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Ölwechsel in der Apotheke

Hallo Herr Autopapst,

Heute habe ich einen Ölwechsel für einen VW T4 Campingbus in einer VW-Werkstatt durchführen lassen und über 200 Euro (400 DM !)
dafür bezahlt. Alle Kollegen und Bekannten, denen ich bisher davon berichtet habe, finden diese Preisgestaltung ebenso unglaublich
wie ich selber.

Ölwechsel Service 51,45 Euro
Dichtring   0,47 Euro
Oelfilter 17,82 Euro
ÖL 5,5 Liter 102,58 Euro
ÖL 1,0 Liter 17,65 Euro
(z. Nachfüllen in’s Kfz gelegt)

Incl. MWST. von 30,40 Euro wurden mir also 220,37 Euro berechnet. Man hat mir dort natürlich gesagt, dass das tolle CASTROL-Öl, was
dort eingefüllt wurde, so teuer ist. Ich halte dem entgegen, dass es einerseits deutlich preiswertere Öle von anderen Herstellern
gibt, die ebenfalls die für mein Fahrzeug geforderte VW-Norm erfüllen (Öle mit VW-50500/VW-50501 Spezifikation gibt es auch für
weniger als 8 Euro im Handel – bei größeren Mengen Faßöl auch deutlich darunter) und andererseits wohl kaum ein Kunde Wert darauf legt, dass Öl einer bestimmten Marke eingefüllt wird. Wenn 51,45 Euro Arbeitslohn (ohne MWST.) für einen Ölwechsel nicht
ausreichen, läuft nach meinem Dafürhalten in einem solchen Unternehmen irgend etwas falsch.  Ich finde es übertrieben, wenn hier
über den Preis für das Öl versucht wird, mindestens noch einmal den gleichen Betrag durch den überteuerten Verkauf der
Teile/Schmierstoffe zu verdienen. Es wird wahrscheinlich nicht viele Kunden geben, die das anders sehen.
Mein letzter Ölwechsel bei diesem Fahrzeug wurde von einer Kölner Meisterwerkstatt durchgeführt und hat etwa 50 Euro (incl. Filter &
preiswertem Faßöl der geforderten VW-Norm) gekostet. Bei ATU, die alleine durch ihre sehr viel kundenfreundlicheren Geschäftszeiten eine Daseinsberechtigung haben, kostet ein Ölwechsel mit VW-50501-Öl immer noch unter 100 Euro. Ich habe vorher bei der
VW-Fachwerkstatt nicht nach dem Preis gefragt, weil ich angenommen habe dass es in einem erträglichen Rahmen teurer sein würde als z. B. bei ATU. Bisher habe ich keinen Grund dafür gefunden, warum die sogenannten Fachwerkstätten so viel teurer sein müssen.

Vielleicht können Sie mir das ja erklären und mir einen Hinweis geben, ob z. B. der Ölverkauf zu Wucherpreisen eine gängige Praxis in Fachwerkstätten ist. Es wäre sicherlich auch im Interesse der Fachwerkstätten, Kunden bei einfachen Servicearbeiten (auf einer
Hebebühne mache ich den Ölwechsel mit Filter selber in 15 Minuten) nicht mit einer solchen Preisgestaltung vor den Kopf zu stossen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es Kunden gibt, die einen Preis von 220 Euro für einen Ölwechsel für angemessen halten.

Mit freundlichen Grüßen,
                    Markus Cronenberg

Antwort vom Autopapst:

Hallo Markus,

ich bin selbstverständlich völlig Deiner Meinung! Was man da auf die Rechnung geschrieben hat, ist (je nach Standpunkt) Wucher oder reine Abzockerei.

Autowerkstätten (wobei ich insbesondere an die Vertragswerkstätten denke) sind heute eigentlich nur noch Controller-Büros mit angeschlossener Werkstatt. Es gibt kaum einen Punkt von der CI über das Marketing bis zu den Merchandising-Vitrinen, die nicht von den Herstellern bis ins kleinste vorgeschrieben und durchkalkuliert sind. Die enormen Kosten, die eine markenkonforme Präsentation des Produktes Auto verursachen, müssen eben irgend wie wieder herein geholt werden.

