicht einmal Fenster, aus denen man hätte hinausschauen können. Da reichte das Wort »Krakenhaus«, das statt »Krankenhaus« auf einer der Folien auftauchte, um eine ungeahnte Welle an KritzelKreativität in mir freizusetzen. Hier meine Doktorensammlung aus dem Krakenhaus.
Es zusammen mit meinen Kollegen Siegbert, Eberhard und Jürgen geschafft zu haben, an unserem Gymnasium eine zweieinhalbstündige BEATLES REVUE zu konziipieren und auf die Beine zu stellen, die an zwei Abenden vor gut 800 begeisterten Zuschauern in unserer Aula von ca. 100 Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern aufgeführt wurde. Besonders dankbar bin ich meiner erfrischend neugierigen Co-Moderatorin Julia (16).
Mein Freund, der gerade sein langes Maschinenbau-Studium geschafft hat. Nach unendlich vielen Klausuren, Lernstress, Höhen und Tiefen, Selbstzweifeln, manchmal Hin- und Hergerissen zwischen Aufhören und Durchhalten, höre ich ihn das erste Mal, so ganz nebenbei mit einem verschmitzten Lächeln sagen: Ich bin Ingenieur. Und ich bin unsagbar stolz und glücklich.
Nach 14 Jahren meinen kleinen Halbbruder wiederzusehen. Naja, „klein“ ist relativ. Jetzt ist er 18, und ich hoffe inständig, dass er nicht auf ewig zu groß für eine Schwester geworden ist.
Schallplatten hören: Die Nadel sanft ins schwarze Gold fahren lassen und von sanftem Knistern auf die kommenden Töne eingestimmt werden. Musik zum Anfassen. Nicht, um sie zu gebrauchen und im Datendschungel sterben zu lassen, sondern um sie ganz zu erleben und zu würdigen!
Diese Kritzelei entstand, als meine Tochter überlegte, ob Paul Auster ein Thema in ihrer Abi-Prüfung sein könnte und ob sie dazu besser etwas vorbereiten sollte. Ich finde jedenfalls, Frau Hustvedt könnte, wenn sie ein bisschen Mut hätte, ruhig ein paar der Anregungen für ihr Outfit aufnehmen.
Ende März, im ICE von Nürnberg nach Hannover, ein Fünferabteil. Die Schaffnerin kontrolliert die Karten. An der Tür sitzt ein Mann mittleren Alters, der in einem russischen Buch liest. »Wir zwei müssen reden«, sagt die Schaffnerin und setzt sich auf den freien Platz ihm gegenüber. Und dann erläutert sie ihm, der nur gebrochen Deutsch spricht, freundlich und ruhig, warum seine Fahrkarte nicht gilt und was jetzt zu tun ist. Vielen Dank, Frau Schaffnerin, für dieses Gespräch auf gleicher Augenhöhe!