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Spökenkiekerei beim Energie- und Klimafonds

In dieser Woche berät der Bundestag ja über den Haushalt 2012. Interessant ist, was sich auf Seite 39 des Finanzplans findet. Dort wird nämlich der Energie- und Klimafonds vorgestellt, ein Kind der schwarz-gelben Bundesregierung, um die Energiewende zu finanzieren.

Unter anderem soll der Fonds den Ausbau der erneuerbaren Energien und Elektromobilität fördern und (paradoxerweise) auch Zuschüsse an stromintensive Unternehmen gewähren, die vom Handel mit CO2-Zertifikaten überdurchschnittlich belastet sind. Jedes Jahr soll er ein Volumen von rund drei Milliarden Euro haben – er ist also ein wichtiges Instrument der Energiewende.

Aber woher kommt das Geld? Ursprünglich war gedacht, den Fonds aus den Zusatzgewinnen der AKW-Laufzeitverlängerung zu finanzieren. Mit Fukushima und Deutschlands Atomausstieg ist diese Einnahmequelle versiegt.

Nun soll der Handel mit Emissionszertifikaten einen Geldsegen versprechen. Sämtliche Einnahmen daraus sollen ab kommendem Jahr in den Sonderfonds wandern.

Und nun wird es interessant. Denn wie viel Geld wird das sein? Die Bundesregierung rechnet, dass der CO2-Zertifikatspreis bei rund 17 Euro liegen wird, aktuell sind es rund 12 Euro. Sie kalkuliert mit 780 Millionen Euro im kommenden Jahr und rund 3,3 Milliarden Euro jeweils in den Folgejahren ab 2013. Dass die Einnahmen ab 2013 steigen werden, könnte gut sein, schließlich wird der Emissionshandel dann verschärft und unter anderem muss sich auch der Flugverkehr als Nachfrager von Zertifikaten beteiligen.

Der Branchenverband der Stromwirtschaft, der BDEW, glaubt dagegen, die Kalkulationen seien viel zu optimistisch – 13 bis 14 Euro pro Verschmutzungsrecht sei wahrscheinlicher. Er warnt davor, dass der Fonds gleich mit einem Minus von rund 140 Millionen Euro starte.

Wer hat nun also recht? Am Ende ist es wirklich „Spökenkiekerei“ – also schlichtes Raten. Die Deutsche Bank gab heute einen Report zum Thema CO2-Preise heraus und sieht das Zertifikat langfristig bei rund 24 Euro, kurzfristig wegen der Euro- und Schuldenkrise allerdings auch nur bei 12 Euro.

So oder so: Auf jeden Fall ist es ein Vorteil, dass die Fondseinnahmen auf mehrere Jahre per Sondervermögen gesichert sind und nicht im allgemeinen Bundeshaushalt auftauchen. So sind sie zumindest etwas unantastbar.

Korrektur: In der ursprünglichen Fassung tauchte die falsche Zahl 780.000 Euro auf. Sie wurde korrigiert. Danke an MarcelSchumann!

 

Offshore-Windpark Butendiek vor Sylt kommt doch

Der Offshore-Windpark Butendiek, rund 34 Kilometer vor Sylt, wird nun doch realisiert. Heute gab der Bremer Projektentwickler wpd bekannt, dass die wichtigsten Aufträge erteilt wurden: Die Fundamente wird der niederländische Konzern Ballast Nedam liefern, die Windturbinen kommen von Siemens. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1,2 Milliarden Euro.

Das ist eine überraschende Wende. Denn ursprünglich stand Butendiek vor dem Scheitern. Die Macher aus Nordfriesland hatten das Projekt als ambitionierten Bürgerwind-Park geplant, an dem sich Privatleute beteiligen. Doch steigende Kosten (von ursprünglich 400 Millionen auf mehr als eine Milliarde Euro) und wenig Unterstützung der Politik machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Butendiek wurde oft als Beispiel dafür genannt, dass die Idee von den Bürgerwindparks an Land nicht auf die millionenschweren Projekte auf See übertragbar sei.