Mit Motoröl ist das besonders leicht, weil auch uninformierte Autofahrer dem Thema „Schmierung“ verständnisvoll gegenüber stehen (in meinen Motor kommt nur das Beste, das kostet eben…). Wenn ein Autofahrer den fälligen Ölwechsel in einer Vertragswerkstatt in Auftrag gibt, muß er mit höheren Kosten als bei den „Werkstatt-Aldis“ rechnen. Er hat aber eigentlich keinen Vorteil, wenn man von einem vielleicht bestehendem guten Verhältnis zum Stammschrauber einmal absieht. Aber selbst in einer Vertragswerkstatt ist entweder das Öl sinnlos teuer, dafür die Arbeit am Auto umsonst oder das Öl der geforderten Qualität aus billiger Quelle des Kunden im Kofferraum. Dann berechnet die Werkstatt etwas für die Arbeit des Wechselns, wofür jeder Verständnis hat. Wenn Deine Werkstatt zwei Mal an Deinem Ölwechsel Geld verdienen will (von den 100% Verdienstspanne beim Ölfilter will ich gar nicht reden….), ist das frech und verdient eine deutliche Rüge. Ich würde ein Gespräch mit dem Kundendienstleiter des Autohauses suchen und mal über die Kalkulationsgrundlagen vor dem Hintergrund des Alters Deines Autos sprechen. Vor allem würde ich die Frage stellen, wer den Auftrag für das beigelegte Öl zum Nachfüllen gegeben hat (wenn Du das nicht warst…). Es gibt einfach keine Geldschneiderei, die nicht noch zu toppen wäre.

Wenn es nicht die Netiquette dieses Blogs verböte, müßte man nach dem Namen des Autohauses fragen, zu Warnung aller anderen Mitleser…..

Kopfschüttelnde Grüße vom AUTOPAPST 
 

 

Salatöl als Treibstoff in Dieselmotoren?

Lieber Andreas,    

ich habe von Bekannten gehört, mein alter VW Bus könne leicht auf den Betrieb von Salatöl umgerüstet werden. Mir wurde sogar erzählt, dass ältere Dieselmotoren auch ohne Umbau problemlos mit normalem Pflanzenöl betrieben werden könnten. Stimmt das? Mein Bus ist Baujahr 1991, ein T4-Modell mit 2,4l Dieselmotor.
Bei den derzeitigen Treibstoffpreisen und Unruhen halte ich das für eine politisch und finanziell sehr interessante Lösung. Was muss ich dabei beachten?

Viele Grüße, Axel

Antwort vom Autopapst:

Hallo Axel, zuerst müssen Sie prüfen, was für eine Einspritzpumpe unter der Motorhaube Ihres Diesels sitzt. Über den Daumen gilt: Je älter, desto besser geeignet! Ohne wenn und aber funktionieren Reiheneinspritzpumpen, wie sie Mercedes bis Mitte der 90er gebaut hat. Eingeschränkt brauchbar sind Verteilereinspritzpumpen á la VW TDI (mit so einer Pumpe ist Ihr Bus auch ausgerüstet!), nur schwierig bis gar nicht auf den PÖL (Szene-Ausdruck für „Pflanzenöl“)-Betrieb adaptierbar sind moderne Common-Rail-Motoren. Die größten Schwierigkeiten im Betrieb entstehen durch die Viskosität des Bio-Treibstoffes: Ohne eine „Veresterung“ (die Pflanzenöl zu Biodiesel macht!) ist der Pflanzensaft bei Kälte so zähflüssig, dass er zunächst erwärmt werden muß. Erst dann ist PÖL dünnflüssig genug, um zum Motor gepumpt werden zu können. Um dieses Problem zu entschärfen, wird neben Tankheizungen mit dickeren Kraftstoffleitungen und Diesel-Beimischungen gearbeitet. Für Verteilereinspritzpumpen werden darüber hinaus „Zwei-Tank-Lösungen“ benutzt, bei denen ein kleiner Zusatztank mit Diesel zum Starten des Motors verwendet wird. Erst nach Erwärmung des Triebwerkes wird auf Pflanzenöl umgestellt. Kurz vor dem Abstellen des Motors muß wieder auf Diesel zurück geschaltet werden, um das Kraftstoffsystem für den nächsten Kaltstart fit zu machen. Zusätzlich kommen andere Einspritzdüsen und optimierte Einstelldaten für die Einspritzung zum Einsatz. Wenn der Motor PÖL akzeptiert, kann ordentlich gespart werden: Immerhin kostet der Liter Pflanzenöl im Supermarkt nur 90 Cent, das spart pro Tankfüllung je nach Füllmenge schnell 10-15 Euro.

