Der Gottseibeiuns der Islam-Debatte, der früheste und schärfste Mahner und Warner gegen den Islamismus, der Amerikaner Daniel Pipes, hat in der Welt (online) einen ziemlich vernünftigen Kommentar zur Frage des Koranverbots geschrieben – und zur darunterliegenden: ob es sinnvoll ist, zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden.
Daniel Pipes
Kernzitat:
Meine Sicht? Ich verstehe das auf Sicherheitsdenken gründende Drängen, den Koran, den Islam und die Muslime auszuschließen, aber diese Bemühungen sind zu weit gefasst, weil sie mit den anstößigen Passagen die inspierenden verwerfen, Reformer mit Extremisten, Freunde mit Feinden. Sie ignorieren darüber hinaus die Möglichkeit positiver Veränderung.
Es wäre praktischer und konzentrierter die Bedrohung durch Jihad und Scharia zu reduzieren, indem man islamistische Interpretationen des Koran verbietet, genauso wie den Islamismus und die Islamisten. Vergleichbare Fälle gibt es. Ein saudisch gesponserter Koran wurde aus Schul-Büchereien entfernt. Prediger sind wegen ihrer Interpretation des Koran ins Gefängnis geschickt worden. Extreme Varianten des Islam werden strafrechtlich verfolgt. Organisationen sind verboten worden. Politiker haben die Islamisten aufgerufen, das Land zu verlassen.
Nicht der Islam ist der Feind, der Islamismus ist es. Tolerieren wir den moderaten Islam, aber merzen wir seine radikalen Versionen aus.