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Eine kleine Sonntagsperformance

@ Mark & Kyoko

Spazieren gehen kann jeder.

PIGS – Berlin Indepents Guide schlägt etwas Nettes für den Sonntag vor: Mark & Kyoko zeigt die Künstler Sol CaleroChristopher Kline. Die Schau Regalos Ancestrales/ Ancestral Gifts eröffnet mit einer Performance.

Was passiert, ist unklar. Klar ist, jeder kann mitmachen – vorausgesetzt er hat einen Flyer. Darauf sind Masken, die die Performance-Teilnehmer zu tragen haben. Los geht der Spaß pünktlich um viertel vor sechs.

Die Flyer gibt es beispielsweise im Grimmuseum.

17.45 Uhr | 14. November 2010| Brücke an der Alexandrinenstraße | Berlin Kreuzberg

 

Zu faul zum Kochen

© Marco Clausen / Prinzessinnengärten

Einfach nur Essen!

Meistens wird aus den guten Kochvorsätzen ohnehin nichts. Also morgen gar nicht erst auf den Markt gehen. Lieber schnell anmelden beim Gartendinner im HAU-Domizil der Prinzessinnengärten: garten@hebbel-am-ufer.de. Und dann morgen noch länger schlafen.

19 Uhr | 14. November 2010 | HAU 1 | Stresemannstraße 29 | Berlin Kreuzberg

 

Praktische Aufwertung eines theoretischen Modebegriffs

@ Essays and Observations

Essays and Observations hinterfragt die Entwicklung der „site-specificity“

site-specificity ist die dritte Ausstellung der Galerie Essays and Observations. Die Betreiber Matthew Burbidge und Sonja Ostermann suchen die theoretische Auseinandersetzung mit Kunst.

Die Ausstellung soll Möglichkeiten aufzeigen, den Begriff site-spezifisch wieder nutzbar zu machen – nachdem er mittlerweile auf jedes vor Ort installierte Kunstwerk angewendet wird.

Die Künstler Antonia Low, Lauren Brown und Rick Buckley präsentieren Arbeiten, die sich mit dem bestehenden Diskurs über “site-specificity” auseinanderzusetzen.

Auf jeden Fall Zeit mitbringen zum Mitdenken!

19 Uhr | 13. November 2010 | Essays and Observations | Maxstraße 1 | Berlin Wedding

 

TANAS talks Sanat

TANAS erklärt das türkische Kunstgeschehen – und vermittelt Anknüpfungspunkte

Tanas ist das Anagramm von Sanat, dem türkischen Wort für Kunst. Der Projektraum TANAS zeigt seit 2008 zeitgenössische türkische Kunst in Berlin. Zugegeben, Projektraum klingt irreführend. Hier sind Profis am Werk. Die Ausstellungen präsentieren wichtige künstlerische Positionen – gerne auch sozialkritische.

Initiiert hat TANAS René Block, Fluxus-Galerist und ehemaliger Leiter der Kunsthalle Fridericianum in Kassel. Bei DAAD, ifa und als Leiter der Istanbul Biennale 2005 hat Block die türkische Kunst für sich entdeckt. Mit TANAS bietet er jungen Künstlern eine Plattform.

Die aktuelle Überblicksschau Tactics of Invisibility (Strategien der Unsichtbarkeit) entstand in Zusammenarbeit mit den Institutionen Thyssen-Bornemisza Art Contemporary in Wien und ARTER in Istanbul. Die Kuratoren Daniela Zyman und Emre Baykal haben vierzehn Künstler ausgewählt, darunter Nasan Tur, Kutluğ Ataman, Ayşe Erkmen und Ahmet Öğüt.

Die Arbeiten verhandeln jeweils die Idee der Unsichtbarkeit. Es geht um Tarnen, Gleichmachen und Auffallen, Ausgrenzen, Verschwinden oder Wiederkehren. Auf raumgreifende Installationen folgt diskrete Klangkunst, neben den Videoarbeiten stehen Skulpturen. Die Besucher jedenfalls sehen Einiges: nämlich ziemlich gute türkische Kunst aus den letzten dreißig Jahren.

Die Gesprächsreihe TANAS talks greift die Themen der Ausstellung auf. Sie vertieft etwa einen kunstwissenschaftlichen Fokus und betrachtet den gesellschaftlichen Kontext. Diesen Samstag dreht sich das Gespräch um Das Unsichtbare in Literatur und Film. Wie sich das Nicht-Sichtbare darstellen lässt, diskutieren Lukas Feireiss, Jürgen Dehm und Ede Müller mit dem Organisator der TANAS talks Nico Anklam.