 

Was bringt Synthetik-Öl?

Hallo,

mein Passat 35i mit 1.8 l / 66 kW – Motor hat ca. 160.000 km gelaufen. Worin bestehen Chancen bzw. Risiken bei Umstellung auf vollsynthetisches Motoröl?

Bisherige Informationen: ein Experte riet ab, weil sich Ablagerungen lösen können. Ein anderer meinte dazu, dass man ja eine Motorspülung vorschalten könne, aber das bessere Öl habe bei dem Motor keine nennenswerten Vorteile ggü. normalem.

Für meinen früheren Wagen (Golf mit VR6 – Motor) war mir seinerzeit zwecks 10%-iger Benzinersparnis von der VW-Werkstatt zur Umstellung geraten worden.

Grüße von Jürgen Klas.
Antwort vom Autopapst:

Ein „besseres“ Öl sollte zweierlei bewirken: Zum einen eine schnellere „Durchölung“ beim Kaltstart und damit eine bessere Schmierung und zum anderen eine Herabsetzung der inneren Widerstände durch Reibung und Planschverluste im Motorinneren, womit eine Kraftstofferspanis erzielt werden soll. Vergessen werden dabei häufig die Kosten, weil man instinktiv seinem Motor etwas „Gutes tun“ will (Mein Motor bekommt nur das beste Öl!!). Das ist natürlich richtig, der Durchschnittsautofahrer schießt aber gern über das Zíel hinaus. Die Mehrkosten für die GTXL-turbogetestet-Leichtlauf-Schmierstoffe sind oft höher als die zu erzielenden Ersparnisse.

Grundsätzlich sind Synthetiköle natürlich dazu geeignet, die o.g. Ziele zu erreichen. In älteren und alten Motoren schaffen sie das aber nicht, weil diese Baumuster die Möglichkeiten moderner Öle gar nicht ausschöpfen können. Außerdem sind die in älteren Motoren verbauten Dichtungsmaterialien nicht immer gegen synthetische Öle resistent. Ein „umgeölter“ Motor wird also schnell zur „Ölsardine“ und begint zu tröpfeln.

Der EA827-Motor in Ihrem Passat ist seit 1972 in Fahrzeugen von Audi, VW und Seat eingebaut worden und ist mit einem guten Mehrbereichsöl allerbestens bedient. Bevor Sie mit teuren High-Tech-Ölen experimentieren, würde ich lieber mal einen Ölwechsel außer der Reihe einfügen.

Zum Schluß noch ein paar Worte zu den Spülungen, mit denen man seinen Motor von Ablagerungen befreien will: Vergessen Sie die ganz schnell! Wenn man so ein Präparat in den Motor kippt, löst sich so mancher jahrelang fest in der Ecke klebender Brocken und beginnt, durch den Motor zu vagabundieren. Im ungünstigsten Fall verstopft er schließlich einen Ölkanal und der Motorschaden ist da. Wenn man „Altlasten“ aus dem Motor heraus bekommen will, hilft entweder eine Motorüberholung oder ein halbiertes Ölwechselintervall. Moderne Öle haben Detergenzien im Additivpacket, die ähnlich, aber nicht so abrupt wie die Motorspülungen wirken.

