Die Universität Osnabrück plant einen neuen Masterstudiengang „Islamische Religionspädagogik“, um den künftigen Bedarf an islamischen Religionslehrern decken zu helfen. (Pressemitteilung hier.)
Amir Zaidan
Osnabrück kooperiert dabei unter anderem mit der „Islamischen Religionspädagogischen Akademie Wien“. Das von der Akademie unterhaltene „Islamische Religionspädagogische Institut“ wiederum wird von Amir Zaidan geleitet, dem Gründer und langjährigen Vorsitzenden der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen.
Herr Zaidan ist in dieser Eigenschaft zu Berühmtheit gelangt duch ein religiöses Gutachten, mit dem eine Klassenfahrt-Teilnahme muslimischer Mädchen als religiös bedenklich bescheinigt werden sollte. Es ist unter dem Namen „Kamel-Fatwa“ bekannt geworden. Muslimische Frauen dürften sich nur um die Strecke von zu Hause entfernen, die ein Kamel in einem Tag zurücklegen könne (81 Kilometer).
Laut einem Artikel in der Wiener Stadtzeitung Falter steht Zaidan bis heute zu dieser Fatwa.
In einem Wikipedia-Artikel wird dies wiederum etwas mau bestritten (die Fatwa habe nur für einen bestimmten Fall gegolten…).
Wie dem auch sei: Man wüßte gerne, ob die Uni Osnabrück sich im Klaren ist, mit wem sie da kooperiert. Ob sie Amir Zaidan zu der umstrittenen Fatwa befragt hat. Und warum sie es für pädagogisch wünschenswert hält, dass die deutsche Religionslehrer-Ausbildung von einem, vorsichtig gesagt, ultraorthodoxen Muslim, mitbestimmt wird, der jahrelang vom Verfassungsschutz beobachtet wurde.
(Dank an Stephanie Sellier.)