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Was die Dänen aufs Rad treibt

© Cykelsekretariat

Kopenhagen hat seinen Radverkehr perfektioniert. Selbst bei Schnee und Minustemperaturen steigen die Menschen dort aufs Velo. Warum das so ist, zeigt die Ausstellung „Eine Stadt fährt Rad“.

Denn in Dänemark wird Radfahren nicht rein verkehrspolitisch betrachtet, sondern bewegt sich in dem Umfeld von Kultur, Design und Stadtentwicklung. Die lohnenswerte Ausstellung der Dänischen Botschaft war bereits in Berlin, Leipzig, Erfurt und München. Eindrücke von der Ausstellung gibt es hier und hier.

Nun gastiert sie noch bis zum 14. Oktober im Rahmen der Hamburger Klimawoche in der Hansestadt. Zu sehen ist sie im Überseequartier: Singapurstrasse 1, Ecke Überseeboulevard.

 

Londoner Radfahrer malen Wolkenbilder

© Alexander Hassenstein/Getty Images

So schön kann Statistik sein: Zarte pulsierende Linien in Blau zeigen die Verkehrswege von Londons Radfahrern an. Dafür hat der Data-Mapping-Experte Jo Wood, Professor für Visual Analytics an der City University London, die Daten der ersten fünf Millionen Fahrten mit Londons Leihrädern visualisiert, seit das System im Juli 2010 eingeführt wurde.

Entstanden ist ein knapp zweiminütiger Film. Er zeigt, wie sich schrittweise die Grafik aufbaut – neue Wege werden eingetragen, weniger häufig befahrene werden nach etwa 15 Sekunden wieder ausgeblendet. Die Linien markieren dabei nicht die exakt gefahrene Strecke, sondern verknüpfen eher die jeweils eingeschlagenen Fahrtrichtungen von Start bis Ziel.

So sieht man, wo Londoner hauptsächlich per Velo unterwegs sind: im Westen im Hyde Park, in nördlicher Richtung rund um King’s Cross. Und im Osten ist ein Zentrum der Bahnhof Waterloo.

Zur Orientierung hier der Stadtplan von London im gleichen Maßstab:


Größere Kartenansicht

 

Radbauer stehen auf Buchenholz

© Cerchio Ghisallo

Sie sind Exoten der Branche: Rahmenbauer, die Räder oder Komponenten aus Holz bauen. Giovanni Cermenati ist so einer. Er baut mit seinem Sohn Antonio für Rennräder, Mountainbikes und Cityräder Felgen aus mehrschichtig verleimter Buche. Das hört sich nach einem extravaganten Spielzeug modebewusster Großstädter an. Ist es aber gar nicht. Die Cermenatis sind jetzt in der dritten Generation im Geschäft. Ihre Kunden sind natürlich Liebhaber schöner Räder, aber unter ihnen sind vor allem viele aktive Rennradfahrer.

Gerade bei traditionellen Radrennen wie dem Klassiker Paris-Roubaix sieht man häufig Fahrer, die Holzfelgen benutzen. Die 250 Kilometer lange Tour führt von der französischen Hauptstadt bis in den Norden des Landes an die belgische Grenze. 27 Passagen auf Kopfsteinpflaster müssen die Teilnehmer bis dahin überbrücken. Viele Fahrer schwören auf den Fahrkomfort von Holzfelgen. Die dämpfen auf rauem Untergrund besser als vergleichbare Felgen aus Aluminium, sagt Cermenati.

Das haben auch Studenten der Wiener Universität für Bodenkultur festgestellt. Sie haben die Vorteile von Holzfelgen wissenschaftlich untersucht. Dazu bauten sie verschiedene Laufrad-Modelle für den Einsatz beim Freeride, Crosscountry und Straßenrennen und testeten sie im Gelände und im Labor.

© Cerchio Ghisallo

Ihr Fazit: Holz hat bei einem relativ geringen Gewicht eine sehr hohe Steifigkeit. Die Felgen aus diesem Material übertreffen die jeweils geltenden Festigkeitsnormen in den einzelnen Fahrradbereichen. Schläge durch Steine bringen sie nicht außer Form. Sie bieten zudem einen besseren Fahrkomfort als vergleichbare Felgen aus Aluminium oder Karbon.