Rettung brachte auch nicht der Einstieg eines schottischen Energieversorgers. Im Herbst 2010 kaufte der Projektierer wpd das Projekt. Und jetzt geht alles ganz schnell. In zwei Jahren sollen sich die ersten der 80 Windräder drehen. Insgesamt wird der Windpark eine Kapazität von rund 288 Megawatt haben, das ist etwa die Hälfte eines kleines Braunkohlekraftwerks.

Der Gründervater des Projekts, Wolfgang Paulsen, hat inzwischen seinen Frieden damit gemacht, dass aus der Bürger-Idee nichts wurde. Er verfolgt weiterhin die Idee von den erneuerbaren Ideen in Bürgerhand und realisiert kleinere Solar- und Onshore-Windparks. „Ich freu mich, dass Butendiek nun doch realisiert wird, das ist ein Meilenstein.“.

 

Das beste Abfallprodukt: die Kraftwerksliste Deutschland

Es ist eigentlich ein Unding, dass es diese Liste bislang nicht gab. Mit dem heutigen Bericht zum Reservekraftwerk hat die Bundesnetzagentur erstmals eine Liste über alle Erzeugungskapazitäten in Deutschland veröffentlicht. Es ist das beste Abfallprodukt des Berichts. Denn bislang hatte niemand einen Gesamtüberblick, wieviele Kraftwerke es eigentlich genau in Deutschland gibt.

Die Daten besitzen die Übertragungsnetzbetreiber (allerdings auch nicht immer komplett und nur für ihr jeweiligs Netzgebiet). Bislang wurden sie nicht von einer Bundesbehörde zentral gesammelt.

Jetzt hat die Bundesnetzagentur die Angaben der Übertragungsnetzbetreiber erstmals mit Listen des Umweltbundesamts und des Bundeskartellamts verglichen. Das war nötig, um einzuschätzen, wie dringend ein Kaltreserve-AKW in Deutschland benötigt wird. Somit liegen zum ersten Mal recht zuverlässige Daten zum Kraftwerkspark Deutschland vor:

Danach sind zurzeit 100,2 Gigawatt Kraftwerkskapazität am Netz (die Netzagentur hat nur Anlagen mit mehr als 20 Megawatt betrachtet). 1,8 Gigawatt sind zurzeit als Kaltreserve stillgelegt. Und die acht vom Netz gegangenen Atomkraftwerke kommen auf eine Leistung von 8,4 Gigawatt.

Es ist doch verrückt, dass die Behörde, die gerade für den Netzausbau zuständig ist, bislang nicht wusste, welche Kraftwerke es eigentlich genau in Deutschland gibt. In Nord- und Ostsee entstehen gigantische Offshore-Windparks und das verlangt den Transport des Windstroms gen Süden – und zwangsläufig den Netzausbau. Nur die zuständige Regulierungsbehörde hatte keinen Überblick.

Jetzt ist Schluss mit dem Herrschaftswissen der Netzbetreiber. Nun muss die Bundesnetzagentur nur noch  die Kompetenz bekommen, die Daten zukünftig zentral zu erfassen. Damit sie nicht, wie die Grünen es formuliert haben, noch einmal „detektivisch auf die Suche nach Kraftwerkskapazitäten“ gehen muss.

 

Desertec sucht Finanzideen fürs erste Kraftwerk

Der Chef der Desertec Industrie Initiative (Dii), Paul van Son, ist auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für sein erstes Pilot-Kraftwerk. In Marokko will die Wüstenstrom-Initiative ein 500 Megawatt-Kraftwerk bauen (400 Megawatt Concentrated Solar Power / Solarthermisches Großkraftwerk und 100 Megawatt Photovoltaik). Der Solarstrom soll vor allem nach Europa exportiert werden, um Erfahrungen bei der Stromnetzanbindung und dem Export zu sammeln. Erst kürzlich hatte Desertec mit der marokkanischen Energieagentur ein Kooperationsabkommen abgeschlossen.

