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Warum Pakistan die Welt kalt lässt

 

Die mageren Spenden für die Flutopfer in Pakistan sind überall ein Thema. Ich habe für die morgige Ausgabe einen Leitartikel verfasst. Sehr beeindruckt bin ich vom Niveau der Debatte in pakistanischen Zeitungen und Blogs. Meine Lieblingsquelle dieser Tage ist „Pak Tea House„, wo auch dieser Kommentar von Nasima Zehra Awan (Auszug, meine Übersetzung) veröffentlicht wurde:

„Die Welt hat unser militantes Abenteurertum so sehr satt, dass dies die Spendenbereitschaft für unsere Fluthilfe beeinträchtigt. Die Menschen befürchten, dass ihre Spenden bei islamistischen Milizen landen, die sich um Menschlichkeit nicht scheren und die weiterhin Soldaten der Länder umbringen, die zu den Hauptgeldgebern Pakistans gehören. Der einzige Weg, Pakistan zu retten, besteht darin unsere Tradition eines Sicherheitsstaates zu beenden und all unsere Ressourcen darauf zu verwenden, das Land wortwörtlich vor dem Ertrinken zu retten. Ein entscheidender Schritt dahin besteht in der Ermächtigung des Parlaments, dessen fortschrittliche Gesetzgebung nicht andauernd von einer kompromittierten und politisierten Justiz blockiert werden darf (…)

Ob Sie es mögen oder nicht, ehrenwerter Oberster Richter, wir müssen ein säkularer Staat werden, und weil das Parlament mit dem 18. Verfassungszusatz (der die Möglichkeit des Präsidenten einschränkt, das Parlament aufzulösen, JL) die ersten zaghaften Schritte in diese Richtung unternommen hat, muss die Vernunft siegen. Ein ertrinkendes Pakistan kann sich nicht läner die Trugbilder ’strategischer Tiefe‘ in Afghanistan und Kaschmir leisten. Was es wirklich braucht, ist sauberes Wasser und Nahrung für die 20 Millionen, die obdachlos geworden sind (…).“

Es gibt viele solcher Stimmen  in der lebendigen Öffentlichkeit Pakistans. Sie müssen hier bei uns mehr gehört werden.