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Der unaufhaltsame Aufstieg des Kopftuchs

 

In einer breit angelegten Studie hat die die türkische Tageszeitung MILLIYET die Entwicklung bei der Häufigkeit des Kopftuchtragens in der Türkei messen lassen. Die heutige Europa-Ausgabe präsentiert die Ergebnisse als Aufmacher.
Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich die Zahl der „Türban“-Trägerinnen sich vervierfacht. (Der Türban wird eng gewickelt und bedeckt auch den Hals der Trägerin. Er ist klar neo-islamistisch geprägt, im Unterschied zum – in ländlichen Gebieten traditionell getragenen – normalen Kopftuch.) So tragen insgesamt 69,4 Prozent der Frauen ein Kopftuch (im Gegensatz zu 64,2 im Jahre 2003) und 16,2 Prozent davon den Türban (im Gegensatz zu 3,5 Prozent im Jahre 2003). Auffällig ist zudem, dass sich innerhalb der jüngeren Generation der Türban immer stärker durchsetzt. So sind 19,7 Prozent unter den 18 bis 28-jährigen Türban-Trägerinnen, während die über 44-jährigen nur zu 12,6 Prozent das islamisch geprägte Kopftuch tragen. Das Tragen bei beiden Formen des Kopftuches ist dabei stark vom Bildungsstand abhängig, so die Studie. Während nur 2,2 der Akademikerinnen ein Kopftuch tragen, sind es unter den Grundschulabsolventinnen mit 51,4 Prozent mehr als die Hälfte.