Mikael Colville-Andersen ist wahrscheinlich der bekannteste Fahrradlobbyist weltweit. Mit seinem Blog Cyclechic und den ästhetischen Fotos von Radfahrern hat er Kopenhagens Bild als weltoffene, innovative und lebenswerte Fahrrad-Metropole entscheidend geprägt. Jetzt hat seine Firma Copenhagenize.eu zum zweiten Mal eine Liste mit den 20 fahrradfreundlichsten Städten weltweit veröffentlicht. Allerdings ist es eher ein Ranking für Theoretiker als eine Empfehlung für Radfahrer.
Anders als der Fahrradklima-Test des ADFC zeigt The Copenhagenize Index 2013 –bicycle friendly cities nicht ausschließlich den Ist-Zustand der Städte an. Er beschreibt neben der Infrastruktur auch die Entwicklung und politische Lage aus Radfahrersicht in der Stadt. Weiter„Weltweite Radlerparadiese“
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Was ist die größte Herausforderung beim Hochradfahren? Möglichst selten abzusteigen. Denn aus vier Metern Höhe braucht der Fahrer eine Weile. Das Video hier ist beim jüngsten CicLavia in Los Angeles vor zwei Wochen entstanden. Das ist eine Art autofreier Tag, für einige Stunden sind die Straßen für den Autoverkehr gesperrt. Es ist eine der wenigen Aufnahmen aus Fahrerperspektive und absolut sehenswert. Ich habe es in einem Hamburger Fußballblog gefunden. Was auch zeigt, wie skurril und selten in Europa die Hochräder sind. Ganz anders als in den USA.
In Städten wie Boston, Portland, Minneapolis oder New York City gehören die sogenannten Freakbikes, auch Tallbikes oder Mutantbikes genannt, bei Paraden oder Fahrraddemos seit Jahren zum Straßenbild. Tallbikefahren ist dort eine ganz eigene Kultur. Die Fahrer geben sich Spitznamen, sie kostümieren sich für die Ausfahrt und organisieren sich in Gangs die SCUL, Black Label Bike Club, Zoobomb, The Winking Circle, C.h.u.n.k. 666 oder Cyclecide heißen. Die einen cruisen nachts gemeinsam durch die Straßen, die anderen flanieren tagsüber auf bunt geschmückten Radriesen durch die Stadt, wie etwa die Irondelles aus Portland. Sie sind ein Tall-Bike-Ladies-Klub und bauen ihre Räder selbst.
Was vor etwa zwei Jahrzehnten als Untergrundbewegung begann, ist längst in allen Bildungsschichten angekommen. Studenten, Fahrradkuriere, Professoren, Künstler und Büroangestellte sind dabei. Was sie antreibt, reicht von Kunst über Konsumkritik bis hin zur Forderung nach einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik.
Normalerweise sind die Räder Doppeldecker, zwei Rahmen werden übereinander geschweißt. Aber schon immer gab es mehrstöckige Radriesen, wie die Seite johnnypayphone.net recht anschaulich illustriert. Die ersten Tallbikes wurden von den Männern gefahren, die abends die Gaslampen anzündeten. Fast zeitgleich kamen auch die Safetys auf, die Sicherheitsräder oder auch Niederräder – eben die Räder, wie wir sie heute kennen.
In der Schweiz sind sie längst erlaubt: leuchtende Blinker an den Enden des Fahrradlenkers. Auf einen kurzen Knopfdruck blinkt die LED-Einheit am Ende des Griffes für 15 Sekunden, fürs Dauerlicht drückt man den Knopf drei Sekunden. Das Unternehmen Small Innovations verkauft die Blinkergrips entweder als Batterie- oder Dynamovariante. Die Leuchtkraft der LED-Einheit kann man gut in dem Video erkennen.
In der Schweiz sind die Blinker allerdings auch nur als zusätzliches Licht erlaubt. Die Regelung gilt seit etwa zwei Jahren, wie Marianne Fässler von Pro Velo erklärt, dem Schweizer Pendant zum ADFC.
In Deutschland sind die Leuchten nicht zugelassen. Das kann sich aber bald ändern. Zurzeit erarbeitet der Sonderausschuss Lichttechnik – eine Initiative des Bundesverkehrsministeriums – eine Empfehlung, ob batteriebetriebene Beleuchtungen im Straßenverkehr zugelassen werden sollen oder nicht. Das Votum soll im Frühjahr vorliegen.
Fällt es positiv aus, sind auch die strahlenden Lenkergriffe von Xoude offiziell erlaubt. Der Ingenieur Olaf Boldt hat bereits vor Jahren Leuchten für Lenkerenden erfunden, die er in verschiedenen Ausführungen über diese Webseite verkauft.
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