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Holländischer Politiker: „Verbietet den Koran!“

 

Der niederländische Parlamentarier Geert Wilders hat in einem Kommentar für die Tageszeitung „Volkskrant“ gefordert, man müsse den „Koran verbieten“.

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Geert Wilders Foto: Groep Wilders

Hintergrund sind Angriffe auf einen jungen Mann namens Ehsan Jami, der eine Vereinigung der Ex-Muslime gebildet hatte. Jami, ursprünglich iranischer Herkunft, war am 4. August von drei Männern nach dem Verlassen eines Supermarkts zusammengeschlagen worden.
Jami steht seither unter Personenschutz. Geert Wilders begrüßt dies und ergänzt:

De kern van het probleem is de fascistische islam, de zieke ideologie van Allah en Mohammed zoals neergelegd in de islamitische Mein Kampf: de Koran. … Verbied dat ellendige boek zoals ook Mein Kampf verboden is! Geef zo een signaal aan de overvallers van Jami en andere islamisten dat de Koran in ons land nooit en te nimmer als inspiratie of excuus voor geweld mag worden gebruikt.

Will heissen: „Der Kern des Problems ist der faschistische Islam, die kranke Ideologie von Allah und Mohammed, wie sie im islamischen ‚Mein Kampf‘ niedergelegt ist: im Koran. … Verbietet dieses elende Buch, so wie auch Mein Kampf verboten ist! Gebt denjenigen, die Jami überfallen haben, und anderen Islamisten ein Signal, dass der Koran in unserem Land niemals als Inspiration oder Rechtfertigung von Gewalt benutzt werden darf. „

Na toll! Und um diese Selbstverständlichkeit durchzusetzen – dass religiöse Empfindamkeiten keine Rechtfertigung für Gewalt sein können -, muss man das heilige Buch der Muslime verbieten?

Die Partei von Herrn Wilders heißt „Partij voor de Vrihjheed“ – Freiheitspartei! Schöne Liberale sind das, die solche Signale senden möchten.

Ausserdem wäre ich sehr dankbar, wenn die verharmlosenden Nazi-Vergleiche endlich unterbleiben könnten. Das ist wirklich langsam widerlich. „Mein Kampf“ ist ein rassistisches Welteroberungs- und Völkermordprogramm. Der Koran ist das ausserordentlich vielschichtige Gründungsbuch einer universalistischen Offenbarungsreligion, deren Eroberungen und Gewaltexzesse ein würdiges Thema sind, aber mit exterminatorischem Rassismus Hitlerscher Art nichts zu tun haben.

Wenn man die Gewalt der jungen Lumpen, die einen (in ihren Augen) Apostaten zusammenschlagen, mit einem Koranverbot beantwortet (oder auch nur mit dem populistischen Ruf danach), bestätigt man sie darin, dass sie den Koran richtig ausgelegt haben.

Aber genau das will der feine Herr Wilders ja. Er ist selbst ein Hassprediger, der berechtigte Kritik am Islam und an der Mentalität junger Muslime für seine paranoide Angstpropaganda benutzt. So endet sein Artikel:

„Ich habe genug vom Islam in den Niederlanden: keine muslimischen Immigranten mehr. Ich habe genug von der Verherung Allahs in Holland: keine Moscheen mehr. Ich habe genug vom Koran in Hollan: verbietet das faschistische Buch.“

Natürlich weiss Wilders ganz genau, dass es nicht möglich ist, den Koran zu verbieten. Es ist ihm letztlich ganz egal. Er ist ein liberaler Ayatollah. Seine Parole heißt: Es gibt keinen moderaten Islam.“
Er will den Bürgerkrieg herbeireden. Er ist der beste Partner der verhetzten jungen Marokkaner, die die Gesellschaft hassen, in der sie aufgewachsen sind. Er surft elegant auf den Ängsten einer verunsicherten Gesellschaft.

Wir müssen die freiheitliche Ordnung in Europa gegen die Islamisten und gegen Hetzer wie Geert Wilders verteidigen, die ihnen in die Hände arbeiten.

Ehsan Jami hat andere Verteidiger verdient.