 

Frauenauto?

Hallo Herr Kessler,

ich bin heute zum ersten Mal über Ihren Blog gestolpert und möchte da
doch auch mal eine Frage loswerden, auf die bisher weder verschiedene
Werkstätten noch ein Audi-Forum eine Antwort gegeben haben:

Ich fahre seit ca. 3 Jahren einen Audi 80 Avant, BJ 94, mit dem 2.6l
Benzin-Motor (ca. 180.000 km). Das Auto hat mir bisher keinerlei
Probleme bereitet, aber: beim Zünden braucht er oft ein paar Anläufe.
Das heißt: der Motor springt an, nimmt für ca. eine Sekunde auch Gas an
und stirbt wieder ab. Das wiederholt sich dann so ca. 2 bis 8 Mal, dann
bleibt er schließlich an. Es ist noch nie passiert, dass das  Auto gar
nicht angesprungen wäre. Tendenziell tritt das Problem verstärkt bei
trocknem, warmem Wetter auf. Ob der Wagen tagelang stand oder nur für
ein paar Minuten, macht keinen Unterschied. (Und noch etwas: versucht
eine Frau, das Auto zu starten, gibt es signifikant weniger Probleme.)

Dazu noch eine „Zusatzfrage“: sind 14-16 Liter Super auf 100km bei
diesem Auto normal, falls ich überwiegend Kurzstrecken in der Stadt
fahre? Auf Langstrecken sind es dann so 10 bis 12, selbst bei (fast)
Vollgas.

Bin gespannt, ob Sie mir weiter helfen können.

Viele Grüße aus der Toskana Deuschlands
Martin Lange

Antwort vom Autopapst:

Hallo Herr Dr. Lange,

so ein Auto ist eben auch nur ein Mensch und reagiert positiv auf das „schwache“ Geschlecht (vielleicht riechen die Damen in Ihrer Umgebung einfach nur besser als die Herren, die sich erhitzt mal eben schnell hinter das Steuer schwingen…).

Aber im Ernst: Ich vermute ein elektrisches Problem im Zünd-Anlaßstromkreis, so etwas wie einen Kabelbruch oder eine Kontaktschwäche. Wenn sich Ihre Frau in den Wagen setzt, verändert sie doch sicher die Position des Fahrersitzes und ggf. auch die der Lenksäule. Durch diese Bewegung könnte sivh der Kabelbaum an der Lenksäule etwas verlagern und die Kontaktschwäche ist weg. Das ist nur eine spontane Eingebung, aber am Chromosomenbonus kann es ja nicht liegen, daß der Audi mit einer Frau hinter dem Steuer besser anspringt. Kommn wir mal zum Verbrach: Die von hnen genannten Werte egen m.E. an der oberenTolereranzgrenze; einen Defekt vermute ich in dem Zusammenhang nicht (verbraucht der Wagen bei Ihrer Frau vielleicht auch weniger Benzin? Dann könnte man aus meiner Theorie noch etwas mehr Nektar saugen…). Um das Auto zu etwas mehr Sparsamkeit zu erziehen, schadet eine Motorinspektion mit Abgasuntersuchung bestimmt nicht (neues Öl, neue Kerzen, neuer Luftfilter, neue Zündkabel, neue Verteilerkappe und -finger). Ich wette, das bringt jeweils 1 Liter / 100 km. Schreiben Sie rug´hig, was dabei heraus gekommen ist. Oder bitten Sie Ihre Frau…

 

Es grüßt DER AUTOPAPST

 

Triumph-Werkstatt in München?