Zurzeit tourt van Son durch Europa und wirbt für das Kraftwerk, egal ob bei der Bundesregierung oder der EU-Kommission. Wenn die Finanzierung stände, könnte bereits in drei, vier Jahren der erste Ökostrom nach Europa fließen. Die Dii selbst baut das Kraftwerk nicht, sondern organisiert die Rahmenbedingungen, um einen Einstieg für Investoren bzw. Energieversorger attraktiv zu machen.

Doch genau die Finanzierung ist das Problem. „Eine Einspeisevergütung für den Solarstrom wie nach deutschem Vorbild wird es wohl nicht geben“, sagt van Son. Wahrscheinlicher sei es, dass es zu einem Mix verschiedener Instrumente käme. Dazu könnten EU-Bürgschaften, günstige Weltbank-Kredite oder so genannte Power-Purchase Agreements gehören, bei denen ein Stromeinkäufer für einen bestimmten Zeitraum die Abnahme des Solarstroms vertraglich garantiert. Wegen der aktuellen Finanzkrise sei der Zeitpunkt nicht gerade optimal, Investoren für Desertec zu finden. „Geld ist in diesem Bereich knapp“, sagt van Son, „wir brauchen eine Anschubfinanzierung.“

Revolutionen in Nordafrika

Die aktuellen politischen Entwicklungen in Nordafrika beurteilt van Son übrigens positiv. Gerade Staaten wie Marokko und Tunesien, die nicht in Ölmilliarden schwimmen, würden danach streben, ihre Abhängigkeiten von Öl, Gas und Kohle zu mindern. Das Interesse an der Schaffung von Arbeitsplätzen sei gerade jetzt, in Zeiten des Aufbruchs, enorm.

Desertec selbst versteht sich nicht nur als Energieinitiative, sondern will über den Bau der Kraftwerke auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder beitragen – und damit auch zur politischen Stabilisierung von Europas Nachbarregion. Ziel ist es, bis 2050 Nordafrika wenn möglich komplett mit Ökostrom zu versorgen und  etwa 15 Prozent des europäischen Strombedarfs aus Wüstenstrom zu decken.

 

Geothermie-Kraftwerk außer Betrieb

Es ist ein Renommierprojekt von Vattenfall, das erste deutsche Geothermie-Kraftwerk Deutschlands in Neustadt-Glewe. Seit 2003 ist die 230 kw-Anlage am Netz und produziert – eigentlich – Strom und Wärme.

Doch ein Anruf bei Vattenfall in Berlin ergab heute: Das Kraftwerk ist zurzeit gar nicht am Stromnetz. Offenbar hat es einen Schaden in der Leitwarte gegeben, Näheres konnte die Sprecherin allerdings nicht sagen. Sogar nicht, seit wann es den Schaden gebe und ob er repariert wäre.

Mit viel Herzblut scheint Vattenfall das Projekt zumindest nicht zu verfolgen. Auf der Homepage gibt es keine weiteren Informationen. Andere Gerüchte lauten, dass die Stromproduktion schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr funktioniere. Schade, dass diese Technologie nicht weiter verfolgt wird – und wenn es auch ja erst einmal nur zu Forschungszwecken ist.

 

Immer weniger Deutsche dämmen ihr Haus

Sind es die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise? Die fehlenden, steuerlichen Anreize? Eine allgemeine Verunsicherung? Die Sanierungsrate von Häusern ist in 2011 im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen, schätzt die Deutsche Energie-Agentur. Das sind keine guten Nachrichten. Denn gerade im Gebäudesektor gibt es ein enormes Potenzial, CO2-Emissionen zu mindern, er ist für etwa 40 Prozent der Klimagasemissionen verantwortlich.