Der Talk schließt mit einem Rundgang durch die Ausstellung. Und die Führung sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.

16 Uhr | 13. November 2010 | TANAS | Heidestraße 50 | Berlin Mitte

 

Warteraum Zukunft

@ Arno Declair

Simon Solberg inszeniert Warteraum Zukunft von Oliver Kluck

Jungdramatiker Kluck hat für das Stück den Kleist-Förderpreis erhalten und die Frankfurter Rundschau findet es „unverschämt unterhaltend“.

Der Inhalt klingt nach einer selbstmitleidigen Klage über unsere gefühlskalte, erfolgsgetriebene Gesellschaft: Die Hoffnung auf eine Karriere bestimmt das anstrengende Leben des jungen Ingenieurs Daniel Putkammer. Er geht aus, betrinkt sich, blitzt bei den Frauen ab und fährt betrunken nach Hause. Dass er dabei einen Radfahrer umfährt und flüchtet, verschafft ihm eine seltsame Befriedigung.

Wenn das Publikum so etwas noch sehen will, muss es wirklich gut gemacht sein. Jedenfalls gibt es nur noch Restkarten an der Abendkasse.

20.30 Uhr | 13. November 2010 | DT Box | Schumannstraße 13a | Berlin Mitte

 

Kunst + Smalltalk

Installationsansicht Fiona Banner, Marcus Becker, Diango Hernández @ Galerie Barbara Thumm

Viel zu viele Eröffnungen für einen Abend.

Mir persönlich ist heute nach Plastik. Objekte und Skulpturen gibt’s bei folgenden Vernissagen: In Kreuzberg präsentiert Barbara Thumm Fiona Banner, Marcus Becker und Diango Hernández. Wentrup zeigt Hole in the wall von Cristian Andersen. Und in Mitte stellt Eigen+Art Stella Hamberg mit Ghost Light aus.

19 Uhr | 12. November 2010 | Galerie Barbara Thumm | Markgrafenstraße 68 | Berlin Kreuzberg

18 Uhr | 12. November 2010 | Galerie Wentrup | Tempelhofer Ufer 22 | Berlin Kreuzberg

19 Uhr | 12. November 2010 | Galerie Eigen + Art | Auguststraße 26 | Berlin Mitte

 

Filme von und über Moholy-Nagy

Der Martin-Gropius-Bau widmet László Moholy-Nagy einen Filmabend.

Gut eine Woche nach Eröffnung von Kunst des Lichts beginnt das Rahmenprogramm zur Ausstellung mit Filmen von und über Moholy-Nagy. Wie alle Exponate stammen sie aus der Zeit ab 1922. Der Künstler entwickelt damals eine ästhetische Lichttheorie: Licht wird zum bestimmenden Medium seines weiteren Werks.

Die Schau Kunst des Lichts umfasst 200 seiner optischen Kreationen. Die Werke sollen die Vielseitigkeit des Avantgardisten spiegeln: Moholy-Nagy suchte das Neue in Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, Grafik und Design. Er umarmte den Fortschritt, experimentierte mit den technischen Möglichkeiten der verschiedenen Medien. Aus der Fotografie entwickelte er das „Fotogramm“, eine Lichtgrafik. Der Film wird wahlweise zum abstrakten Lichtspiel oder zum Bilderessay.

Nach der Ausstellung László Moholy-Nagy. Retrospektive letztes Jahr an der Frankfurter Schirn herrscht kein übermäßiges Interesse an der Ausstellung. Die taz findet zwar „ein Besuch lohnt sich“. Aber der Tagesspiegel vermisst Moholy-Nagys Licht-Bewegungs-Apparaturen und damit eine „wichtige Facette des Gesamtkünstlers“. Die Filme, darin stimmen beide Zeitungen überein, sind indes ziemlich sehenswert – und Grund genug, Kunst des Lichts zu besuchen.

Der Filmabend konzentriert sich auf vier kurze Arbeiten aus den frühen dreißiger Jahren. Sie dokumentieren zugleich Moholy-Nagys technizistische Begeisterung und zeigen sehenswerte Ansichten der modernen Stadtlandschaften. Im Anschluss an Alter Hafen in Marseille (1929/32), Ein Lichtspiel schwarz-weiß-grau (1930/32), Berliner Stillleben (1931/32) und Großstadt Zigeuner (1932/33) läuft eine Dokumentation über den Künstler: Das permanente Experiment: László Moholy-Nagy und das Bauhaus von Jens Schmohl (1996).