Hallo Autopapst,

bin erst neu nach München gezogen und suche nun eine kompetente Werkstatt für die üblichen Wartungsarbeiten wie z.B. Vergaser synchronisieren, Zündung einstellen usw. Im Großraum München.

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank für Ihre Hilfe
Mit freundlichen Grüßen

Kai Bogedale  

Antwort vom Autopapst:

Hallo Kai, München ist für mich einfach zu weit weg, da kenne ich keine Werkstätten! Es gibt aber nach Auskunft von www.triumph-ig.de jeden 2. Freitag im Monat im
Gasthaus „Zum Vaas“, 85661 Schwaberwegen – Forstinning einen Stammtisch für Triumph-Fahrer (wir reden doch von Autos, oder…?).
Ansprechpartner:
Klaus Schneider, Tel.: 08092 / 87086

Der Autopapst wünscht einen wunderbaren Cabrio-Sommer ohne Lucas (den bekannten Lord-of-Darkness…)

 

Störrische Schaltung bei fast neuem Golf IV

Sehr geehrtes „autopapst“ Team,

wir haben im Januar 2004 einen Golf IV als Neuwagen erworben. Dieser Golf hat einen 1,6 l Bezinermotor mit 77 KW und eine 5 Gang Handschaltung. Von Beginn an war das Einlegen des 1. Ganges fast unmöglich. Der Wagen musste leicht rollen, um vor einer Ampel den 1. Gang überhaupt noch einlegen zu können.

Im Laufe der Zeit wurde auch das Einlegen des 2. Gangs problematisch. Wir haben dieses Problem von Beginn an beim grössten Düsseldorfer VW-Händler reklamiert. Doch die Meister meinten immer, durch das Einfahren würde das Problem von selbst behoben.

Der Golf hat jetzt 54.000 KM auf dem „Buckel“. Das Problem hatte sich noch verschlimmert, nun waren der 3. und 4. Gang sehr schwergängig. Ich hatte dieses Problem vor 1 Monat der VW-Werkstatt geschildert.
Die VW-Werkstatt hat zunächst Getrieböl nachgefüllt (!!!) und eine „Feinjustierung“ durchgeführt. Der 3. und 4. Gang ist nicht mehr schwergängig, aber der 1. Gang ist immer noch nicht problemlos einzulegen.

Ich hatte bis Anfang des Jahres einen Opel Astra G und jetzt einen Ford Focus II gefahren, bei beiden Fahrzeugen gibt/gab es überhaupt keine Probleme beim Gangwechsel.

Meine Frage ist nun:
>> Darf ein Getriebe überhaupt Öl verlieren? (Meine Vorgängerautos hatte keine Öl-Verlust beim Getriebe!)
>> Wieso hakt der 1. Gang? Ist das Gestänge des Getriebes verbogen? Oder kann die Synchronisation defekt sein?

Wir haben eine verlängerte Garantie zu dem Golf gekauft und könnten somit das Problem, als Garantieschaden abwickeln.

Eine Antwort von Ihrem Team würde uns sehr freuen.
Mit freundlichen Gruessen Karin Marsmann und Ralf Hundrieser.

Antwort vom Autopapst:

Ich greife zunächst mal die Frage nach der Möglichkeit von Getriebeölverlust auf: Natürlich kann auch aus einem Getriebe Öl austreten (z. B. durch eine defekte Dichtung). Wenn Sie alledings unter Ihrem Wagen nie Ölspuren gefunden haben und auch während der Inspektion kein Ölverlust aus dem Getiebe fest gestellt worden ist (das ist immerhin ein vorgeschiebener Wartungspunkt…), scheint von Anbeginn an zu wenig Öl in der Schaltbox gewesen zu sein. Wenn nach 54000 km erstmals der korrekte Getriebeölstand erreicht wird, sehe ich für das Getriebe schwarz. Natürlich können die Schaltprobleme auch von einer dejustierten Schaltung stammen (die VW-Seilzugschaltungen haben ihre Tücken!), ich tippe allerdings auf ein tiefer sitzendes Problem im Getriebe. Lassen Sie doch mal außer der Reihe einen Getriebeölwechsel vornehmen (möglichst in einer von VW zertifizierten Werkstatt, die aber keine Vertragswerkstatt ist – das ist wichtig für den Garantieanspruch-) , und lassen Sie das Öl untersuchen. Wenn Späne oder gar abgebrochene Teile darin sind, wird daraus sofort ein Garantiefall. Ich vermute durch Ölmangel verschlissene oder verbogene Schaltgabeln und verbrauchte Synchronringe.

