Meine Mutter. Ihr Duft, ihre Sturmfrisur, kurz nachdem sie aufgestanden ist, ihre kalten Wangen, wenn sie von der Arbeit heimkommt. Und ihre Art, in jeder Situation Zeit für eine kleine Knuddelei zu haben. Ich bin so froh, dass es dich gibt, Mama!
Um ein dem vorgefunden Bücherbestand entsprungenen Würfelgedicht spann sich auf einer Berghütte weit über der Zivilisation, im Beisein eines guten Freundes und Vorlesers, ein Geflecht aus Gehörtem, Gesehenem und Gedachten. Ein spielerisch gefülltes Blatt, wie man es gerne öfter hätte, auch dieses Jahr.
Vor 25 Jahren war ich ein guter Schwimmer. Als ich mit leichtem Training wieder anfing, war es, als wäre das Wasser mein Gegner geworden: Wie eine zähe Masse stellte es sich mir in den Weg. Doch durch regelmäßiges Training und Konzentration auf die neuen Techniken habe ich endlich meine Freude wiedergefunden. Jetzt lässt sich das hellblaue Wasser wieder leicht durchgleiten, ohne dass die Arme nach wenigen Metern schmerzen. Ein inneres Glücksgefühl!
Wenn meine Mitbewohner (ein frisch verheiratetes Pärchen) vor ihrem morgendlichen Rendezvous in der Dusche nicht vergessen, den Becher mit meiner Zahnbürste vor die Badezimmertüre zu stellen, sodass ich nicht mit ungeputzten Zähnen zur Arbeit gehen muss.
Dass die Schüler meiner 4. Klasse in der Zeit meiner Abwesenheit (Elternzeit) denjenigen zum Klassensprecher gewählt haben, der kurz vor Schuljahresstart ins Kinderheim umziehen musste. Jetzt beim Schreiben
der Zeugnisse macht mich dies zum wiederholten Male stolz und glücklich.
könnten Sie Ihre Mitarbeiter bei der Deutschen Bahn bitte dazu anhalten, kundenfreundlicher zu lügen? Als Grund erheblicher Verspätung wurde kürzlich an einem Reisetag ohne Kälte oder Hitze, Schneewehen oder Erdbeben ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Strecke“ genannt. Von dieser Ausrede fühlte ich mich veräppelt. Oder stimmt es tatsächlich, dass im Streckennetz der Bahn plötzlich und unerwartet viel mehr Züge verkehren als geplant und man deshalb wie auf der Autobahn im Stau steht?
Wenn ich mal wieder wegen Aufregungsgedankenchaos oder menstrualer Sorgenweltuntergangsstimmung nicht einschlafen kann und mein Prinz mir zärtlich den Kopf streichelt und dabei Märchen vorliest. So lange, bis ich eingeschlafen bin! Es ist wie eine Rückkehr in die Geborgenheit der Kindheit.
Wer fährt so spät noch durch die Nacht?
Es ist Frau Aigner, die darüber wacht
daß alle im Land dioxinfrei essen,
doch Niedersachsen hat wohl was vergessen.
„Der Betrieb in Damme, warum sagtet Ihr’s nicht?“ –
„Wir haben’s im Griff – lest doch den Bericht!“
Das Ganze hat einen langen Schweif,
10 Tage kontrollos im Nebelstreif.
Frau Aigner, Frau Aigner, seh’n Sie nicht dort
einen hellen Fleck am trüben Ort?
Denn immer nur MEHR bei noch geringeren Preisen,
da kann von uns keiner mehr ordentlich speisen.
Dem Verbraucher grauset’s. Er ist zu geschwind
beim Deuten mit Fingern auf’s böse Gesind.
Wir zahlen zu wenig – und das ohne Not!
Guter Preis + Kontrolle – und’s Gesindel wär tot!
Der 70. Geburtstag naht – Zeit, in alten Papieren zu kramen. Und plötzlich taucht die ex-enemy card auf, jener Ausweis, auf dem ich aus Versehen ein Jahr älter bin (tatsächlich bin ich 1941 geboren). Auf der Flucht aus Oberschlesien waren meine neunjährige Schwester Irene und ich im Mai 1945 von unserer Mutter getrennt worden. Allein schlugen wir uns durch das Mühlviertel in Österreich bis zur Donau durch, um die amerikanische Besatzungszone zu erreichen. Unvergesslich bleibt mir, wie mich an der Grenze zwischen dem russischen und dem amerikanischen Sektor ein russischer Wachtposten (wohl zum Spaß) festgehalten hat, was meine Schwester zu einem mörderischen Gebrüll veranlasste. Ein amerikanischer Wachtposten eilte herbei und befreite mich aus der „russischen Gefangenschaft“ – vielleicht ein Grund dafür, dass sich im Laufe meines Lebens beständige Freundschaften mit einigen Amerikanern entwickelt haben. Meine Schwester und ich verbrachten die elternlose
Zeit dann in einem österreichischen Fürsorgeheim, und als der Suchdienst des Roten Kreuzes unsere Eltern gefunden hatte, wurden wir mit dem im November 1946 ausgestellten Ausweis über die Grenze bei Passau nach Bayern geschickt, wo uns zu Ostern 1947 unsere Eltern endlich wieder in die Arme schließen konnten.
Dass meine Oma nach 81 Jahren einfach einschlafen durfte und keine großen Schmerzen mehr erleiden musste. Ich werde sie immer in meinem Herzen bei mir haben und niemals vergessen.