In der Pressemitteilung der Uni Osnabrück hatte es geheissen, „fachliche Kooperationen bestehen mit der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien und theologischen Fakultäten in der Türkei“.
Nun teilt die Uni mit, „Kooperationsverträge zwischen der Universität Osnabrück oder einzelnen ihrer Fächer und Fachbereiche einerseits und der IRPA Wien andererseits bestehen nicht und sind auch nicht beabsichtigt“.
Heisst das nun, dass man zwar fachlich kooperiert, aber keine Verträge bestehen?
Am Ende läuft die Stellungnahme der Universität darauf hinaus, dass eine Institution, die in Österrreich anerkannt sei, wohl irgendwie schon in Ordnung sein müsse und als Partner in Frage komme. Sonst wäre es nicht sinnvoll, in der Stellungnahme erst so lang und umständlich die Islamische Religionsgemeinschaft, die IRPA und das IRPI zu verteidigen – bevor man dann klarstellt, es gebe keine Verträge.
Die institutionelle Trennung zwischen IRPA und IRPI, die sorgsam darauf bedacht sind, sich nur durch einen Buchstaben zu unterscheiden, ist kein Argument. Denn die beiden Institutionen teilen sich nicht nur drei Buchstaben, sondern eine Adresse und sogar ein Faxgerät.
Amir Zaidan prägt als Direktor und theologische Autorität des IRPI mit seinen Unterrichtsmaterialien wesentlich das Curriculum, nach dem durch IRPA Religionslehrer ausgebildet werden. Wie die „Klarstellung“ aus Osnabrück darlegt, soll IRPA demnächst aufbauend auf dem IRPA-Studium noch Weitergehendes eingerichtet werden:
Die Universität Wien plant, zum Wintersemester 2007/2008 einen Master- Studiengang „Islamische Religionspädagogik“ einzurichten, der, aufbauend auf den Abschluss des Studiums an der IRPA oder einem vergleichbaren Abschluss, für das Lehramt an österreichischen staatlichen Höheren Schulen und für das Management von Islamischen Organisationen qualifiziert.
Soll das etwa eine gute Nachricht sein, die uns über IRPA/IRPI beruhigt? Das ist haarsträubend. Die Verbindungen zur Muslimbruderschaft liegen bei Zaidan offen zutage. Er schreibt in seinem Lebenslauf, dass er 1993-1996 in Chateau Chinon Islamologie studiert habe. Das Institut Européen Schiences Humaines, an dem er seinen B.A. gemacht hat, steht dem U.O.I.F. nahe (der Bruderschaft-nahen Moslemorganisation in Frankreich) und ist nach eigener Aussage dem Europäischen Fatwa-Rat verpflichtet, dem langen Arm des Muslimbruder-Scheichs Jussuf Al-Karadawi in Europa.
Auf der Website des Instituts steht im Bereich „Fatwa und Theologie“ zu lesen:
Le conseil de la fatwa en Europe sera notre référant dans ce domaine.
Il est composé d’éminents savants parmi eux :
* Le Cheik Youssef El QUARADHAWI (Président du conseil)
Es ist nicht verboten, solche Verbindungen zu unterhalten. Aber Leute mit solchen Verbindungen haben in unserer Ausbildung von Religionslehrern nichts zu suchen.