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Wo man Bücher verbrennt

 

Komisch, dass dies keinem einzigen deutschen Kommentator der Rushdie-Proteste eingefallen ist. Wir haben in Berlin ein schönes Denkmal gegen Bücherverbrennungen.
Statt dessen hat die Zeitung, bei der ich auch einmal Literaturredakteur war, und die zu Zeiten der ersten Rushdie-Affäre das Banner der Meinungsfreiheit trug, den absoluten Tiefpunkt erreicht, indem sie das vorausschauende Einknicken vor dem Terror zur „Klugheit“ erhebt.
Die taz fragte, „ob es denn tatsächlich nötig war, Rushdie den Adelstitel anzubieten (und ob es klug war, ihn anzunehmen).“

Das ist die Klugheit sklavischen Denkens. In seinem lesenswerten Kommentar zum Thema, morgen in der Print-Ausgabe, schreibt Ulrich Greiner: „So redet, wer sich in die Sklavensprache einzuüben gedenkt.“

Tut schon ein bisschen weh.