 

Rauchende Knallerbse: Fiat Cinquecento Sporting

Sehr geehrter Herr Kessler,

ich hatte Ihnen kürzlich eine Frage zu meinem 230 TE gestellt. Vielen Dank noch einmal für Ihre Antwort und Beratung.

Nun habe ich vielleicht eine wirklich harte Nuss für Sie.

Es geht um meinen Cinquecento Sporting mit Chiptuning.

Die kleine „Giftnudel“ lief auf drei „Pötten“. Daraufhin stellte eine KFZ-Meisterwerkstatt fest, dass ein Ventil durchgebrannt ist und haben dies incl. Ventilschachtdichtungen erneuert.

Ergebnis: Der Wagen qualmt wechselweise schwarz und blau und stinkt zum Himmel. Daraufhin hat die Werkstatt (in meinem Beisein) mit Hilfe eines Diagnosegerätes festgestellt, das jetzt die Lamdasonde defekt und erneuert werden muss. Ergebnis: Der Wagen qualmt weiter. Am nächsten Tag wurde der Motor wieder zerlegt. Man konnte aber keinen Fehler feststellen. Ergebnis: Gleich am nächsten Tag leckte die Wasserpumpe und musste auch erneuert werden. Bei letzterem drängt sich mir der Verdacht auf, dass beim zusammenbauen des Motors hier der Zahnriemen vielleicht zu stramm angezogen wurde und die Wasserpumpe dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde? Gesamtkosten bis jetzt ca. 750 € und ach ja, der Wagen qualmt und stinkt weiter. Was sagt der Autopapst dazu?

Mit herzlichen Grüßen

Markus

Antwort vom Autopapst:

Hallo Markus,

 ist denn der Tuning-Chip noch im Steuergerät? Die nicht nur von mir gebetsmühlenartig geäußerte Warnung vor den Auswirkungen von Chiptuning (besonders desaströs bei Saugmotoren…) scheint hier an einem Beispiel illustriert zu werden.

Wenn ein Saugmotor „gechipt“ wird, kann als beinahe einziger Parameter für mehr Leistung die Einspritzmenge erhöht werden. Die Lambdaregelung wird dabei erst ad absurdum und schließlich hinters Licht geführt (damit die Motorkontrolle nicht dauernd leuchtet). Im Ergebnis läuft der Motor zu fett, Lambdasonde und Kat überhitzen und es qualmt schwarz aus dem Auspuff. Das ganze belastet Kurbeltrieb und Zylinder und treibt den Ölverbrauch in die Höhe (blauer Rauch…). Das passiert natürlich nicht sofort, sondern erst nach einigen 10.000 km. Ihre Schilderung ist ziemlich charakteristisch. Ob man die Vorschädigung des Motors durch den Einbau des Serienchips egalisieren kann, weiß ich nicht. Im Zweifel ist der Kauf eines gebrauchten Motors sicher die preiswertere Variante.

Zum Schluß noch die Wasserpumpen-Frage: Immer, wenn die Wasserpumpe als Spannelement des Zahnriemens konstruiert ist, muß sie beim Zahnriemenwechsel eneuert werden. Gebrauchte Pumpen werden nach der Montage einfach nicht mehr richtig dicht, weil sich die Lagerbelastung durch einen neuen Zahnriemen verändert / erhöht.

Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht das Wochenende verdorben!

