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Türkisch als Fach wenig nachgefragt

 

Hürriyet berichtet, dass die Türkisch-Kurse einer Schule in Offenbach, an der man Türkisch als zweite Fremdsprache erlernen kann, aufgrund der geringen Nachfrage eingestellt werden sollen. An der Schule wird als einzige in Hessen die Sprache als zweite Fremdsprache angeboten. Darüber hinaus ist an dieser Schule die Note im Türkisch-Kurs auch versetzungsrelevant. Wie die Zeitung berichtet, haben sich türkische zivilgesellschaftliche Organisation eingeschaltet und wollen mit einer breiten Werbekampagne unter türkischen Eltern für den Erhalt der Kurse kämpfen.

Das ist eine interessante Nachricht: Sie spricht dafür, dass den türkischen Schülern das Thema der nationalen Herkunftskultur offenbar weniger wichtig ist als den Verbänden und Lobbygruppen, die jetzt zur „Rettung des Türkischen“ aufrufen. Für die Integrationswilligkeit ist das wohl eher eine positive Meldung. Die Tendenz zur national-kulturellen Abschottung ist offenbar viel geringer als oft suggeriert wird.

Um das Türkische als Element einer höheren Bildung ist es dennoch schade. Es wäre wünschenswert, dass die türkische Sprache in Deutschland – selbstverständlich nach dem Erwerb exzellenter Kenntnisse in der Verkehrssprache Deutsch – mehr gepflegt würde. Im Moment stehen aber andere Dinge im Vordergrund für die türkischen Schüler: Kein Fortkommen ohne gute Deutsch- und Englischkenntnisse, offenbar kommt die Botschaft langsam an.