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Italien: Werte für die Einwanderungsgesellschaft

 

Italien hat seit dieser Woche eine „Charta der Werte, der Bügerschaft und der Integration“. Der italienische Inneminister Giuliano Amato stellte das Dokument am Montag in Rom vor.

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Giuliano Amato

Die Charta soll gemeinsame Werte für eine Einwanderungsgesellschaft definieren. Migrantenorganisationen waren an der Formulierung beteiligt.

Sie versteht sich als Angebot an Neu-Italiener, denen sie einen Weg zur Erlangung der Staatsbürgerschaft in Aussicht stellt. Es werden aber auch Forderungen formuliert, wie etwa Grundkenntnisse der italienischen Sprache sowie der italienischen Geschichte, Politik und Kultur.

Die Charta betont die sozialen Rechte der Migranten und die Funktion der Bildung dabei, die Bürger einer Einwanderungsgesellschaft mit den nötigen Kenntnissen übereinander zu versorgen.

Alle religiösen Meinungen sollen im Bildungswesen unparteiisch mit Respekt behandelt werden, heißt es.

In Familiendingen wird betont, dass Gewalt und Zwang unvereinbar mit dem italienischen Werten sind, und die Charta spricht sich auch gegen jede Separation der Geschlechter aus, weil sie mit dem Gleichheitsgrundsatz nicht vereinbar sei.
Gesichtsverhüllung und Polygamie werden als unvereinbar mit den italienischen Werten definiert.

Es finden sich noch weitgehende Bekräftigungen der Religionsfreiheit und Bekenntnisse zur Gewaltlosigkeit in internationalen Konflikten.

Insgesamt erscheint mir das ein interessanter Ansatz, ganz ähnlich wie die deutschen Versuche, per Integrationsgipfel und Islam-Konferenz zu einer neuen gemeinsamen Verbindlichkeit zu kommen.

Interessanter Weise schnurrt die 7 Seiten lange Charta in der Berichterstattung von Islamonline auf zwei Punkte zusammen: die Ablehnung der Verhüllung und der Polygamie.