Was tun? Die Bundesregierung will 1,4 Milliarden Euro jährlich ausgeben, mit denen energetische Sanierungen gefördert werden sollen. Die SPD fordert inzwischen, dass es mindestens zwei Milliarden Euro werden sollen. Zudem blockiert der Bundesrat ein entsprechendes Gesetzvorhaben zur steuerlichen Absetzbarkeit von Sanierungskosten, da die Bundesländer Steuerausfälle befürchten.  Und bislang hat die Bundesregierung den Vermittlungsausschuss nicht angerufen. Das sollte sie besser flott nachholen.

 

Chinas neuer Solarstrom-Tarif

Dass Chinas Energiemix umweltfreundlicher werden muss, das wissen die Verantwortlichen. Trotzdem überraschte die Nachricht, dass die Regierung nun die Einspeisevergütung für Solarstrom hochschrauben will: Fast einen Yuan soll es je Kilowattstunde Solarstrom geben, berichtet Reuters. Das wäre mehr als eine Verdopplung. Die neuen Sätze könnten so in den kommenden Jahren einen Solarboom auslösen, schätzt ein Analyst im PV Magazin die Entwicklung ein.

Dementsprechend überschlagen sich zurzeit auch die Prognosen. Schon in vier Jahren, also 2015, könnte Solarstrom in China mit konventionellem Kohlestrom konkurrieren. Das wäre tatsächlich beeindruckend, setzt aber voraus, dass tatsächlich radikal zugebaut wird. Zurzeit hat China eine Solarstromkapazität von 900 Megawatt. Bis Ende kommenden Jahres könnte sich die Zahl auf rund zwei Gigawatt mehr als verdoppelt haben.

Zur Einordnung sei allerdings ergänzt: Im Vergleich zu Deutschland handelt es sich in China nur um eine kleine Größenordnung. Ende 2010 waren hierzulande Anlagen mit einer Kapazität von 17.500 Megawatt am Netz.

Und wer profitiert nun vor allem von den höheren Einspeisetarifen? Wahrscheinlich wohl erst einmal die heimischen Produzenten, also Firmen wie etwa Yingli. Der chinesischen Modulspezialist gab vergangenen Freitag einen Rekordabsatz bekannt. Zwar sinken die Margen, aber das Unternehmen schaffte trotzdem im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 58 Millionen US-Dollar. Dieses Jahr will Yingli um 60 Prozent wachsen – und das vor allem auf dem chinesischen Markt, so jüngst in der Pressemitteilung:

„With the announcement of the unified national solar feed-in-tariff, we are expecting a stronger growth in China in the years to come.“

Fragt sich nur, ob die deutschen Zellhersteller auch in China einen Fuß in die Tür bekommen. Der deutsche Solarspezialist und ehemalige Weltmarktführer Q-Cells hat allerdings gerade andere Sorgen. Das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen hat wegen hoher Verluste einen harten Sparkurs angekündigt. Und ist damit nicht allein. Dem Berliner Modulhersteller Solon droht sogar die Insolvenz.

 

Biodiesel – der Alligator im Tank

Woraus stellen wir Biodiesel her? Aus Raps, aus Soja? In den USA haben Wissenschaftler jetzt eine neue Quelle aufgetan: Alligatorfett. Wie Rakesh Bajpai im Fachmagazin Industrial & Engineering Chemistry Research berichtet, würden in der Alligatorzüchtung jedes Jahr in den USA rund 15 Millionen Pfund Alligatorfett anfallen. Daraus ließe sich ein super Biodiesel herstellen, der gar Biodiesel aus Sojaöl in seinen Eigenschaften enspreche.

Einmal ganz abgesehen, dass die New York Times vorrechnet, dass die produzierte Menge kaum den jährlichen Dieselbedarf der USA ersetzen könnte (jährlicher Dieselverbrauch USA: „45 billion gallons of diesel“, jährliche Produktion aus Alligatorfett: „1.25 million gallons of fuel“):  Nicht alles, was man kann, sollte man auch tun.

Sicherlich, Bajpai will die Abfälle aus der Alligatorzüchtung nutzen. Und deren Energie sollte besser nicht verschwendet werden.