 Herzliche Grüße vom

AUTOPAPST

 

Kein Sunnyboy: Citroen mag die Wärme nicht

Hallo Autopapst,

hab ein Problem mit einem Citroen Zx Benziner, Bj:92, 55kw und weiß einfach nicht mehr weiter, durch langes suchen im Internet bin ich auf sie gestoßen, sie sind somit meine letzte Hoffnung…. Er läuft eigentlich super, bis er warm ist, dann fängt er an kein Gas mehr anzunehmen und geht aus, wenn ich den Motor dann wieder anmache läuft er wieder ganz normal bis ich wieder fahre und dann fängt das selbe Problem wieder an nimmt kein gas an und geht aus. Jetzt bekam ich von einem Freund eine komplette Einspritzeinheit mit allem Zubehör das selbe Problem. Dann dachte ich an die Entlüftung des Tanks, Tankdeckel runter gemacht, das selbe. Kraftstoffilter ist auch neu, ich weiß einfach nicht mehr weiter hoffe sie können mir helfen. Bedanke mich schonmal im vorraus. Mfg Dennis

Antwort vom Autopapst:

 

Hallo Dennís,

versuchen Sie doch erst mal was einfaches, schnelles: Besorgen Sie sich ein neues Relais für die elektrische Kraftstoffpumpe und tauschen Sie das gegen das bisherige aus. Ich wette, der ZX wird danach wieder zum Marathon-Läufer (wohl besser -Fahrer…). Viel Erfolg wünscht der AUTOPAPST

 

Neuer Anlasser nötig?

Hallo
Ich habe noch eine Frage. Ich habe einen Nissan Primera 2,0, Baujahr 1998. Wenn ich den Wagen starte,dreht der Anlasser ca.2 bis 4 Sekunden und der Motor springt dann an. Immer nach dem ersten Startversuch. Ich möchte gern wissen warum der Anlasser solange dreht. Meine Werkstatt sagt ,ich brauche einen neuen Anlasser. Ich bin mir aber nicht sicher.
Grüße Irina
Antwort vom Autopapst:
Hallo Irina,
solange der Anlasser fröhlich dreht und dabei den Motor mitnimmt (der schließlich ja sogar anspringt!), ist alles o.k. Ein neuer Anlasser würde sich ganz genau so verhalten. Wenn es Ihnen zu lange dauert, bis der Motor von allein läuft, würde ich lieber Teile der Zündung überprüfen und ggf. wechseln. Ursächlich für den zögerlichen Start könnte auch das Einspritzsystem sein (z. B. zu geringer Kraftstoffdruck im Augenblick des Startes). Ich würde an Ihrem Auto gar nichts reparieren, solange er noch anspringt!

 

 

 

 

Der Stern muß auf Diät!

Sehr geehrter Herr Kessler,

mein 230 TE 2,3 L läuft im Leerlauf unruhig. Das heißt, eine neue Verteilerkappe und Zündgeschirr werden hier sicherlich Abhilfe leisten.

Wirkt sich dieser jetzige Zustand auch auf den Spritverbrauch aus? Denn trotz extrem sparsamer Fahrweise liegt der Verbrauch bei ca. 11 Liter.

Für einen Tipp von Ihnen wäre ich dankbar.

Mit herzlichen Grüßen

Markus Drygala

Antwort vom Autopapst:

Hallo Markus,

die genannten Verbrauchswerte liegen an der oberen Toleranzgrenze für den W124 T, die Spanne liegt zwischen 8,5 und 12 Litern / 100 km. Ich nehme an, daß die 3-K-Lösung (neue ZündKerzen, ZündKabel, VerteilerKappe und -finger) bei Ihnen eine deutliche Verbrauchsreduzierung bewirken wird. 10% sind immer `drin. 

Pflegen Sie Ihren Wagen gut, die 124er von Mercedes sind Autos, die im Wert steigen und phantastisch billig zu erhalten sind (wenn man eine günstige Quelle für Taxibedarf kennt…).