Das von ZEIT ONLINE und 15 europäischen Partnermedien initiierte Gesprächsprojekt Europe Talks ist heute mit dem Jean-Monnet-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt Projekte und Persönlichkeiten, die „dazu beitragen, die europäische Integration zu unterstützen und zu stärken“. Der Preis wird einmal im Jahr von der französischen Nichtregierungsorganisation European Constitution verliehen, unter der Schirmherrschaft von Europäischer Kommission und Europäischem Parlament.
In der Begründung der Jury heißt es, ZEIT ONLINE habe mit Europe Talks das „Kunststück“ vollbracht, „Bürgerbeteiligung, die Möglichkeiten digitaler Tools und die Rolle der Medien zu vereinen“.
Für Europe Talks hatten am 11. Mai 2019 Tausende Europäer nationale Grenzen überschritten, um sich zu politischen Streitgesprächen zu treffen. Mehr als 16.000 Menschen registrierten sich europaweit für die Aktion, zu der ZEIT ONLINE und zahlreiche Medienpartner aufgerufen hatten.
Alle Teilnehmer beantworteten auf den Internetseiten der Partnermedien die gleichen sieben Ja-/Nein-Fragen und wurden anschließend einem politisch Andersdenkenden in einem europäischen Nachbarland vorgestellt. Manche der Diskutanten reisten Hunderte Kilometer weit, um ihren Gesprächspartner oder ihre Gesprächspartnerin zu treffen. In Brüssel kamen am selben Tag 500 der Teilnehmenden bei einer Auftaktveranstaltung zusammen. (Hier finden Sie alle Reportagen, Videos und Fotoproduktionen zu der Aktion.)
Um die europaweite Gesprächsaktion möglich zu machen, kooperierte ZEIT ONLINE mit einem großen Netzwerk an europäischen Meiden: arte.tv in Frankreich und Deutschland, Capital in Bulgarien, Delfi in Estland und Lettland, De Standaard und Knack in Belgien, Der Standard in Österreich, Efsyn in Griechenland, Financial Times in Großbritannien, Gazeta Wyborcza in Polen, Helsingin Sanomat in Finnland, HuffPost und La Repubblica in Italien, Morgenbladet in Norwegen und Politiken in Dänemark.
Für Europe Talks kam die Plattform My Country Talks zum Einsatz, die ZEIT ONLINE gemeinsam mit internationalen Partnern im Jahr 2018 entwickelt hat. My Country Talks soll es jedem Medium auf der Welt ermöglichen, politisch Andersdenkende in Eins-zu-eins-Gespräche zu vermitteln. Die Idee basiert auf dem ZEIT-ONLINE-Projekt Deutschland spricht, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand.
Seit dem Start von My Country Talks haben bereits Gesprächsaktionen in Norwegen, Italien, Dänemark, Österreich oder der Schweiz stattgefunden. Allein in diesem Jahr finden rund zehn nationale Diskussionsveranstaltungen statt, darunter in Finnland (Suomi Puhuu), Belgien (Het Grote Gelijk) und in Großbritannien. Ende November wird die Plattform erstmals in Schweden Streitpartner vermitteln – bei der Aktion Sverige Möts.