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Zitronenhähnchen mit Rosmarinkartoffeln

 

Ein ganzes Huhn zu braten ist eine der leichtesten Sachen der Welt. Im Zuge der Völkerverständigung heute die arabische Version; super-saftig, luftig-leicht und ganz anders als das eklige Ding aus der Imbißbude.

Für 2 (beispielsweise ein Ingo und ein Dittsche)
1 Hähnchen à 1200g
2 Biozitronen
2 rote frische Chilis
2 Zehen Knoblauch
6-7 Zweige frischer Rosmarin
500 g Kartöffelchen
Salz, Pfeffer, Olivenöl

Viele Leute haben Angst vor großen Hühnern – wobei man die Dinger eigentlich einfach nur so in den Ofen schieben muss und dann warten bis es knusprig braun ist. REZEPTOR versucht nun das Ganze etwas exklusiver, aber nicht unbedingt schwieriger zu gestalten. Zusätzlicher Geschmack kommt von Aussen durch eine Marinade und von Innen durch 2 Zitronen und Gewürze im Bauch…

Aber das Kochen fängt wie so oft bereits beim Einkauf an, und beim Hühnchen besorgen plagt einen gleich das schlechte Gewissen: Am besten, man holt es direkt vom Markt. Da kann man die nette Frau hinterm Tresen fragen, welches Futter das Federvieh bekam, ob Biohaltung oder Konventionell, usw… Qualität und Geschmack haben aber ihren Preis und da kann so ein Huhn schon mal 6-7 Euro kosten.

Im Supermarkt gibts Markenware wie zB Wiesenhof, da steht dann drauf »Geboren, gemästet und geschlachtet in Deutschland«, kostet ca 5 Euro, das ist noch okay, aber man denkt natürlich auch gleich an sone Käfighaltung irgendwo in der MeckPommPampa. Absolut ablehnenswert ist dagegen die 3-Euro-Klasse, die sind garantiert aus Thailand oder Rumänien und haben schon mehr Reisekilometer hinter sich als man selbst. Wer sowas kauft, kann sich auch gleich bei Mäcdoof ne 20er ChickenMäcNuggets reinhauen.

Bei unserem Rezept muss man aber echt nicht sparen, schließlich sind die anderen Zutaten sehr billig, bei den Kartoffeln ist noch zu beachten: Bioware ist nicht arg viel teurer, und so kleine wie möglich kaufen.

Jetzt liegt im besten Fall ein Huhn mit einer schöner Jugend vor Dir. Erstmal unterm fließenden Wasser innen und aussen gut waschen, mit Küchenpapier abtrocknen und den Ofen auf Oberunterhitze und 200 Grad vorheizen. Die ungespritzen und ungewachsten Biozitronen waschen und mit einem Sparschäler die gelbe Schale in Streifen abschälen. Zwei bis Drei Zweigen Rosmarin die Nadeln abstreifen, eine Knoblauchzehe schälen und grob hacken, die Chilischoten längs halbieren, alles Weisse und die Kerne rausschaben und in feine Streifen schneiden. Die Sachen mit einer Sekunde Olivenöl zusammen in einen Mörser geben und alles grob zerstampfen, salzen und pfeffern. Das ist die Marinade, die gleich zum Einsatz kommt, davor kümmern wir uns aber noch um die Füllung von Innen: die geschälten Zitronen irgendwie erhitzen, am besten in der Mikrowelle, mit einer Gabel rundherum Löcher reinstechen und die dann mit 4 Zehen ungeschältem Knoblauch und 3 Thymianzweigen in die Bauchhöhle des Huhns stecken. Davor den Bauch von innen auch salzen und pfeffern.

Die Zitronen müssen heiss sein, weil die Ofenhitze ewig bräuchte um sie zu erreichen, ausserdem wird das Fleisch auch von Innen und damit gleichmässiger gar. Jetzt das Huhn mit der Marinade eincremen und in einer feuerfesten olivengeölten Form bei mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen schieben. Das dauert circa 45 Minuten, also Zeit sich um die Beilage zu kümmern. Die kleinen ungeschälten Kartoffeln sauber schrubben und 10-15 Minuten in Salzwasser kochen, dann abgiessen und jede Knolle mit einer Gabel in der Mitte teilen und ausdampfen lassen.

Die restlichen Rosmarinzweige entnadeln und grob hacken. Mit den Kartoffeln auf ein Backblech leeren und relativ großzügig salzen. Drei Sekunden Olivenöl drübergiessen und alles gut vermengen. Dann das Hähnchen auf das Blech mit den Kartoffeln transferieren, den Bratsaft über das Huhn giessen und alles wieder in den Ofen.

Die Kartoffeln werden jetzt fertiggegart und ggf. sogar noch knusprig, und von den austretenden Fleisch-Zitronen-Säften aromatisiert.

Nach 45 Minuten sollte das Fleisch durchgehend gar sein, man macht dazu eine Nadelprobe: Mit einer Küchennadel oder ähnlichem (Schaschlikspieß, Stricknadel…) sticht man in die dickste Stelle des Fleischs. Ist der austretende Saft klar, ist alles fertig und es kann gegessen werden. Hat er noch eine rosa Farbe muss man noch warten. Falls der Saft bereits klar und oben noch nicht genügend Knusperhaut vorhanden ist, kann man auch den Grill zuschalten, dann aber gut aufpassen, daß nichts schwarz wird. Das Huhn mit einer Geflügelschere oder rustikal mit einem scharfen großen Messer längs halbieren, die Bauchfüllung rausnehmen und wegschmeissen und mit den Kartoffeln angerichtet servieren.