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Ludwigshafen: Kein Brandanschlag!

 

Der Brand in Ludwigshafen ist mit höchster Wahrscheinlichkeit kein Brandanschlag, wie die dortige Polizei soeben mitteilt:

Der Leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig bezeichnete ein vorsätzlich gelegtes Feuer am Dienstag als «äußerst unwahrscheinlich». Einen technischen Defekt – beispielsweise einen Kurzschluss in dem mehr als 100 Jahre alten Haus – schließen die Behörden aus. Am wahrscheinlichsten sei, dass das Feuer durch ein wie auch immer geartetes fahrlässiges Verhalten entstanden sei.

Liebig sagte, der Brand sei sehr langsam unter der Kellertreppe des Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Er habe nach einem Gutachten mindestens 15 Minuten und bis zu drei Stunden geschwelt. Auch das spreche gegen einen Brandanschlag, bei dem die Täter gewöhnlich anders vorgingen. Zwei Mädchen, die ursprünglich einen Brandstifter gesehen haben wollen, hätten ihre Angaben inzwischen korrigiert.

Bei dem Feuer waren am 3. Februar neun türkischstämmige Frauen und Kinder getötet worden. Zwei acht und neun Jahre alte Mädchen hatten kurz darauf erzählt, dass sie einen Mann beim Zündeln beobachtet hätten. Dies hatte insbesondere in der Türkei zu Vermutungen geführt, dass der Brand auf das Konto von ausländerfeindlichen Brandstiftern gehen könnte.

Und nun bin ich auf die morgigen Ausgaben der türkischen Zeitungen gespannt, die hier seit Wochen fahrlässige Hetze betrieben haben. Heute (!) noch ist in Hürriyet ein Kommentar zu lesen, in dem es heißt, die Brände in Deutschland seien die „Konsequenz der ausgrenzenden Politik“. Unfaßlich.