Heute ist das Berliner Netzwerk „Berlin gegen Nazis“ mit seinem Informationsportal www.berlin-gegen-nazis.de online gegangen. Ziel der Plattform ist es, zentral über Aktionen, Veranstaltungen und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in der Hauptstadt zu informieren, um in Berlin Proteste zukünftig „bunter, größer und in der gesamten Stadt sichtbar“ zu machen, erklärte der Berliner Verein für Demokratische Kultur (VDK) am Mittwoch bei der Vorstellung des Projekts. Es soll gleichzeitig sowohl Informationspool und Mobilisierungskette als auch Servicestelle gegen Rechtsextremismus sein.
Dabei stellt die Website nur den Onlineauftritt des Netzwerks dar, das vom Senat gefördert wird und Partner aus Wirtschaft, Kultur und Sport sowie Migrantenselbstorganisationen und Gewerkschaften vereint, um so für Protestaktionen breit zu mobilisieren: „Droht eine rechtsextreme Großveranstaltung, werden mit Hilfe der Partner innerhalb kürzester Zeit hundertausende Menschen mit den nötigen Informationen versorgt“, heißt in einer Mitteilung des Projekts.
„Mit dem Netzwerk gibt es endlich eine Möglichkeit für alle Berlinerinnen und Berliner, rechtzeitig von rechtsextremen Großveranstaltungen zu erfahren und sich auf vielfältige Weise am Protest zu beteiligen“, begrüßte die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat bei der Pressekonferenz am Mittwoch den Start der Webseite. Neben Organisationen wie Vattenfall, dem Berliner Handelsverband, verdi und anderen ist auch der Fußballverein Türkiyemspor Berlin Partner der Netzwerks. Deren Frauenteam wird zukünftig mit dem Logo von „Berlin gegen Nazis“ auf dem Trikot das Spielfeld betreten. Trainer Murat Dogan sagte dazu: „Wir von Türkiyemspor wollen uns ganz klar positionieren und freuen uns, dies bei jedem Spiel auf den Trikots deutlich zu machen.“
Die Geschäftsführerin des Vereins für demokratische Kultur in Berlin und Projektleiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR), Bianca Klose hofft mit dem Projekt neue Wege bei der Positionierung gegen Rechtsextremismus zu gehen. „Warum fühlen sich bei den Protesten immer nur dieselben angesprochen? Rechtsextremismus und Rassismus sind Probleme, die die gesamte Stadt betreffen und jeder kann etwas dagegen tun“, so Klose.