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Die Selbstaufgabe des Westens im Scheindialog

 

Abedin Taherkenareh/European Pressphoto Agency

In Teheran haben gestern westliche Politiker an einer Konferenz teilgenommen, die vom ehemaligen Staatspräsidenten Mohammed Khatami veranstaltet wurde. Es ging um „Religionen in der modernen Welt“. Ausserdem darum, dem „Reformer“ Khatami eine große Bühne zu geben, damit der 2009 vielleicht  gegen Achmadinedschad antreten kann. Kann man machen. (Obwohl sich meine Erwartungen an Khatami, diese Flasche, sehr in Grenzen halten.)

Aber was bitte veranlasst die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson, sich dabei mit Kopftuch zu präsentieren? Ist sie konvertiert? Dann wäre das natürlich zu akzeptieren. Nein? Dann halte ich das für eine ziemlich abstoßende Anbiederei an den Tugendterror der Ajatollahs. Was ist das für eine Botschaft für die jungen Frauen im Iran, die jedes Jahr zu Hunderten verhaftet werden wegen „bad hijab“? Weil sie sich kleine Freiheiten herausnehmen gegen die Tugendwächter! Und Frau Robinson gibt sich her zur Rechtfertigung dieser Freiheitsberaubung.

So macht sich Europa lächerlich.

Angela Merkel hat die gesamte arabische Welt bereist, inklusive Saudi-Arabien, ohne ihr Haar zu bedecken. Hat man sie deshalb nicht akzeptiert? Im Gegenteil.

Und hier noch ein Bild von der diplomatischen Initiative der Ex-Staatsmänner und – frauen, das ich bei der iranischen Nachrichtenagentur Irna gefunden habe. Da sieht man Jorge Sampaio, den ehemaligen Präsidenten Portugals und Kjell Magne Bondevik, den ehemaligen Premier Norwegens, neben Sadiq al-Mahdi sitzen, dem ehemaligen Innenminister und Premierminister Sudans und Führer der Umma-Partei. Rechts im Bild der Gastgeber, der Revolutionsführer Khamenei. Herr Bondevik wird bei IRNA mit folgender Äusserung zitiert:

„Bondevik also said that his meeting with the Supreme Leader was a source of honor for him. He referred to growing tension between the West and the world of Islam and said, „The West’s humiliating approaches towards Muslims and presenting a distorted image of Islam were influential in emergence of problems gripping the world.“ He said that dialogue is the best option for removing misunderstandings.“

Unfasslich! In Gegenwart eines korrupten Islamisten und eines totalitären Herrschers, der sein eigenes Volk unterdrückt und Terror gegen Israel finanziert, stellt sich ein norwegischer Christdemokrat hin un macht Kotau! Der Westen erniedrigt die Muslime! Diese beiden Herren erniedrigen die Muslime.

Ein deprimierendes Zeugnis westlicher Selbstaufgabe, die sich als Dialog mißversteht: