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Tote Muslime sind nur interessant, wenn Israel oder Amerika schuld sind?

 

Nicholas D. Kristof, der Reporter der New York Times, der unermüdlich dagegegen anschreibt, dass der Völkermord in Darfur vergessen wird, hat kürzlich diesen scharfen Kommentar geschrieben:

„The Islamic world has been even more myopic, particularly since the victims in Darfur are all Muslim. Do dead Muslims count only when Israel is the culprit? Can’t the Islamic world muster one-hundredth as much indignation for the genocidal slaughter of hundreds of thousands of Muslims as it can for a few Danish cartoons?“

Das ist einer der unentdeckten Skandale dieser Tage: Die moralische Lethargie (oder stille Mittäterschaft) der islamischen Staaten im Bezug auf Darfur.
Kann es sein, dass es auch darum keine Erregung über die Verbrechen gibt, weil die Täter erstens ebenso Muslime sind – und die Opfer zweitens Schwarze (und keine Araber)?

Nun, wie auch immer, nachdem der Schlächter von Darfur – der sudanesische Präsident Omar al-Baschir – vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden soll, wird diese Affäre nun zu einer Probe vor allem für die muslimische Welt. Wo sind die Politiker, die Geistlichen, die Intellektuellen, die gegen die sudanesische Mordpolitik im Namen des Islams protestieren?

Fehlanzeige. Der türkische Ministerpräsident – ich habe hier darüber berichtet – hat den Unhold sogar empfangen.

In seinem Blog berichtet Kristof immerhin von einer Protestadresse des American islamic Congress:

„Indeed, the Al-Bashir regime is responsible for the death of hundreds of thousands of Muslims. Neither the Arab League nor the Organization of the Islamic Conference should defend a regime that commits genocide against fellow Muslims.

This is not a time for moral ambiguity or cultural relativism. Some voices — both in governments and in the street — across the Muslim world are defending General Al-Bashir. It is our moral duty to seek justice for thousands of fellow Muslims murdered simply for having the wrong identity.“

Na bitte. Geht doch!