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Gute Unterhaltung!

© Rowohlt

Wolfgang Herrndorf liest aus seinem Road-Roman

Die Sommerferien fangen gerade an. Maik und Tschick besuchen gemeinsam die achte Klasse. Sie kennen sich noch nicht lang. Maik ist unbeliebt, unglücklich verliebt und gerade allein zu Hause. (Die Mutter macht Detox, der Vater eine Geschäftsreise mit der Geliebten.) Tschick wohnt in einer Platte in Hellersdorf und trinkt gern. Außerdem hat er einen gestohlenen Lada und einen Großvater in der Walachei. Kurzentschlossen machen sich die beiden Halbwüchsigen auf den Weg nach Südosten – aber nicht ohne vorher die Party von Maiks Angebeteter aufzumischen!

Weit kommen sie nicht. Aber was der Autor Wolfgang Herrndorf seine Protagonisten Maik und Tschick auf ihrem kurzen Weg erleben lässt, hat die Feuilletons begeistert: „Ein Buch wie ein Roadmovie – nur besser“, urteilt die Sueddeutsche Zeitung„Große Literatur“, lobt die FAZ. Und dazu „endkomisch“, findet der Tagesspiegel.

Die Lesung klingt nach einem unterhaltsamen Abend!

20 Uhr | 25. November 2010 | Roter Salon | Volksbühne | Linienstraße 227 | Berlin Mitte

 

Nachts bei Sprüth Magers

Der literarische Nachtclub HARDCOVER findet heute in der Galerie Sprüth Magers statt.

HARDCOVER sprengt das klassische Lesungsformat: Schauspieler aus dem Ensemble des Maxim Gorki Theater tragen literarische Neuerscheinungen vor. Wahlweise lesen dazu die Autoren, finden Musikperformances statt oder werden Filmsequenzen gezeigt. Das Ganze endet dann in einem Clubabend. Heute ist die Galerie Sprüth Magers Gastgeber der Lesung, die unter dem Motto Das wahre Leben im Fälscher steht. Zu Gast ist der schottische Autor William Boyd, ein Meister der Täuschung.

In seinem Roman Nat Tate entwirft er die Biografie des fiktiven Malers Nat Tate, einem vermeintlich in Vergessenheit geratenen Expressionisten aus New York. Boyd stellt Leben und Werk so überzeugend dar, dass die New Yorker Kunstszene bei Erscheinen des Buches meinte, Herrn Tate tatsächlich gekannt zu haben! Der Schauspieler Wilhem Eilers trägt Auszüge aus der deutschen Übersetzung vor, die gerade im Berlin Verlag erschienen ist.

Im Anschluss unterhalten sich Boyd und der Monopol-Chefredakteur Holger Liebs über ihre liebsten Themen: Fälschung und Kunst.

20 Uhr | 4. November 2010Sprüth Magers Berlin | Oranienburger Straße 18 | Berlin Mitte

 

Konzert der Querulanten

Liao Yiwu und Wolf Biermann treten im Babylon Mitte auf.

Mit Glaube vor den Mauern verabschiedet sich Liao Yiwu vom Westen. Der chinesische Schriftsteller und Musiker tritt mit dem deutschen Schriftsteller und Liedermacher Wolf Biermann auf. Die Veranstaltung ist Lesung und Konzert zugleich und findet im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin statt.

Die Volksrepublik China inhaftierte Liao Yiwu wegen seiner regimekritischen Schriften. Er schlug sich später als Musiker in den Straßen von Chengdu durch. Sein Buch Interviews with People from the Bottom Rung of Society (Fräulein Hallo und der Bauernkaiser) dokumentiert das Dasein am unteren Ende der chinesischen Gesellschaft. Es machte ihn international bekannt.

Auf seine alten Tage durfte Liao Yiwu endlich aus China ausreisen für die Literaturfestivals in Hamburg und Berlin. Apropos „alte Tage“ – hier ein Interview mit Wolf Biermann von der Frankfurter Buchmesse:

19.30 Uhr | 30. Oktober 2010 | Babylon Mitte | Rosa-Luxemburg-Str. 30 | Berlin Mitte

 

Misses bei Horst

Das Missy Magazin und Tante Horst starten die Lesereihe Missy liest.

