In einer „Malatya-Botschaft“, wie es die HÜRRIYET nennt, hat Ministerpräsident Erdogan die Morde in der südostanatolischen Stadt Malatya erneut scharf kritisiert und die Bürger dazu aufgerufen, Verantwortung für die Sicherheit der religiösen Minderheiten zu übernehmen:
„Wir dulden keinen radikalen Nationalismus. In unserem Land leben 36 verschiedene Ethnien. Als Regierung begegnen wir all diesen mit der gleichen Distanz und es ist unsere Pflicht, für die Sicherheit aller zu sorgen“, so Erdogan.
Wer seiner eigenen Religion vertraue, brauche keine Angst vor der Glaubensfreiheit zu haben. „In Europa haben wir an die 6000 Moscheen, die gleiche Sicherheit müssen wir in unserem Land allen Synagogen und Kirchen gewähren“, so Erdogan: „In meinem Land leben nicht nur Muslime“.
Erdogan
Das ist ein bedeutender Schritt. Allerdings ist der „radikale Nationalismus“ nur die eine Seite des Grauens von Malatya. Die Täter beanspruchen, es für die Heimat und den Islam getan zu haben. Erdogan muss auch die Fusion aus Islamismus und Nationalismus angreifen, die sich in den Morden und in der ihnen zugrunde liegenden Missionars-Paranoia ausdrückt.