Der marokkanischstämmige Bürgermeister von Slotervaart, dem Stadtteil Amsterdams , in dem seit Tagen die Autos brennen, schlägt im Telegraaf harte Worte über die randalierenden marokkanischen Jugendlichen an: „Es sind Jungen zwischen 12 und 23, die weder zur Schule gehen noch arbeiten. Sie knacken bei hellichtem Tag Autos und füllen den Tag mit kriminellen Aktivitäten. Sie wollen schnell reich werden, aber nicht auf legale Art. Es sind ganz gewöhnliche Lumpen, oft noch mit einer Verhaltensstörung.“
Auf die Frage, ob die Jungen an Entfremdung und Sinnverlust leiden, sagt Marcouch: „Das sind keine Jungs, die sich langweilen. Überhaupt, Amsterdam ist eine Weltstadt. Da muss sich niemand lanweilen. Und sie sollen bloss nicht damit kommen, dass es keine Arbeit für sie gibt. Sie können sich morgen bei mir melden. Ich hatte letztens fünfzig freie Stellen als Postbote, und auch im Hafen können sie arbeiten, aber sie wollen es einfach nicht.“
„Die Gruppe hartnäckiger Krimineller ist eigentlich größer, sagt Marcouch. „Aber zur Zeit sorgen etwa dreißig junge Männer für die meiste Unruhe. Wir tun nichts anderes als helfen, aber sie lassen das an sich abprallen. Darum müssen wir sie jetzt härter anfassen. Richter müssen nicht nur das konkrete Delikt in Betracht ziehen, sondern die Personen selbst. Was hat so jemand schon alles auf dem Gewissen? Wenn sie das mit erwägen, dann können die Strafen auch höher ausfallen.“
Ahmed Marcouch ist übrigens gläubiger Moslem und Sozialdemokrat. Ein Porträt meines Kollegen Werner A. Perger hier.