Es gibt Bakterien, gegen die kein Medikament mehr wirkt. Jedes Jahr sterben in Deutschland Tausende Menschen an Infektionen, die von multiresistenten Keimen verursacht wurden. Sie kommen in Krankenhäusern vor, aber auch in Mastanlagen für Schweine und Hühner.
Das Ausmaß des Problems war öffentlich kaum bekannt, als ein Reporterteam der Investigativ-Ressorts von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE gemeinsam mit dem Recherchebüro CORRECT!V und der Funke-Mediengruppe mit seinen Nachforschungen begonnen hat. Die Journalisten stießen auf Ärzte, die Daten nachlässig erheben, auf Behörden, die lieber wegschauen; Wissenschaftler berichteten von erschreckenden Zusammenhängen. Das Ergebnis war die mehrwöchige Serie „Tödliche Keime“. Sie beschreibt ein System, durch das Bakterien für Menschen immer gefährlicher werden.
Am Dienstag wurden die investigativen Reporter für ihre Arbeit mit dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet. Er wird von den Industrie- und Handelskammern für die besten Wirtschaftstexte ausgeschrieben. Von ZEIT ONLINE wurden Kai Biermann, Philip Faigle, Haluka Maier-Borst, Karsten Polke-Majewski und Sascha Venohr gewürdigt, von der ZEIT Christian Fuchs, Anne Kunze, Stephan Lebert, Daniel Müller und Fritz Zimmermann, von CORRECT!V Daniel Drepper und von der Funke-Mediengruppe Klaus Brandt.
Ebenfalls mit einem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet wurden Autorenteams von Arte, Bayerischer Rundfunk, Hamburger Abendblatt, Handelsblatt, SWR und Vox.
In der Vorwoche ist das Autorenteam für die Keim-Serie mit dem Salus Medienpreis ausgezeichnet worden.
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