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Hölzstielchen: Mein Wort-Schatz

In der ZEIT 8/15 standen wunderbare regionale Ausdrücke für das gemeine Küchenmesserchen. Ich kann noch einen hin­zufügen: In meiner oberbergischen Heimat (ich komme aus Waldbröl) wurde dieses Messer Hölzstielchen genannt. Und obwohl ich schon seit über 50 Jahren in Berlin lebe, ist Hölzstielchen für mich nach wie vor das Wort der Wahl.

Almut Eberstein, Berlin

Weitere Begriffe für das Küchenmesser finden Sie hier.

 

Die Kritzelei der Woche

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Ostern steht vor der Tür, und ich habe dieses Jahr noch keine Eier bemalt! Da ist nur diese Eierschachtel, auf der ich spontan ein wenig herumgekritzelt habe…

Theresa Silberbauer, Hohenwarth, Bayern

 

Abramchen: Mein Wort-Schatz

Ihr Wortschatz erinnerte mich daran, dass es im Haushalt meiner Eltern das Abramchen gab. So wie Abraham, der Urvater, war es quasi der Urtyp aller Küchenmesser. Kurz und handlich, mit speckigem Holzgriff und abgewetzter Klinge, war es immer sehr scharf. Der Ausdruck stammt von meiner aus Po­sen kommenden Großmutter, Jahrgang 1892. Im Zeitalter von Plastik und rost­freiem Edelstahl werden die Abramchen wohl aussterben.

Cornelia Ehringhaus, Ludwigshafen

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Was mein Leben reicher macht

Unsere Familie hat ein kleines Geheimnis: das »Bernsteinzimmer« in unserem Haus. Seit Kindertagen haben unsere beiden – heute erwachsenen – Söhne zu Vaters Büro »Bernd sein Zimmer« gesagt. Inzwischen nennen wir es – mit einem Lächeln – das »Bernsteinzimmer«.

Adelheid Willenbrock, Tarmstedt, Niedersachsen

 

Die Kletter-Eiche

Kinderzeit im Sauerland vor rund 50 Jahren. Man gehört zu einer Bande, die acht­- bis zehnjährigen Jungs treffen sich nahezu täglich zum Fußball und für Streifzüge durch den Wald.

Pausen finden nicht unter, sondern in einer Eiche hinten im elterlichen Garten statt. Der Kletterbaum ist dicht belaubt, an die zehn Meter hoch und hat eine feste Platzverteilung. Da gibt es den »Gemütlich­-Ast«, auf dem man besonders gut ausruhen kann. Für den Anführer reserviert ist »Päules Ast«. Die Jüngsten – da besonders leicht – dürfen ganz nach oben, wo die Äste am dünnsten sind. Gelegentlich vorkommende Abstürze werden zu Hause natürlich verschwiegen. Kleinere Blessuren kann man sich schließlich auch anderswo geholt haben… Die Zeit vergeht, der Kletterbaum bleibt. Irgendwann baut der Bruder hinten im Garten. Der Baum muss weg. Da weiß man: Die Kindheit ist endgültig vorbei.

Winfried Born, Soest

 

Was mein Leben reicher macht

Unsere Familie hat ein kleines Geheimnis: das »Bernsteinzimmer« in unserem Haus. Seit Kindertagen haben unsere beiden – heute erwachsenen – Söhne zu Vaters Büro »Bernd sein Zimmer« gesagt. Inzwischen nennen wir es – mit einem Lächeln – das »Bernsteinzimmer«.

Adelheid Willenbrock, Tarmstedt, Niedersachsen

 

Blämbe: Mein Wort-Schatz

Mit Vergnügen las ich kürzlich in dieser Rubrik die Begriffe, die man im Ruhrgebiet und in Hessen fürs Küchenmesser benutzt – Hümmelchen beziehungsweise Kneipchen. Als gebürtiger Sachse ge­brauche ich immer noch den Ausdruck Blämbe für ein kleines, zumeist älteres Küchenmesser, vor allem, wenn es nicht mehr sehr scharf ist. Ebenso verwende ich diesen Begriff für ein dünnes oder abge­standenes Getränk. Die zweite Bedeutung wird auch hier am Mittelrhein verstanden, mit einem Messer verbindet dies aber kei­ner. Im Duden findet man beide Bedeu­tungen – allerdings unter der Schreibweise Plempe (also mit »hartem« B). Sächsisch­-korrekt ist dies nicht!

Thomas Voigtländer, Manubach, Rheinland­-Pfalz

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Der Frühling packt die Koffer aus

(nach Peter Hacks »Der Herbst steht auf der Leiter«)

Der Frühling ist grad heimgekehrt
und packt die Koffer aus.
Er ist uns lieb, er ist uns wert:
Jagt doch den Winter raus!

Er füllt die kahlen Lande hier
nimmt aus den Koffern Stück für Stück:
die Blätter, Blüten, Käfertier’
und setzt sie in die Welt zurück.

Die Tanne mault den Frühling an:
»Den andern färbste zart das Laub,
doch meine Nadeln komm’ nicht dran,
bei mir, da bleibste taub!«

Des Frühlings Koffer sind bald leer,
die Welt wird wieder munter.
Das Leben ist nicht mehr so schwer,
jetzt ist es wieder bunter!

Ute Malkowsky-Moritz, Berlin