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Chinas nackte Beamte

Wenn es um Bestechung geht, liegt die Toleranzschwelle in China eigentlich hoch. Schon lange bevor der Wohlstand in die Volksrepublik kam, gehörte es zum guten Ton, sich gegenseitig Geschenke zu machen – egal ob es um Geschäfte ging oder nur um eine nette Geste. Und wenn dann manchmal in einem hübschen roten Umschlag mit goldenen Schriftzeichen etwas Bargeld steckte – warum denn nicht? Ein paar Scheine schenken Eltern ihren Kindern auch zum chinesischen Neujahrsfest.

Doch was in jüngster Zeit über „Geschenke“ an Beamte und ihren Familienangehörigen öffentlich wurde, übersteigt bei weitem das, was unter Chinesen üblich ist.

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Verlierer auf beiden Seiten

Seit der chinesisch-japanische Inselstreit eskaliert, fällt einem auf, wie viele Geschäfte in China mit dem verhassten Nachbarn im Zusammenhang stehen: Der Nobel-Japaner gegenüber? Hat zu. Das Toyota-Autohaus ein paar Straßenzüge weiter hat ebenfalls dicht gemacht. Die in Peking so beliebte Restaurant-Meile Lucky Street mit ihren zu normalen Zeiten beliebten Sushi- und Teriyaki-Bars ist fast vollständig behängt mit chinesischen Nationalfahnen und antijapanischen Bannern. Auch sie haben zu – obwohl 90 Prozent aller Sushi-Läden in China von Chinesen betrieben werden. Auch die beliebte Kleidermarke Uniqlo und die Warenkette Muji haben landesweit ihre Filialen zugemacht. Beliebte Einkaufszentren wie das Solana oder Sanlitun-Village in Peking wirken plötzlich verwaist.  Weiter„Verlierer auf beiden Seiten“

 

China macht es richtig

Die Wirtschafts- und Finanzkrise ist wieder nach China zurückgekehrt. Das Land kann sich der Krise in Europa und auch dem schwachen US-Wachstum nicht länger entziehen. Die chinesischen Exporte sind im Juli eingebrochen, der Binnenmarkt kommt ebenso nicht in Schwung. Diese Entwicklung zeigt: In einer globalisierten Welt bleibt keine große Volkswirtschaft verschont, wenn es auf der anderen Seite der Erdkugel brennt.

Ich finde das aber keineswegs nur schlecht. Weiter„China macht es richtig“

 

Globaler Marshallplan

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Chefökonom der Weltbank Justin Yifu Lin hat auf dem Davos-Weltwirtschaftsforum (WEF) in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin einen interessanten Vorschlag zur Rettung der Weltwirtschaft gemacht.

Die Welt habe sich noch immer nicht von der globalen Krise erholt, sagte Lin, der einst als glühender Marxist vom kapitalistischen Taiwan in die Volksrepublik geflohen war – angeblich geschwommen. Eine globale Krise brauche aber globale Antworten, so Lin.

Konjunkturprogramme und Großinvestitionen in gesättigten Industrieländern sorgten jedoch für weit weniger wirtschaftliche Impulse als in sich noch entwickelnden Staaten. In Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hingegen sei der Bedarf nach Straßen, Schienen und Energieprojekten Ländern noch sehr groß. Lin plädiert für einen globalen Marshallplan. Diese Investitionen wiederum würden für konjunkturelle Impulse weltweit sorgen – auch in den entwickelten. Eine Win-Win-Situation für Alle, so seine Kalkulation.

 

 

 

Droht China der Crash?

Aus China kommen derzeit eine Reihe schlechter Nachrichten. In den Bilanzen der chinesischen Banken wächst das Volumen an faulen Krediten. Und im ganzen Land haben sich bei Kommunen, Lokalregierungen und Firmen Schuldenberge aufgetürmt, die denen in den USA und Südeuropa nur kaum nachstehen. Das hat bereits zu einer Kreditklemme vor allem für mittelständische Unternehmen und Privatinvestoren geführt.

Hinzu kommt, dass aufgrund der Euro-Krise das Exportwachstum inzwischen fast zum Erliegen gekommen ist. Das Wachstum insgesamt lag im zweiten Quartal so niedrig wie seit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise vor vier Jahren nicht mehr. Der Aktienindex CSI300 in Shanghai hat seit Anfang des Jahres fünf Prozent an Wert verloren. Nicht dass Börsenkurven zuverlässig die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln – schon gar nicht die chinesischen Börsen. Die Stimmung ist aber eindeutig: Auch in China ist es mit der großen Sause zunächst einmal vorbei. Weiter„Droht China der Crash?“

 

China ist Weltmeister der Erfindungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat während ihres China-Besuchs am vergangenen Freitag einen bemerkenswerten Satz gesagt: Erst gab es die Sorge, dass es in China gar keine Patente gegeben habe. „Jetzt wird alles patentiert. Immer auf Nummer sicher“, sagte die Kanzlerin.

China, das Land der Fälscher und Kopierer – das gehört wohl zunehmend der Vergangenheit an. Jetzt fürchten viele westliche Unternehmen eine Patentschwemme aus Fernost. Die Angst kommt nicht von ungefähr. In der Volksrepublik selbst, aber auch weltweit werden die Ämter derzeit mit Patentanmeldungen überflutet.  Weiter„China ist Weltmeister der Erfindungen“

 

Altmaier riskiert Handelskrieg mit China

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat in Deutschland angesichts der hitzigen Debatte um Strompreise und  Energiewende kein leichtes Spiel. Jetzt muss Altmaier aber noch an einer weiteren Front kämpfen. Als Teil der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen ist der Minister am Donnerstag im Tross von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit nach Peking gereist und hat für einige Stunden auch seinen chinesischen Amtskollegen gesprochen. Ein Thema: Die Dumping-Klage der europäischen Solar-Lobby. Altmaier wurde jedoch abgewatscht – und zwar von der Kanzlerin.

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Das Katz-und-Maus-Spiel im chinesischen Internet

Der in China berühmte Blogger und Journalist Michael Anti gibt in diesem Video einen ganz hervorragenden Überblick über die Möglichkeiten der Meinungsfreiheit im chinesischen Internet – und das trotz staatlich verordneter Netzsperren.

Ich habe Michael vor zwei Jahren persönlich kennen gelernt. Nicht nur, dass er exzellent erklären kann, wie man als kritischer Geist im chinesischen Netz den Zensurbehörden ausweicht. Er erzählt auch sehr unterhaltend und witzig.

 

Chinas Slums befinden sich auf dem Land

Die Landreform ist in China das große Thema überhaupt. Das hat Gründe: Denn will ein Entwicklungsland den Schritt hin zu einem entwickelten Land machen und der Landbevölkerung einen ähnlichen Lebensstandard ermöglichen wie den Menschen in den Städten, muss sie den Anteil, der tatsächlich von Agrarwirtschaft lebt, auf unter zehn Prozent senken. So lautet zumindest die gängige Definition. In Deutschland beträgt der Anteil von Bauern unter drei Prozent. Ihr Anteil der Bruttowertschöpfung liegt sogar nur bei einem Prozent.

Von diesem Ziel ist die Volksrepublik aber noch sehr weit entfernt. Knapp die Hälfte der 1,3 Milliarden Chinesinnen und Chinesen lebt nach wie vor von der Landwirtschaft. Das ist viel zu viel und lässt sich auch an den Zahlen ablesen, die Chinas Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) nun veröffentlicht hat. Weiter„Chinas Slums befinden sich auf dem Land“