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Ralph Giordanos intellektueller Selbstmord

 

Unser Leser Stefan Herre weist uns in einem Leserbrief darauf hin, dass die Debatte um die im Sande verlaufene Kölner Demonstration zum 11. September weitergeht. Im Kölner Stadtanzeiger hatte das Ratsmitglied der Linken Jörg Detje Ralph Giordano aufgefordert, er solle seinen „Schulterschluss mit Pax Europa beenden“.
Giordano lässt sich in Antwort darauf bei PI zitieren:

“Um dieses Deutschland wach zu rütteln vor den Gefahren des politischen Islam, muss wahrscheinlich erst Blut fließen.”

Ja, Blut muß fließen („knüppelhageldick“ heißt es, glaube ich, im Original).

Das ist die unrühmliche Abdankung eines Mannes, der einmal ein Aufklärer war.

Damit ist Ralph Giordano gemeint, der einst die „zweite Schuld“ der Deutschen anprangerte – den Nationalsozialismus nicht aufgearbeitet und juristisch geahndet zu haben.
Jetzt macht er sich mit einem höchst schillernden Dr. Seltsam gemein, der kurz vor dem 11. September ein Buch („Gencode J“) mit diesem Plot fertigstellte und schließlich auch veröffentlichte: rassistischer Mossad-Agent versucht die Vernichtung der Weltbevölkerung durch Pesterreger und begeht ein Attentat auf den Felsendom, um die Sache Bin Laden in die Schuhe zu schieben.
Na, wer hat sich diese Revolverpistole nach dem Muster der Weisen von Zion wohl ausgedacht? Preisfrage des Wochenendes.

Auflösung hier.

Giordanos und Ulfkottes folie à deux, die in einem intellektuellen Doppelselbstmord zu enden scheint, wäre selbst Stoff für einen Roman. Ach, Dichter müßte man sein.