Lesezeichen
 

Was mein Leben reicher macht

Ein Kuschelrunde am Morgen mit meinen Kindern, bevor sie zur Schule müssen. Zuerst ist unserer Tochter (11 J.) dran, die schon früh zur S-Bahn geht, später unser Sohn (9 J.), dessen Schule sich am Ort befindet. Wir können noch einige Dinge des Tages besprechen, oder uns einfach festhalten. Und zum Abschied bete ich mit den Kindern. Wie wichtig dies ist wurde mir vor 2 Tagen wieder bewußt, als an der Schule unseres Sohnes eine Amok-Drohung einging. Gott sei Dank ist nichts passiert, Schulleitung und Polizei haben vorbildlich zusammengearbeitet und die Kinder kamen nur etwas verspätet nach Hause. Aber es ist eben nicht selbstverständlich, dass die Kinder mittags gesund wieder zuhause ankommen. Deshalb finde ich einen guten Start am Morgen so wichtig und beglückend!

Karin Dambach, Gärtringen

 

Was mein Leben reicher macht

Löwenmäulchen blühen im Sommer früher, wenn man sie schon ab Februar auf der hellen, warmen Fensterbank vorzieht. Zum ersten Mal probiere ich das aus. Zehn Tage nach der Aussaat blicke ich auf eine kleine Wiese voller winzigster, leuchtend grüner Keimblättchen in der Saatschale. Wie zauberhaft!

Edelgard Wilms, Eddigehausen, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Mit dem ICE von Kassel nach Hamburg gefahren, im Bordrestaurant einen Cappuccino getrunken, an einer Waldlichtung zwei Rehe gesehen. Und die Vorfreude auf das Wiedersehen mit meiner Enkelin Paula. Was für ein schöner Tag!

Ursula Frank, Baunatal

 

Das Doppelautogramm

Neulich fand ich beim Aufräumen einen alten Ausstellungskatalog wieder. Mein Vater hatte ihn mir nach einer Vernissage mitgebracht. Es muss um 1972 gewesen sein, ich war dreizehn und begeistert von Karikaturisten, vor allem von Ernst Hürlimann und Ernst Maria Lang. Einige Hürlimann-Figuren konnte ich sogar zeichnen. Und jetzt gab es eine Ausstellung SZ-Karikade – die Zeichner der Süddeutschen Zeitung. Pa hatte Ernst Hürlimann und Luis Murschetz um ein Autogramm im Katalog gebeten. Er wolle auch einmal so hoch hinauskommen wie der Hürlimann, hatte Murschetz seine Zeichnung erklärt. Diese Bescheidenheit hat mich damals wie heute sehr beeindruckt.

Hans Buchhart, München

 

Was mein Leben reicher macht

Paris, die Monet-Ausstellung im Grand Palais: Ich sitze auf einem winzigen Bänkchen, vor mir der Teich mit der zierlichen Brücke und den Seerosen. Nah ran und die Pinselstriche betrachten, dann wieder auf Abstand gehen. Und jedes Mal das Wunder, wie sich die Farbtupfer zu einem Ganzen fügen. Danke an meinen Mann, der ohne Murren ein Wochenende allein mit den Kindern verbrachte und mir diese Reise ermöglichte!

Simone Beier, Stuttgart

 

Was mein Leben reicher macht

Meine wunderbare sechzehnjährige Tochter Maria, die mehr als 7000 Kilometer entfernt im amerikanischen Städtchen Columbia, wo sie ein Highschool-Jahr verbringt, am Computer sitzt und via Skype mit ihren beiden »kleinen« Brüdern deutsche Grammatik paukt, weil niemand in der Familie das so fabelhaft kann wie sie.
Judith Seipel, Gedern

 

Ein Gedicht!

Er war’s!
Bauer lässt die Gülleschwaden
Wieder schamlos in die Lüfte;
Giftig-aggressive Düfte
Streifen rücksichtslos durchs Land.
Manche würgen schon,
Atmen nur beklommen.
– Weh! Da naht der nächste Nebel schon!
Frühling, oh du bist’s?
Ach, bist du verkommen!

– (nach Eduard Mörike »Er ist’s«) –

Christoph von Plettenberg, Münster

 

Was mein Leben reicher macht

Endlich wieder einen Sport gefunden zu haben, der mir Spass macht und den ich in einem Verein praktizieren kann: Boxen. Noch bin ich Anfängerin, aber ich laufe schon boxend durch die Wohnung, weil es so viel Spass macht und ich schnell gut werden will. Wahnsinn, wie viel Konzentration das Training erfordert. Und schön, wie schnell sich Fortschritte zeigen. Den Alltag vergesse ich bei jedem Training für zwei Stunden völlig.
Christine Barwick, Berlin