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Islamkritik ist rassistisch

 

Das wollen uns jedenfalls die Islamverbände einreden.

Bei der „Internationalen Woche gegen den Rassismus“ treten diesmal der Koordinierungsrat der Muslime und der Interkulturelle Rat gemeinsam auf. Sie wollen den „Kampf gegen den Rassismus“ als „Kampf gegen Islamophobie“ definieren. In ihrem gemeinsamen Flyer findet sich folgender Satz: „Islamfeindlichkeit ist die gegenwärtig am meisten verbreitete Form von Rassismus in Deutschland.“

Das ist ein freches Manöver zur Ausschaltung jeglicher Kritik am Islam mit der Rassismuskeule. 

Es ist schon rein begrifflich Unsinn, „Islamfeindlichkeit“  schlichtweg als „Rassismus“ zu bezeichnen. (Was übrigens soll das sein? Das Gegenteil von Islamfreundlichkeit?) Denn die vermeintlichen „Islamfeinde“ verwenden ja gerade kein „rassisches“ Kriterium, sondern sie sind (angeblich) einer bestimmten Glaubensrichtung gegenüber feindselig eingestellt. Und behaupten Sprecher des Islam nicht selbst immer wieder, dieser Glaube kenne keine Rassen, sondern sei eine universale Tatsache? Wie also kann seine Ablehnung also „rassistisch“ sein?

Es ist ein sehr durchschaubares Spiel, das hier getrieben wird: Man will die Muslime als Opfer definieren und rückt sie darum in die Nähe der Juden, die unter Antisemitismus zu leiden haben. (Der muslimische Antisemitismus ist natürlich kein Thema.) Ich habe bereits einmal gründlich zu dem falschen Konzept der „Islamophobie“ Stellung genommen. Man muss das aber offenbar immer wieder tun. Und darum bin ich Necla Kelek sehr dankbar, dass sie in der heutigen taz in gebotener Deutlichkeit dargelegt hat, wie die Muslimverbände den Rassismusbegriff zur kleinen Münze machen und von eigenen Problemen ihrer Anhängerschaft ablenken wollen:

Islamfunktionäre, die einerseits in allen möglichen staatlichen Gremien und Konferenzen sitzen und die Integrationspolitik mitbestimmen, beklagen sich wortreich darüber, in Europa ausgegrenzt zu werden.

Die türkische Tageszeitung Hürriyet schreibt täglich darüber, wie schrecklich es den Türken und Muslimen in Deutschland geht, gibt aber gleichzeitig Tipps, wie man nach Deutschland kommen kann, ohne einen Deutschkurs zu belegen. Nämlich: Man wird schwanger. Es gibt im Türkischen ein Sprichwort, das lautet: „Die Katze, die nicht ans Futter kommt, sagt, es sei verdorben.“ So kann man sich auch einem Dialog entziehen, indem man Kritik zu Beleidigungen umdeutet und der Bevölkerung ein Feindbild suggeriert, weil die eigenen Konzepte scheitern.

Da solche Kampagnen aus der Türkei über den regierungstreue türkischen Islamverband Ditib nach Deutschland transportiert werden, macht es Sinn, dass sich der KRM, in dem die Ditib großen Einfluss hat, sich an solchen „Rassismus“-Kampagnen beteiligt.

Irre ist es auch, weil KRM und Interkultureller Rat dann wiederum aus „rassistischer“ Diskriminierung (öffentliches) Kapital zu schlagen versuchen. Rassismus ist wie Nazismus und Antisemitismus das Schlüsselwort, um zum Beispiel öffentliche Gelder zu akquirieren. Wer es schafft, Rassismus, Antisemitismus und Islamkritik und -feindlichkeit in einem Atemzug zu nennen, der steht kurz davor, seine Koranschulen und Moscheeführungen mit Mitteln aus den Fonds gegen Rechtsradikalismus zu finanzieren.

Es gibt einige Projekte, die gegründet wurden, um Aufklärungsarbeit gegen Rassismus zu leisten, die werden auf diese Weise „umgewidmet“. Veranstalter, die Fortbildung in Sachen Antifaschismus anbieten, erweitern ihr Geschäftsfeld auf den Bereich „Islamophobie“. …

Es wird mit Schlagworten wie „Völkerverständigung und Toleranz“ versucht, einen „Schulterschluss der Opfer gegen Rassismus und Diskriminierung“ herzustellen, wo es gar keine ursächliche Übereinstimmung gibt, weil die Ausgangslage grundverschieden ist. Nach dem Motto „Wir glauben alle an den einen Gott und werden von den Deutschen diskriminiert“ wird eine Pseudo-Solidarität postuliert.

In dem oben erwähnten Flyer heisst es: Die „islamischen Religionsgemeinschaften setzen sich für die Freundschaft und Solidarität der Menschen untereinander und gegenüber anderen Glaubensangehörigen sowie für die prinzipielle Ablehnung von Gewalt ein. Diese Ziele entsprechen den Grundsätzen des Islam. Islam bedeutet Frieden, Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Gott. Im Islam wird das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen ebenso befürwortet wie die Völkerverständigung und Toleranz.“

Im Islam wird das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen befürwortet?

Give me a break.

Warum kann dann ein orthodoxes Priesterseminar in der Türkei nicht eröffnet werden? Warum werden die Bahai im Iran verfolgt? Warum gehen Schiiten und Sunniten sich im Irak an die Gurgel? Warum können Bahai in Ägypten nicht einmal einen Personalausweis bekommen? Warum werden die Millionen von Aleviten in der Türkei zur Anpassung an die Sunniten gezwungen?

Es ist eine Frechheit, dass dieselben Verbände, die zu alledem schweigen, sich anmassen, Islamkritik in Deutschland unter Rassismusverdacht zu stellen.