Aber vielleicht sollte man einmal kurz die Alligatorzüchtung hinterfragen. Taschen und Gürtel aus Krokodilleder (oder besser: Alligatorhaut) sind doch wohl wirklich aus der Mode – und das nicht nur bei Tierschützern.

Millionen von Jahren haben diese beeindruckend robusten Tiere bereits auf der Erde überdauert. Wer weiß, vielleicht überleben sie sogar den Menschen. Und nun sollen sie plötzlich im Tank landen, damit wir die Folgen unseres Handels, also den Klimawandel, bekämpfen können? Das ist doch absurd…


 

Termin: Festival „Über Lebenskunst“ in Berlin

Zum gelungenen Start in die Woche diesmal ein Terminhinweis: Ab Mittwoch läuft in Berlin das Festival „Über Lebenskunst“ im Haus der Kulturen der Welt. Ein überraschender Mix, was Kunst dazu beitragen kann, unser Leben (Achtung: Tabuwort:) „nachhaltiger“ zu machen. Ein paar Beispiele: Im mobilen Restaurant Nekko servieren etwa Künstler Sushi vom Reh oder von der Makrele – also aus ungefährdeten Beständen. Wie lässt sich aus dem Luftzug in U-Bahn-Schächten Energie gewinnen? Und wie können Anwohner einer Straße zum Energie Sparen motiviert werden – ganz einfach: mit dem Energy Street Fight. Die Macher von „Berlin summt“ werden zudem in der Stadt Bienenstöcke aufstellen und über das Imkern und das dramatische Bienensterben informieren. Tolle Ideen! Hingehen!

 

Ostseefischer als Müllsammler

Alte Kühlschränke, Regenjacken, Autoreifen: Was Fischer an manchen Tagen in ihren Netzen finden, kann einem den Appetit verderben. Deswegen hat der Naturschutzbund zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Landesfischereiverband und Fischergenossenschaften in der Ostsee das Projekt Fishing for Litter gestartet. Damit der Müll, der zufällig ins Netz geht, nicht gleich wieder über Bord gekippt wird. Die 20 Fischer, die sich seit dem Frühjahr beteiligen, erhalten kostenlos Müllsäcke und können den Abfall an Land entsorgen.

Der Kutter "Bleibtreu" fischt nach Müll. Copyright: U.Elsner, via Nabu
Der Kutter "Bleibtreu" fischt nach Müll. Copyright: U.Elsner, via Nabu

Nicht nur Seevögel und Meeresbewohner profitieren von dem Projekt. Die Fischer selbst haben natürlich ein größeres Interesse an Fischen als an alten Benzinkanistern. Müll im Netz kostet Zeit und Geld, denn die beschädigten Netze müssen aufwändig repariert werden.

In der Nordsee ist die Müllfischerei bereits ein großer Erfolg. Vor der britischen Küste haben mehr als 160 Fischerboote in den vergangenen Jahren mehr als 200 Tonnen Müll gesammelt und an Land entsorgt. 20.00 Tonnen Müll landen nach Schätzungen der Umweltbehörden-Vereinigung Kimo jedes Jahr im Meer.

Die deutschen Fischer weisen dagegen bislang nur einen geringen Fang auf. Die zwei Container in Heiligenhafen und auf Fehmarn sind beide noch nicht einmal halb gefüllt.

Das heißt, die Ostsee hat kein Müllproblem? Mitnichten. Bislang waren die Fischer wegen der Sommerpause und Schonzeiten kaum draußen. Ab September könnten sich die Container schnell füllen, so Kim Detloff vom Nabu.

Bei der Fischereigenossenschaft Fehmarn gibt man sich da allerdings ein wenig zurückhaltender. „So ein großes Müllproblem wie in der Nordsee haben wir zum Glück hier nicht“, sagt Benjamin Schmöde. Mal schauen, was das Meer im Herbst so alles hergibt.