In der Philharmonie gibt es russische Werke und russische Interpreten.
Zumindest für alle nicht-erkälteten Berliner ein möglicher Zeitvertreib: Valery Gergiev dirigiert die Berliner Philharmoniker durch Rodion Schtschedrin, Sergej Rachmaninow und Modest Mussorgsky. Am Klavier premiert der aus Irkutsk stammende Denis Matsuev. Die Einführungsveranstaltung beginnt eine Stunde früher.
20 Uhr | 22. Dezember 2010 | Philharmonie | Herbert-von-Karajan-Straße 1 | Berlin Tiergarten
BOY, das sind die Züricher Sängerin Valeska Steiner und die Bassistin und Cellistin Sonja Glass aus Hamburg. Seit 2008 schreiben und spielen die beiden zusammen. Und weil ihre Musik ziemlich gut ist, bleiben sie wohl nicht mehr lange ein Geheimtip. Auch Jessie von LesMads ist gerade auf den Geschmack gekommen.
Drinks an der Hotelbar und gute Musik – wie perfekt kann ein Sonntag sein?
19 Uhr | 12. Dezember 2010 | Michelberger Hotel | Warschauer Straße 39/40 | Berlin Kreuzberg
Ihren Doktor in Japanologie hat Elena Lange so gut wie in der Tasche. Damit bleibt auch wieder Zeit für Stella, ihre Hamburger Band mit den Musikern Thies Mynther und Mense Reents. Nach sechs Jahren Pause hat sich Stella im August mit dem elektronischen Album Fukui zurückgemeldet. Und als wäre die Musik nicht komplex genug, sind die Texte nun auch japanisch.
22 Uhr | 7. Dezember 2010 | HAU 2 | Hallesches Ufer 32 | Berlin Kreuzberg
In der Philharmonie steht Philanthropie auf dem Programm: András Schiff für UNICEF
An sein ausverkauftes Konzert um 20 Uhr schließt der Pianist András Schiff eine weitere Darbietung von Bachs Goldberg-Variationen an. Der Eintritt ist frei. Die Zuschauer sollen für die Erdbebenopfer in Haiti spenden. Der Erlös des Abends geht an UNICEF.
Es gibt nur noch wenige Karten an der Abendkasse!
22 Uhr | 7. Dezember 2010 | Kammermusiksaal der Philharmonie | Herbert-von-Karajan-Straße 1 | Berlin Mitte
Auf ihrem neuen Album begeben sich Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser auf die musikalischen Spuren des Rausches. Wie sich das anhört, zeigen die Jungs heute Abend in Berlin.
20 Uhr | 6. Dezember 2010 | C-Halle | Columbiadamm 13-21 | Berlin Kreuzberg
Die Volksbühne feiert Godard’s Achtzigsten mit einer Nacht voller Veranstaltungen.
Der Regisseur Dimiter Gotscheff und der Künstler Mark Lammert inszenieren Die Chinesin, basierend auf Godards gleichnamigen Werk von 1967. Klaus Theweleit eröffnet den Festakt zu Ehren Godards. Der Kabarettabend Waiting for Godard präsentiert Fundstücke aus verschieden Werken des Regisseurs, während im Roten Godard Salon Filme laufen, die wiederum Godard beeinflusst haben. Die Performance Eins zu Einsprobiert ein Reenactment von seinem Rolling-Stones-Film One Plus One. Und am Ende treffen sich alle zum Godard Clubim Roten Salon. Ein strammes Programm!
19. 30 Uhr | 3. Dezember 2010 | Volksbühne | Linienstraße 227 | Berlin Mitte
Für das Lesekonzert Elektro.lit. haben junge Literaten und Musiker zusammengefunden.
Das Texttonlabel KOOK hat Elektro-Musiker mit Autoren verkuppelt. Sie sollten sich jeweils formal mit der Kunst des Partners auseinandersetzen. Ihre Klangtext-Experimente führen die Paare heute im Berghain vor: Frank Bretschneider – Monika Rincks präsentieren rhythmische Sinn-Elemente. Lucy Fricke – Stimming operieren am Rand der Freundschaft. Und Jörg Albrecht – Holger Zilske kaprizieren sich auf Werwölfe. Klingt nach Spaß.
20 Uhr | 2. Dezember 2010 | Berghain | Am Wriezener Bahnhof | Berlin Friedrichshain
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Das deutsch-kenianische Projekt BLNRB-NRBLN hat die Clubgrößen der beiden Hauptstädte zusammengebracht. Über mehrere Monate haben Jahcoozi, Modeselektor und Gebrüder Teichmann gemeinsam mit ostafrikanischen Acts wie Just A Band, Abbas Kubaff, Nazizi gearbeitet. In Kenia wohnten, feierten und produzierten sie unter einem Dach. Das Ergebnis erscheint Anfang nächsten Jahres als Album. Jetzt kommt erst einmal die EP heraus.
Worldtronics.Electronica Surprisesucht neue Perspektiven für elektronische Musik – jenseits von „HipHop-Bastarden und Indie-Rock-Mash-ups“. Das HKW präsentiert internationale Musiker, die zukunftsweisende Impulse setzen. Die Impulse kommen diesmal neben Nairobi aus Barcelona, Russland und Mexiko – und lesen sich erst einmal volkstümlich: Barcelona reaktiviert am Donnerstag die katalanische Rumba. Russland kombiniert am Freitag Volksweisen mit Sowjet-Pop und Art Rock. Und Mexiko rückt am Samstag gleich mit Trachtenkapelle und Alleinunterhalter an. Aber das hört sich schlimmer an, als es ist. Schließlich steht im Vordergrund elektronische Musik und die Kuratoren laden die Besten der Besten aus den jeweiligen Szenen ein. Die Konzertreihe ergänzt ein Filmprogramm.
Das Konzept hat sich bewährt. Worldtronics findet bereits zum dritten Mal statt.
Allerdings, so fürchtet Spex könnte dies das letzte Mal sein: Das Auswärtige Amt will die Regelförderung des Haus der Kulturen der Welt um 20% kürzen. Entsprechend ärgert sich die Frankfurter Rundschau über den Provinzialismus von Westerwelles Referat. Die Sueddeutsche Zeitungerklärt Westerwelle zum Feind der Kultur. Und auch der Tagesspiegel kritisiert, dass Westerwelle die Budgetkürzungen am AA nahezu komplett auf die auswärtige Kulturpolitik umlegt. Dabei gelingt gerade den Leitern der Goethe Institute der Dialog mit anderen Kulturen, wie BLNRB-NRBLN zeigt. Das deutsch-kenianische Projekt haben nämlich das Goethe Institut in Nairobi und die Gebrüder Teichmann initiiert.
Wer kein Freund elektronischer Musik ist, sollte zumindest aus Überzeugung zu BLNRB-NRBLN und für Weltoffenheit demonstrieren.
20 Uhr | 1. Dezember 2010 | Haus der Kulturen der Welt | John-Foster-Dulles-Allee 10 | Berlin Tiergarten