Lesezeichen
 

Pedelec-Nutzung im Alltag

Elektromobilität ist in Deutschland in erster Linie Fahrradmobilität. Allein im vergangenen Jahr kamen 380.000 E-Bikes und Pedelecs dazu. Dagegen wurden nur rund 3.000 Elektroautos und etwa 21.000 Hybridautos zugelassen. Aber die Fahrer von Elektrofahrrädern und ihr Nutzungsverhalten sind für Politik und Wissenschaft noch eine unbekannte Größe. Um sie zukünftig gezielt in der Verkehrsplanung berücksichtigen zu können, muss man wissen, wie und warum die Fahrer die E-Velos im Alltag nutzen, was sie davon abhält oder welche Verkehrsmittel ersetzt werden.

Das erforscht nun das Institut für Transportation Design (ITD) an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg. Ihr Projekt heißt Pedelection. Es werden noch Teilnehmer gesucht, die als Interview-Partner teilnehmen oder sich an der Online-Befragung beteiligen. Die Teilnehmer sollten sich erst kürzlich ein Pedelec gekauft haben oder dies in absehbarer Zeit vorhaben. Weiter„Pedelec-Nutzung im Alltag“

 

Hochschule Aachen will E-Rad-Akteure vernetzen

In Aachen soll ein Kompetenzzentrum für die E-Rad-Entwicklung entstehen. Das Werkzeugmaschinenlabor der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen plant, eng mit der Fahrradindustrie zusammen zu arbeiten, um sich gegenseitig zu befruchten und Forschung und Praxis enger miteinander zu verknüpfen. Am kommenden Mittwoch stellt der Initiator des Projekts, Professor Achim Kampker, sein Vorhaben im Rahmen des Kongresses Erlebniswelt Mobilität vor. Weiter„Hochschule Aachen will E-Rad-Akteure vernetzen“

 

Greenwheel in der Warteschleife

Entwickler Michael Lin mit dem Greenwheel © pd-f.de / Gregor Bresser
Entwickler Michael Lin mit dem Greenwheel © pd-f.de / Gregor Bresser

Kommt das Greenwheel noch in Serie auf den Markt? Zwei Mal hieß es schon: Nächstes Jahr ist es soweit – dann kommt das Hinterrad, das aus nahezu jedem x-beliebigen Fahrrad ein E-Bike macht. Dafür sollte das gesamte System von Motor, Akku, Steuerelektronik und Sensoren in der Radnabe integriert werden. Der Clou des Konzepts: Die Elektronik soll per App gesteuert werden, neue Funktionen sollen theoretisch über eine App nachgerüstet werden können.

Jetzt hat aber George Merachtsakis von MTB-Cycletech, der Ziehvater des Projekts, nach vier Jahren Entwicklungsarbeit einen Schlussstrich gezogen und die Zusammenarbeit mit dem Entwickler Michael Lin vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) beendet.

Dabei fing alles so vielversprechend an. Zur Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen hatte das MIT das so genannte Copenhagen Wheel entwickelt. Ursprünglich war es gedacht als einfacher Nachrüstsatz. Die Idee war, Fahrräder mit dem Copenhagen Wheel zu einem E-Bike umbauen zu können. Einige Zeit nach der Konferenz wurden Lin und der Schweizer High-End-Anbieter MTB-Cycletech Partner. Aus dem roten Copenhagen Wheel wurde das grüne Greenwheel.

Seitdem feilten der Patentinhaber Lin und MTB-Cycletech an einem kompletten Rad mit dem Greenwheel-Antrieb, das sie auf den Namen E-Jalopy tauften. Es sollte deutlich mehr können als andere Elektrofahrräder. Das Ziel: das erste serienmäßige E-Bike zu bauen, das eine Vernetzung mit Social-Media-Diensten bietet. Die Möglichkeiten, die so ein E-Bike haben sollte, sieht man hier in dem Video. Eine Idee war, Sensoren im Lenker zu integrieren, die Kohlenmonoxid, Feinstaub und Pollen messen sollten, um dem Fahrer die gesündeste Route anzuzeigen. Für Allergiker eine durchaus nützliche Information.

Doch bis heute hakt es laut Merachtsakis an der Umsetzung. Auch in diesem Jahr gibt es kein serienfähiges E-Jalopy. Merachtsakis glaubt nicht mehr an die Umsetzung der Idee – zudem sei das Greenwheel mit einem 250-Watt-Motor (24 Volt) weit weg vom heutigen Stand der Technik.

Tatsächlich verstärkt sich der Eindruck, dass der technische Fortschritt das Greenwheel-Projekt längst überholt hat. Wer elektrisch unterstützt radeln will, findet ein passendes Rad sicherlich zu einem Preis unter den rund 3.000 Euro, die für das E-Jalopy veranschlagt wurden. Außerdem kann man einige diskutierte Dienste, die das Rad bereitstellen sollte, bereits via Smartphone-Apps oder mit einer simplen Mail lösen. Ein Beispiel war, Straßenschäden fotografieren zu können und direkt an die zuständige Behörde zu melden. Wer ein Smartphone besitzt, kann sofort alle nötigen Infos per Mail an die Gemeinde senden, vorausgesetzt sie besitzt eine entsprechende Meldestelle.

Michael Lin hält jedoch am Greenwheel fest und wird bald mit dem Schweizer Butch Gaudy einen neuen Partner haben. Die beiden kennen sich gut. Gaudy arbeitete viele Jahre bei MTB-Cycletech, er war dort unter anderem Senior-Designer, hat Designpreise erhalten und galt als Visionär der Schweizer Mountainbike-Szene. Im vergangenem Jahr hat er das Unternehmen verlassen. Etwa ab Mitte Mai soll man auf seiner Webseite www.ftw.ch erfahren können, wie es mit dem Greenwheel-Projekt weitergeht.