Nu also auch die Amis. Gestern hat die US-Regierung den ersten Offshore-Windpark namens „Cape Wind“ in amerikanischen Gewässern genehmigt. Gleich 130 Windrädern mit einer Leistung von rund 468 Megawatt sollen sich vor dem idyllischen Cape Cod an der Ostküste bald drehen. Nur zum Vergleich: Diese Woche ging Deutschlands erster Windpark mit zwölf Rädern offiziell ans Netz (hier eine tolle Fotostrecke von Alpha Ventus).
Einfach war das Genehmigungsverfahren in den USA nicht. Cape Cod ist der Sitz der Reichen und Schönen an der Ostküste. Die Kennedy-Familie hatte sich gewehrt, ebenso eine einflussreiche Industriellenfamilie und Tourismusvertreter, schreibt der Guardian.
US-Präsident Obama wirbt indes weiter für die erneuerbaren Energien. So langsam muss man sich allerdings fragen, ob das nicht einfach nur erfolgreiches Green Washing seiner Energiepolitik ist: Zugleich genehmigt er Millionenkredite für den Bau neuer Atomkraftwerke, erlaubt das umstrittene Offshore-Drilling nach Öl vor der Küste – und verschiebt nun auch noch sein Klimaschutzgesetz, auf das die Welt doch wartet…