Meine Freundin verbrachte Weihnachten bisher entweder bei ihrem Sohn oder bei ihrer Nichte. In diesem Jahr klappte es nicht mit den Absprachen. »Dann laden wir Ursel zu uns ein«, entschied meine Frau, und so feierten wir den Heiligen Abend zu dritt.
Gerne erinnere ich mich an Piese- oder Hahnepampel, so bezeichnete meine Mutter einen Dämlack, also einen dummen Menschen. Auch wir Kinder wurden so genannt, wenn wir begriffsstutzig waren.
Meine Mutter, die mich adoptierte. Die mich angenommen hat, wie ich bin, und meinen Weg begleitet hat, ob er sinnig war oder nicht. Jetzt, viele Monate nachdem sie verstorben ist, spüre ich immer noch ihre Liebe in mir.
Dieses Schild hängt an einem Tor des neuen Parks am Gleisdreieck in Berlin. Dass man nicht reist, um anzukommen, wussten wir ja schon; aber nun scheint etwaiges Ankommen geradezu gefährlich geworden zu sein. Zumindest beugt die Warnung der Hoffnung vor, nach Ankunft in der Hektik der Großstadt hier Ruhe finden zu können…
Dreikönigstag 2014: Als Notarztteam haben wir gerade ein Haus verlassen, in dem – völlig unerwartet – eine Frau mittleren Alters verstarb. Beim Wegfahren kommt ein Sternsingerjunge zu unserem Fahrzeug und reicht mir strahlend einen Handzettel mit dem Sternsingermotto »Segen bringen – Segen sein«. Wir bleiben dran – auch wenn wir manchmal zu spät kommen.
Die Weisheit meines fünfjährigen Enkels: Nach dem Essen bleiben wir noch eine Weile still am Tisch sitzen, während die anderen Familienmitglieder sich in der Küche nützlich machen. Da meint er nachdenklich: »Wenn man nichts zu tun hat, vergeht die Zeit ganz langsam.«
Welche Erkenntnis!
In meiner Heimatstadt Burg (bei Magdeburg) sagte man zum Lächeln »grienen« statt grinsen. Eine gute Freundin von mir, Person des öffentlichen Lebens, übertreibt es meiner Meinung nach ein wenig damit, uns bei jeder Gelegenheit aus dem Blättchen entgegenzulächeln. Dazu kam mir urplötzlich ein Ausdruck aus früher Kindheit in den Sinn: Grienefiez!
Uff jut Burgsch höre ich noch: »Na, du Jrienefiez, was jriensten?«
Ruth Reimann-Möller, Glückstadt, Schleswig-Holstein
Jetzt wissen wir, wo es sich der Weihnachtsmann nach getaner Arbeit gemütlich macht: Er schaut aus seinem Lieblingsbaum im Lichterfelder Schlosspark in Berlin heraus und grüßt eingeweihte Spaziergänger mit seinem schmunzelnden Borkengesicht.
Wenn meine Katze – trotz der bekannten Eigenwilligkeit – auf mein Rufen hin zu mir kommt, aber etwa fünf Meter vor dem Ziel ihre Schritte verlangsamt, so als ob sie mir sagen wollte: »Es soll ja nicht so aussehen, als ob ich dir gehorchen würde!«