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Spätzle (DEU) vs. Gedünstete Linsen (TUR)

 

Die Nation erwartet heute ein Schützenfest gegen dezimierte Türken. Welche überraschenderweise aber mit einer deutschen Taktikvariante auflaufen …


180 g Mehl
20 g Hartweizengriess
2 Eier
Wasser
Salz
vs.
100 g grüne Linsen
1 kleine Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
1 Karotte
1 Kartoffel
1 Zitrone
Pfefferminze
Salz
Olivenöl

Weil »Linsen mit Spätzle« sind ja ein schwäbischer Klassiker, mit Wiener Würstchen oder Speck und so. Aber Linsen mit Knoblauch, Zitrone und Minze? Wir sind gespannt: Linsen in kaltem ungesalzenem Wasser aufsetzen und etwa 30 Minuten gar köcheln. Die genaue Zeit steht auf der Packung und hängt zudem noch vom Alter und der Linsensorte ab. Währenddessen Zwiebel, Knoblauch, Karotte und Kartoffel schälen und in kleine Würfel mit etwa einem halben Zentimeter Seitenlänge schnibbeln. Dies alles 20 Minuten vor dem prophezeiten Linsen-Garpunkt mit in den Topf schmeissen, eventuell noch etwas Wasser angießen, die Linsen saugen das alles ganz fix auf.

Mehl, Griess, Eier, Salz und einen kleinen Schluck Wasser in einer Rührschüssel mittels Holzlöffel zu einem fest-flüssigen Spätzleteig schlagen. Notfalls noch homöopathisch Wasser angiessen. Der Teig soll am Schluss glatt sein, also ohne irgendwelche Klümpchen und sich zäh vom Löffel lösen.
Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Teig mit Spätzlehobel, -presse oder -brett da reinpressen. Kurz aufkochen lassen, dann etwa 100 ml kaltes Wasser dazuleeren, wieder kurz aufkochen lassen. Die fertigen Spätzle mit einem Schaumlöffel rausfischen und irgendwo zugedeckt parken.
Für viele Esser portionsweise arbeiten.

Die Linsen sollten jetzt auch allmählich al dente sein. Falls die Chose noch zu flüssig ist kann man jetzt auf der heissen Spätzleherdplatte nochmal kurz Vollgas geben und es so sämig einkochen lassen. Die Kartoffel hat ja Stärke abgegeben, deshalb keine Mehlschwitze oder Mondamin wie bei der schwäbischen Variante. Mit viel Salz abschmecken und den Saft einer Zitrone reinpressen. Minze hacken, untermischen und sofort mit den Spätzle servieren.

Spielbericht
Weil es beim Viertelfinale so gut geklappt hat: DEUTSCHLAND IST AUSGESCHIEDEN!!! Von wegen Schützenfest – Jogi hat wieder Spätzle Frings aufgestellt und schon ist wieder alles wie gegen Österreich. Gegen einen niederklassigen Gegner viel krampfiges Rumgepasse in der Abwehr. Es kommt kein kreatives Momentum auf, Rumpelfussball delüxe.
Nicht dass die Türken zauberten, die Jungs aus Osmanien zeigen ebenfalls »nur« Hausmannskost. Eigentlich viel zu wenig für ein Europameisterschaftshalbfinale. Die Mannschaften gehen im Pfeifkonzert Null null in die Halbzeit.
Nach dem Pausentee erwischen die Türken mit Mittelfeldmann Zütrone einen frischeren Start. Man merkt mit der Zeit auch eine subtile Harmonie zwischen den Linsen, die durch Minze und ohne Brühwürfel doch irgendwie morgenländisch schmecken. Und bums steht es null zu eins. Deutschland wehrt sich und versucht seinerseits mit Hartweizengrieß, Mehl und Bio-Ei das Spiel aufzuziehen, aber es fehlen die Ideen. Zu einfallslos ist vor dem Sechzehner Schluss mit lustig und die Türkei schaukelt das Ding irgendwie nach Hause und sich selbst ins Finale, Wahnsinn!