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My Country Talks

Machen Sie mit bei „My Country Talks“!

 

Wie wäre es, wenn wir Menschen mit völlig unterschiedlichen politischen Ansichten im echten Leben verkuppeln würden – wie bei einer Datingplattform?

Diese Frage stellten wir uns zum ersten Mal kurz vor der Bundestagswahl. Bei unserem Experiment Deutschland spricht meldeten sich damals zu unserer Überraschung 12.000 Interessierte an. An einem Sonntag im Sommer 2017 trafen sich Tausende überall in Deutschland zum politischen Zwiegespräch. Nun ist das Projekt für den renommierten Grimme Online Award nominiert.

Und wir wollen die ganze Sache noch einmal wiederholen, mit vielen internationalen Medienhäusern als Partner, am liebsten in jedem Land der Erde. Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei sind – als Teilnehmer oder als Medienpartner. Sollten Sie daran Interesse haben, melden Sie sich bitte per E-Mail an bei mct@zeit.de. Hier die Details.

 

Nicht nur die teilnehmenden Paare waren damals von Deutschland spricht begeistert. Uns erreichten Anrufe und Mails aus Österreich, der Schweiz, aber auch aus Argentinien, den USA oder Japan. Die Kollegen dort wollten wissen, wie sie eine ähnliche Aktion in ihrem eigenen Land organisieren könnten.

600 Anmeldungen beim Test in Bologna

Seit Anfang des Jahres arbeiten wir deshalb gemeinsam mit Partnern aus aller Welt am Aufbau einer Plattform, die es jeder Zeitung, jedem Onlinemedium, jedem Radio- oder TV-Sender ermöglichen soll, ein vergleichbare Aktion im eigenen Land zu organisieren. Die neue Plattform heißt My Country Talks.

Mithilfe einer Software, die wir gemeinsam mit unseren Partnern nach dem Vorbild von Deutschland spricht entwickeln lassen, wollen wir jedes digitale Medienangebot in die Lage versetzen, selbst seine Leserinnen und Leser miteinander ins Gespräch zu bringen.

Einige der Fragen für „Ulm Spricht“

Diese Software baut die Berliner Agentur diesdas.digital, mit finanzieller Unterstützung von Google. Dank My Country Talks müssen zukünftige Veranstalter lediglich kontroverse politische Fragen formulieren, die später die Vermittlung politisch unterschiedlicher Paare ermöglichen – und ein Datum für die Gespräche festlegen. Der Rest geschieht automatisch: Die Plattform generiert den Fragebogen, den man sehr einfach auf Websites einbauen und verbreiten kann. Auch alles Weitere – die Datenbank der Teilnehmenden, die Kommunikation und das Matching nach Einstellung und Wohnort – übernimmt die Software.

My Country Talks ist fast fertig. Wir testen die Plattform bereits mit zwei Regionalzeitungen in Deutschland und zwei überregionalen Medien in Italien.

„Ulm spricht“ und „Weimar spricht“

Die Südwest Presse lädt gemeinsam mit dem Lokalradio Radio 7 zur Aktion „Ulm spricht“ ein. Die Thüringer Allgemeine mit dem Lokalsender Radio Lotte zu „Weimar spricht“. In beiden Städten werden sich politisch Andersdenkende am Nachmittag des 23. Juni zum Gespräch treffen. Noch können Sie bei beiden Aktionen mitmachen – folgen Sie einfach den obigen Links.

Diese Frage stellen die „Thüringer Allgemeine“ und Radio Lotte für die Aktion „Weimar spricht“.

In Italien haben die Tageszeitung La Repubblica und die Huffington Post Italia zu „L’Italia si parla“ („Italien ist mit sich im Gespräch“) geladen – mitten in einer Regierungskrise. Die Resonanz ist groß, in wenigen Tagen haben sich 600 Teilnehmende angemeldet. Am 10. Juni werden sich die Paare in Bologna treffen – und etwa darüber debattieren, ob Migranten ein wertvoller Teil der Gesellschaft sind oder der Staat Impfungen für Kinder verpflichtend machen sollte. Was wir in Deutschland und die Menschen in Italien von den Gesprächen in Bologna lernen können, darüber werden wir auf ZEIT ONLINE berichten.

Sind unsere drei Probeläufe erfolgreich, werden wir My Country Talks für Partner in aller Welt öffnen. Schon jetzt haben wir Anfragen für Events in mehr als zehn Ländern, darunter die Schweiz, Österreich, Norwegen, die Niederlande, Argentinien und Alaska.

„Deutschland spricht“ kommt wieder: am 23. September

Auch Deutschland spricht wird in diesem Jahr erneut stattfinden – mit einer Vielzahl von Medienpartnern wollen wir Menschen in ganz Deutschland einladen, sich am 23. September zum politischen Zwiegespräch zu treffen. Der Tagesspiegel, die Deutsche Presse-Agentur (dpa), Tagesschau, Tagesthemen und viele andere sind bereits Partner von „Deutschland spricht“. Mit zahlreichen weiteren Medien sind wir im Gespräch – und laden interessierte Kollegen herzlich ein, uns zu kontaktieren (mct@zeit.de).

Wir sind froh über die unerwartet stürmische Entwicklung unseres kleinen Experiments aus dem vergangenen Sommer. Wenn alles nach Plan läuft, könnte My Country Talks bald Zehntausende, vielleicht Hunderttausende Menschen weltweit in Zwiegespräche mit politisch Andersdenkenden vermitteln.

1 Kommentar

  1.   gdm50

    Schön, dass es eine Wiederholung gibt!
    Beim letzten Mal hätte ich auch gerne mitgemacht, aber es wurde mir ein Gesprächspartner zugewiesen, welcher sämtliche Fragen gleich beantwortete, bis auf „Geht der Westen fair mit Putin um?“. Eine Frage, die nicht wirklich auf die Schnelle eindeutig beantwortbar ist. Ich würde mich freuen, diesen Sommer ein richtiges „Streitgespräch“ abzubekommen!

 

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