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Liebe Frau von der Leyen

© Hannibal/dpa

die Kultusministerkonferenz hat mit der Gema einen Pauschalvertrag für das Kopieren von Noten und Liedtexten vereinbart – für die Schulen. Für Kindergärten und Krippen aber sind die Kommunen zuständig, und deshalb müssen Kindergärten weiter mehrere Hundert Euro pro Jahr für Liedkopien bezahlen. Doch frühkindliche Sprachförderung läuft hervorragend über Musik – ganz gleich, ob Deutsch nun Muttersprache ist oder nicht. Sie haben mit Ihrem Bildungspaket einen interessanten Schritt getan. Vielleicht können Sie zusammen mit Ihren Kolleginnen Schavan und Schröder auch einen Impuls in Sachen Gema geben.

Schöne Grüße,
Gaby Rottler, Weißenburg, Mittelfranken

 

İyi ki doğdun!

Ballons über Kappadokien, Türkei. © Roland Rost

Heute möchte ich danke sagen: Wem? Einem älteren türkischen Taxifahrer, der mich sicher und fröhlich in das einsam gelegene Hotel in Kappadokien zurückbrachte. Alles etwas genauer: Da mein Mann Roland an seinem Geburtstag krank das Bett hüten mußte, konnte ich nur 1 Stunde die wunderbare Landschaft und das Freilichtmuseuem in Göreme bewundern. Ich verließ die (beschützende) Gruppe und begab mich mit 4 Wörtern Türkisch (Guten Tag, danke, auf Wiedersehen, Prost) zum zentralen Marktplatz, um entweder das Taxi oder den Sammelbus zu nehmen. Drei junge Studentinnen dolmetschten für mich und handelten beim Taxifaher einen fairen Preis für die Rückfahrt aus. Unterwegs fragte er mich: „Hast du Angst?“ Ich erwiderte „Ja“ und versuchte, ihm meine Situation mit dem Lied „Happy Birthday“ zu erklären. Am Ende der Fahrt entließ er mich mit der türkischen Version: „İyi ki doğdun Roland“, das am nächsten Tag 38 Mitreisende zum Erstaunen des türkischen Reiseleiters begeistert mitsangen.

Silke Rost, Raum Köln

 

Was mein Leben reicher macht

In diesen Novembertagen das wunderbare Sommerkonzert von Hannes Wader und Konstantin Wecker nachklingen zu lassen. Schön, dass es so etwas noch gibt!

Angelika Ludwig, Osterburken

 

Ohne Zirkus in den Zirkus

Zusammen mit meinen beiden Enkeln stehe ich in der Schlange vor dem Kassenhäuschen vom Zirkus Roncalli. Plötzlich ist die Rede von „Ausverkauft“. Tief enttäuscht wenden wir uns ab. Da tritt aus der Menge ein Mann auf uns zu: „Braucht jemand drei Karten?“ Hocherfreut zücke ich den Geldbeutel. Er aber meint: „Ich schenke sie Ihnen, genießen Sie die Vorstellung“. Was wir selbstverständlich auch taten, dank unseres großzügigen Mäzens und eines grandiosen Programms!

Günther Stadtmüller, Veitshöchheim

 

Zurück

Ich bin Pilot. Nach einem Nachtflug über den Nordatlantik komme ich nach Hause. Es ist noch sehr früh, es ist dunkel, nass und kalt. Meine Frau und meine beiden kleinen Töchter schlafen noch, alle drei zusammen in unserem Doppelbett. Ich ziehe mich aus und kuschle mich dazu: Es ist weich und warm, die Kleine legt ihren Arm um mich und nuschelt verträumt: „Papa!“

Christian Budek, Groß-Zimmern

 

Wiedergefunden: Der Ehering

Am Ende einer einwöchigen Radtour von Baden-Wüttemberg an den Chiemsee stellte ich fest, dass ich meinen Ehering verloren hatte. Die Hotels und Pensionen, in denen wir übernachtet hatten und die ich anrief, hatten ihn nicht gefunden, was eigentlich meine Hoffnung war. Unmöglich, festzustellen, bei welcher der unzähligen Unterbrechungen, Picknicks, Besichtigungen und wo überhaupt man das unscheinbare Goldstück wiederfinden könne. Trotzdem ließ ich nicht locker und schrieb die Fundbüros der 4 Großstädte an, die wir passiert hatten,eigentlich jetzt schon fast aus „sportlichen“ Gründen. Und siehe da: Es meldete sich das Rathaus Donauwörth, in dessen Fundbüro eine Dame den Ring abgegeben hatte, gefunden am Marktbrunnen in einer Rille des Kopfsteinpflasters. Im Brunnen hatte ich mir die Hände gewaschen. Große Freude! Und die Ehe hält auch, nun im 44.Jahr!

Gisela Budack, Ottenbronn bei Calw

 

Beten für die ganze Welt

Meine Nachbarin ist Muslimin. Über den Gartenzaun hinweg haben wir uns viel zu erzählen. Plötzlich unterbricht Sie das Gespräch und sagt: „Ich muss jetzt beten.“ Ich entgegne: „Beten Sie für mich mit!“ Sie antwortet: „Ich bete für die ganze Welt.“

Gusti Hoth, Köln

 

Einfach so!

Mein Zwillingsbruder hat mich letzte Woche mit einem selbst gebauten Regal überrascht! Einfach so. Damit sich meine Bücher nicht mehr auf dem Fußboden stapeln. Jetzt stehen Suter, Kafka, Timm und Brontë stilvoll und aufrecht zwischen schönen Holzbrettern und sagen Danke für „einfach so“.

Barbara Frisch, Bad Neuenahr

 

Kritzelei: Flamingo Lips

Meine Kritzelei entstand an einem regnerischen Abend im Urlaub am Chiemsee. Entspannte Stimmung: Die Kinder lesen und hören Musik, ich lese die ZEIT. Dann liest meine Tochter aus ihrem Buch vor, ich höre zu und fange an zu kritzeln – auf einer Seite aus dem Feuilleton, über die Gruppe Flamingo Lips. Als meine Tochter das Ergebnis sieht, meint sie, das könne man auf keinen Fall wegwerfen, es sehe so schön aus. Also habe ich die Kritzelei mit nach Hause genommen.

Brigitte Köhler, Neubiberg