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Die Kritzelei der Woche

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Liebe ZEIT-Redaktion,
mein Kumpel Jannis hat Ihnen mein Bild geschickt, und Sie wollten, dass ich mich bei Ihnen melde. Also: Ich bin 18 Jahre alt. Jannis und ich gehen zusammen auf die Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim. Dort ist auch das Bild entstanden. Ich hab während des Unterrichts so nebenbei daran gemalt, und das hat insgesamt zwei bis drei Monate gedauert.

Paul Schätzlein, Hildesheim

 

Verhoppelt: Mein Wort-Schatz

Wir haben einen Zwerghasen und ein Meerschweinchen in unserem Garten. Unsere achtjährige Tochter Samira kümmert sich um die beiden. Und eines Tages stellte sie fest, dass wir den Käfig für die Tiere dringend mal wieder an einen anderen Platz stellen müssen, da an der Stelle, an der er damals schon eine Weile stand, alles verhoppelt sei. Seitdem ist »verhoppelt« ein Wortschatz in unserem Leben, den wir auch gerne selbst verwenden.

Kordula und Richard Riedlberger, Steindorf, Bayern

 

Was mein Leben reicher macht

Während des Urlaubs von meinem Mann mit einem Souvenir ertappt zu werden, das ich (ebenso wie übrigens auch er) gerade als kleines Geschenk zu unserem zehnten Hochzeitstag kaufen wollte.

Stephanie Lehrian, Frankfurt am Main

 

Was mein Leben reicher macht

Meine großartige Freundin, die mit mir in diesem Jahr schon sechs Konzerte unserer gemeinsamen Lieblingsband, Arctic Monkeys, besucht hat: In London (zwei Auftritte!), Bremen, Berlin, im belgischen Werchter und nun auch in Paris. Was für ein Abenteuer!

Dominik Römling, Osnabrück

 

Was mein Leben reicher macht

„Sie ist da.“ Drei ganz kurze Wörter durchs Telefon von unserer ältesten Tochter nach überstandener, elfstündiger Geburt unserer Enkelin. Alles hat sich darin ausgedrückt: spürbare Ermattung, grenzenlose Erleichterung und unendliche Freude. Ich wusste bist dahin nicht, welche Gefühlslawine drei Wörter auslösen können.

Greta heißt sie übrigens, die Neue in unserer Familie.

Rüdiger Jarchow, Ratzeburg

 

Reiselust

(nach Johann Wolfgang von Goethe „Das Heidenröslein“)

Wollt ein Knab auf Reise gehn,
Reise um die Erden
Gab so viele Ort zu sehn,
Goldne Strände, Silberseen,
Solo und in Herden
Reise, Reise, Reise weit,
Reise um die Erden

Knabe sprach: „Ich buche dich,
Reise um die Erden“
Erden sprach: „Besuche mich
Meine Weite nur für dich
Da zum glücklich Werden“
Reise, Reise, Reise weit
Reise um die Erden

Und der wilde Knabe war
Auf Reise um die Erden
Reise machte manches klar,
Welt ist doch recht wunderbar.
Kann’s zumindest werden.
Reise, Reise, Reise weit,
Reise um die Erden

Stefan Bradl, Innsbruck, Österreich

 

Bewandert: Mein Wort-Schatz

Bereichert und erfrischt von einer sehr angenehmen Wanderung im Gebirge (dort oben war es ja viel kühler als im heißen Talgrund), kam mir das Wort bewandert in den Sinn. Ursprünglich bedeutete es, laut Herkunftswörter- buch des Dudens, eigentlich »viel gereist«. Heute muss man nicht die Füße bewegen, um »bewandert« zu sein. Aber ich frage mich, bringt ein bisschen Herumschmökern in Wikipedia tatsächlich so viel Erkenntnisgewinn wie das sinnliche Erleben?

Ingeborg Schrettle, Lieboch, Österreich