19 Uhr | 12. November 2010 | Martin-Gropius-Bau | Martin-Gropius-Bau Berlin | Niederkirchnerstraße 7 (Ecke Stresemannstraße 110) | Berlin Mitte

 

Body Language bricht in die HAU’sche Schrebergartenidylle

Courtesy comatonse recordings

Queer Pop im Hebbel am Ufer

Die Guten in die Gärten, die Coolen aufs Festival: Die spannendere Veranstaltung am HAU ist sicherlich Body Language – What is queer about queer pop.

Body Language reiht sich in die Veranstaltungen aus Life is live – Musik, Diskurs, Performance. Zum dritten Mal bringt der Hau-Musikkurator Christoph Gurk nicht nur Popmusik sondern auch Kulturtheorie auf die Bühne. Gemeinsam mit Tim Stüttgen aka Timi Mei Monigatti hat er ein dreitägiges Programm zusammengestellt mit Konzerten, Filmen, Performances und natürlich Diskussionen zum Thema Queer Pop.

Das Festival fragt, inwiefern das Spiel mit der sexuellen Identität in der Popkultur funktioniert. Was bleibt im Mainstream vom kritischen Potential eines subkulturellen Phänomens? Geht es der Popkultur nur um das Image? Oder kann auch sie gegen sexuelle Normalisierung rebellieren? Die Antworten soll die nächsten Tage bringen.

Die Abende beginnen jeweils mit Dokumentarfilmen. (Sehenswert klingt Virginie Despentes Mutantes (2010) über das Entstehen pro-sex-feministischer Subkulturen.) Nach dem Freitags-Panel Where is queer pop now? gibt’s das Konzert Men/Maria & the Mirrors. Samstags folgt auf die Diskussion Challenging the Universal eine wilde Nacht mit musikalischen Performances von Mary & The Baby Cheeses, Juba Kalamka, Anat Ben-David, Crazy Bitch In A Cave sowie Keren Cytter und Andrew Kerton.

Heute geht es im HAU1 praktisch los: Auf den Performance-Vortrag Soulnessless des Transgender-Aktivisten Terre Thaemlitz folgt ein kleines House-Set im WAU von Thaemlitz‘ Alias, DJ Sprinkle.

22 Uhr | 11. November 2010 | HAU 1 & WAU | Stresemannstraße 29  & Hallesches Ufer 32 | Berlin Kreuzberg

Die theoretische Einführung übernimmt morgen Tim Stüttgen. Und wer am Vorabend zu hart gefeiert hat, kann sich bis dahin in den Prinzessinnengärten ausruhen beim Urban Farming für gestresste Gutmenschen.

ab 18 Uhr | 12-13 November 2010 | HAU 2 | Hallesches Ufer 32 | Berlin Kreuzberg

 

Mit Konzept: Blind Drawings und Bilddokumente

Sprüth Magers präsentiert zwei spannende Positionen. Die Galerie zeigt Zeichnungen von Robert Morris und Fotoarbeiten von Stephen Shores.

In fünf Jahrzehnten hat der Künstler Robert Morris ein komplexes Oeuvre geschaffen. Die Blind Time Drawings sind eine Facette davon. Morris geht dabei mit verschlossenen Augen und nach präzisen methodischen Vorgaben vor. Blind Time (Grief) zeigt 12 Arbeiten aus einer Serie, in der der Künstler seine Wut über die politischen Missstände in den Vereinigten Staaten buchstäblich verarbeitet.

Der Autodidakt Stephen Shore unterwanderte seinerzeit die für die Fotografie geltenden Konventionen: Während seiner Roadtrips fotografiert er anonyme Orte, dokumentiert auswechselbare Begegnungen. Er porträtiert das gewöhnliche Amerika der 1970er Jahre mit der Großformatkamera und in Farbe. Uncommon Places umfasst neben 80 solcher Aufnahmen Auszüge aus Shores Road Trip Journal. Die akribischen Einträge illustrieren den analytischen Charakter von Shores Werk.

Das NRW-Forum in Düsseldorf zeigt Stephen Shore gerade in der Ausstellung Der rote Bulli.

18 Uhr | 11. November 2010 | Sprüth Magers Berlin | Oranienburger Straße 18 | Berlin Mitte