Der Affären-Präsident hat gesprochen. Die Reaktionen sind wie zu erwarten: Die Opposition ist unzufrieden und sieht die Kanzlerin nun am Zuge („Ihr Präsident“); die Generalsekretäre von CDU und FDP, Hermann Gröhe und Patrick Döring, hoffen irgendwie jetzt auf ein „Ende der Debatte“. Was man so sagt. CSU-Chef Horst Seehofer, der nur zu gerne als amtierender Bundesratspräsident Kurzzeit-Nachfolger von Christian Wulff würde, heuchelte schon am Abend nach dessen TV-Beichte „volles Vertrauen“. Die frühere CDU-Abgeordnete und DDR-Bügerrechtlerin Vera Lengsfeld nennt Wulff eine „Witzfigur“.
Ansonsten: Schweigen. Niemand von Bedeutung bei CDU und FDP möchte sich offensichtlich noch an einen Sinkenden ketten. Auch von der Kanzlerin, auf die es ankommt, bis zum Nachmittag kein Wort. Keine auch nur halbherzige Unterstützung. Der gewesene FDP-General Christian Lindner nannte das kurz vor seinem eigenen Rücktritt das Wu-Wei-Prinzip: „Handeln durch Nichthandeln.“ Mutmaßlich telefoniert oder simst Angela Merkel mit Sigmar Gabriel bereits über einen möglichen gemeinsamen Nachfolger…
„Die Dinge“ (Zitat Wulff) nehmen ihren Lauf.