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Holländische Polizei soll Koran lesen

 

Islamonline meldet, dass Polizisten in den Niederlanden ermutigt werden, eine neue Übersetzung des Korans zu lesen und sich auch mit der Biographie des Propheten zu beschäftigen.
„Police bosses have decided that staff who buy these books will be refunded half the price,“ spokesman Ebe van der Land told Agence France-Presse (AFP) on Monday, May 26.
Das ist die typisch holländische Art des Umgangs mit solchen Dingen: pragmatisch und kaufmännisch – mit Rabatt!
Das eigentlich Interessante an der Geschichte ist aber der Autor der beiden neuen Titel. Sein Name ist Kader Abdolah, er ist ein iranischer Flüchtling, der als linker Student gegen das Khomeini-Regime aufbegehrte und 1985 ins holländische Exil kam.
Und dieser Mann mit lupenreiner regimekritischer Biografie wird nun zum Botschafter eines anderen Islam-Verständnisses. Der europäische Islam wird schon werden – gegen die Islamisten, und gegen die Anti-Islam-Hysteriker.

Dies ist Kader Abdolah mit seiner Tochter Bahar Abdolah, die auch eines seiner Bücher mitgeschrieben hat:
kader__bahar_abdolah.jpg
Foto: (CC) Eljee

In einem Interview mit Qantara sagte Kader Abdolah über den Koran folgendes:

„Mit dem Koran ist es so eine Sache. Wenn ich den Koran lese, lese ich ihn als ein altes, schönes, poetisches Buch, das von der Vergangenheit erzählt und von der Religion. Der Koran ist mir genauso viel wert wie die Bibel, beide gehören sie zu den schönsten Büchern der Welt. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Aber wenn man dieses Buch dem heutigen iranischen Präsidenten in die Hand drückt, liest er es ganz anders. Er missbraucht es, um Gewalt zu rechtfertigen. Die iranischen Ayatollahs, die Imame, nehmen ein 1400 Jahre altes Buch zur Hand und lesen es als Gesetzbuch, mit dem sie nun Politik machen und das Land führen wollen. Und das geht ganz schrecklich schief!

Wenn man mit dem Koran ein Land regieren will, wird es die Hölle! Dabei kommt das heraus, was man jetzt im Iran beobachten kann. Normale Leute haben den Koran im Wohnzimmer liegen und benutzen ihn bisweilen als Richtschnur für ihr Verhältnis zu ihren Kindern und Nachbarn, aber mehr auch nicht. Und hier wird die Bibel ja auch gelesen, aber nicht als Gesetz betrachtet.“