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1. FC Köln - HSV

Es geht auch noch schlimmer

Zwei Punkte, zwei Tore, letzter Platz: Obwohl der HSV in Köln eine knappe Stunde gut mitgespielt hat, reicht es wieder nicht. Das hat auch viel mit Doofheit zu tun.

Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich mir diesen HSV im Urlaub antun soll. Zwar hatte die Mannschaft von Markus Gisdol unter der Woche 4:0 im DFB-Pokal gewonnen, der Gegner dort hieß allerdings Halle, und ich wusste diesen Sieg durchaus richtig einzuschätzen.

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Wenn selbst die Statistiker schon Mitleid haben

Angeblich hat der HSV dreimal Richtung Frankfurter Tor geschossen. Das wirkt stark übertrieben. Denn René Adler hat recht, wenn er sagt: „Wir lassen uns abschlachten.“

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich könnte zunächst all die Dinge aufzählen, die ich gerade lieber machen würde, als über den HSV zu schreiben. Ich habe aber mal gelesen, dass extrem lange Texte im Internet nicht so gut funktionieren, also lasse ich das lieber.

Ich fange einfach mal mit René Adler an. „Wir lassen uns abschlachten und ergeben uns“, sagte er nach dem 0:3 gegen Frankfurt im Sky-Interview. Und: „Das kann man als Bundesliga-Mannschaft nicht machen.“ Wirklich neu ist diese Erkenntnis zwar nicht, aber immerhin spricht es mal einer der Spieler aus. Nach acht Spielen ohne Sieg wurde das auch Zeit. Weiter„Wenn selbst die Statistiker schon Mitleid haben“

 

Saisonziel: Klassenerhalt

Der HSV übte sich beim 0:0 gegen Gladbach in Schadensbegrenzung. Wieder mal zeigte sich das größte Problem der Mannschaft: Die Offensive agiert nach dem Prinzip Zufall.

Es war die spielentscheidende Szene, als Schiedsrichter Wolfgang Stark in der 25. Spielminute zum ersten Mal – und meiner Meinung nach völlig zu Unrecht –  auf den Elfmeterpunkt zeigte. Stark gab Gladbach nicht nur die Chance zur Führung, er schickte HSV-Verteidiger Cléber Reis auch noch mit Rot vom Platz. Was auch immer der HSV sich vor der Partie vorgenommen hatte, war ab diesem Zeitpunkt Makulatur. Weiter„Saisonziel: Klassenerhalt“

 

HSV: Kampfbereit, aber erfolglos

Es läuft einfach nicht beim HSV. Das hat nach der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC Berlin auch der neue Trainer Markus Gisdol einsehehen müssen. Und wenn es nicht läuft, dann „will der Ball einfach nicht über die Linie“, sagte er. Das ist zwar keine besonders befriedigende Erklärung für die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft, aber sie kommt der Wahrheit wohl sehr nahe. Zumindest fällt mir keine bessere Erklärung ein.

Die Niederlage gegen Berlin war durchaus verdient, aber trotzdem ärgerlich, denn das Spiel wäre wahrscheinlich ganz anders verlaufen, wenn Nicolai Müller und Filip Kostic ihre hochkarätigen Chancen in der Anfangsphase der Partie genutzt hätten. Haben Sie aber nicht, und so steht der HSV nach dem sechsten Spieltag mit einem mageren Pünktchen auf einem – na klar, Abstiegsplatz.

Man könnte jetzt voreilig zu dem Schluss kommen, dass es unter Gisdol genauso weitereht, wie es unter Labbdia aufgehört hat. Das stimmt so aber nicht. Die vielleicht auffälligste Änderung war vor dem Spiel gegen Berlin die taktische Aufstellung des HSV. Statt mit einem 4-2-3-1 stellte Gisdol seine Mannschaft im 4-4-2-System auf, er ließ also mit zwei Stürmern spielen.

Pierre-Michel Lassoga war der größte Proifteur dieser Umstellung, denn der Stürmer durfte gegen seinen Ex-Verein zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an spielen. Lasogga dankte es seinem Trainer zwar nicht mit einem Tor, aber er zeigte dennoch eine starke Leistung. Ich hatte ihn, ehrlich gesagt, schon abgeschrieben, aber die Wochen auf der Ersatzbank scheinen Lasogga gut getan zu haben.

Auch in den Köpfen der Spieler scheint sich etwas verändert zu haben. Während die Mannschaft in den vergangenen Wochen oft lustlos wirkte, zeigte sie gegen Berlin von Anfang, dass sie bereit ist, um jeden Ball zu kämpfen. Bereits in der zweiten Minute erhielt Linksverteidiger Douglas Santos die Gelbe Karte, am Ende der Partie waren sechs HSV-Spieler verwarnt worden. Das bringt zwar keine Punkte, zeigt aber den Kampfgeist und bildet damit eine gute Grundlage für die kommenden Aufgaben.

Der nächste Gegner heißt nach der Länderspielpause Borusssia Mönchengladbach. Es muss dringend ein Erfolgserlebnis her. Egal wie.

 

Sergejs Erben

Der Nachwuchs macht es vor

Die HSV-Profis hätten mal nach Stellingen fahren sollen. Dort hätten sie bestaunen können, wie Sieger aussehen, die das gleiche Trikot tragen wie sie.

Es war zwar keine Glanzleistung, die der HSV abgeliefert hat, aber immerhin hat er das Spiel gewonnen. Ich meine natürlich nicht die Profimannschaft. Nein, die hat bei der 0:4-Niederlage gegen Leipzig erneut auf ganzer Linie versagt. So sehr, dass ich es überhaupt nicht einsehe, ihr mehr als diese paar Zeilen zu widmen. Ich meine die Amateurmannschaft des HSV, die gegen Hildesheim einigermaßen souverän mit 3:1 gewonnen hat. Weiter„Der Nachwuchs macht es vor“

 

Leverkusen-HSV

Kühne im Nacken

Mäzen Klaus-Michael Kühne versorgt den HSV zweifach: Mit Millioneninvestitionen und überzogenen Erwartungen.

Es heißt ja immer, ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Wenn dem so wäre, hätte der HSV am Sonnabend zumindest einen Punkt gegen Bayer Leverkusen geholt. Zu dem Zeitpunkt stand es 1:1. Tatsächlich dauert so ein Fußballspiel aufgrund der Nachspielzeit meist ein paar Minuten länger, die Partie HSV gegen Leverkusen pfiff der Schiedsrichter beispielsweise erst nach 94 Minuten ab. Weiter„Kühne im Nacken“

 

Das Problem ist die Defensive

Die Abwehr des HSV ist immer für einen Aussetzer der Kategorie „spielentscheidend“ gut. Es fehlen zuverlässige Defensivspieler. Solche wie Emir Spahić.

Zwei Tage bleiben dem HSV noch, dann endet die aktuelle Transferperiode. Wenn bis Mittwochabend kein neuer Spieler verpflichtet wurde, muss der HSV mindestens bis zur Rückrunde mit dem aktuellen Kader zurechtkommen. Wer am Sonnabend das 1:1-Unentschieden gegen Ingolstadt gesehen hat, weiß, dass das eigentlich keine Option sein kann.

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