Missy zeigt seit zwei Jahren, dass Feminismus und Popkultur durchaus zusammenpassen. In der Kreuzberger Kneipe Tante Horst präsentiert die Redaktion von nun an monatlich Autorinnen, die sie der Öffentlichkeit nicht länger vorenthalten will.

Die Reihe startet mit Julie Miess und ihrer Neuveröffentlichung Neue Monster. Postmoderne Horrortexte und ihre Autorinnen. Das Buch untersucht die Entwicklung der weiblichen Horrorkreatur. Miess beschreibt ihre Entwicklung von der „Ausgeburt patriarchaler Paranoia“ zur „Monsterheldin“ als Ausdruck von Emanzipation. Das hört sich erstmal nach viel Theorie an. Aber Bildershow und Anekdoten erden die Veranstaltung.

Schlaue Texte, Horrorbildmaterial und gruselige Anekdoten – der etwas andere Halloween-Spaß.

19 Uhr | 30. Oktober | Tante Horst | Oranienstraße 45 | Berlin Kreuzberg

 

Fürs kulturelle Gedächtnis

Das Literaturhaus Berlin stellt Sämtliche Gedichte von Oskar Loerke vor.

Seit 2008 retten der Wallstein Verlag, die Wüstenrot Stiftung und die Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Literatur vor dem Vergessen: Sie editieren Werke neu und bitten zeitgenössischen Schriftsteller, diese zu präsentieren.

Ihr jüngste Wiederentdeckung: Oskar Loerke (1884–1941). Auf Expressionismus oder Innere Emigration reduziert, war sein Hauptwerk seit Jahrzehnten nicht mehr verfügbar. Dabei  ist es von bemerkenswerter inhaltlicher Vielfalt. Die neue, von Uwe Pörksen und Wolfgang Menzel herausgegebene Ausgabe von Sämtliche Gedichte vereint die zu Loerkes Lebzeiten veröffentlichten Gedichtbücher sowie sein kaum bekanntes, verzweifeltes Spätwerk aus der NS-Zeit.

Im Kaminsaal des Literaturhauses führt Lutz Seiler in Oskar Loerke und sein Werk ein. Frank Arnold liest aus Loerkes Lyrik.

20 Uhr | 26. Oktober | Literaturhaus Berlin | Fasanenstraße 23 | Berlin Charlottenburg

 

Berlin Stories

© Adler & Söhne
© Adler & Söhne

Adler & Söhne präsentieren im Oktobersalon vier zugezogene Autoren und ihre Sicht auf Berlin.

Die vier Amerikaner lesen nicht nur aus ihren aktuellen Werken. Sie erzählen auch ihre persönlichen Berlin Stories. Wieso sind sie in Berlin und wie lebt es sich in der Hauptstadt – aufregend oder einfach nur günstig? Die Literaturkooperative Adler & Söhne stellt die Autoren Anna Winger, Michael Scott Moore und John Wray vor. Moderiert wird der Abend vom New York Times-Autor Nick Kulish.

20 Uhr | 25. Oktober 2010 | Soupanova | Stargaderstraße 24 | Berlin Prenzlauer Berg

 

American way of life

© Suhrkamp
© Suhrkamp

Der Suhrkamp-Autor Patrick Roth liest Sonnenfinsternis aus seinem 2004 erschienen Buch Starlite Terrace.

Starlite Terrace erzählt die Geschichten von vier Bewohnern des gleichnamigen Apartmentgebäudes in LA. Es sind Geschichten aus dem amerikanischen Alltag von Rex, Moss, Gary und June, in den ein unerwartetes Ereignis platzt. Moss McCloud, dem Protagonisten von Sonnenfinsternis, steht der Besuch seiner vor vierzig Jahren in New York entführten Tochter zuvor.

19 Uhr | 25. Oktober 2010 | Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung | Tiergartenstraße 35 | Berlin Tiergarten